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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einer Aufschrift, die ins Auge stach. Die Tüte war weiß, die Aufschrift hellblau. Da war auch ein Name zu lesen…«
    »Denk nach.«
    »Tue ich auch.«
    »Oder sollen wir Shao fragen?«
    »Nein, nein, noch nicht. Außerdem bringt sie ihre Sachen bestimmt in eine andere Reinigung…«
    Ich fühlte mich seit kurzem wie jemand, der auf glühenden Kohlen steht. Der Tag war plötzlich nicht mehr so nett. Ein Schatten hatte sich darüber gelegt. Es kam jetzt einzig und allein auf Suko an, dass ihm der Name einfiel.
    »Ja!« Er schnippte mit den Fingern. »Ich hab's John. Endlich. Auf der Tüte stand Mister Clean!«
    »Perfekt!«, rief ich.
    Suko atmete aus. Ich war bereits unterwegs und schnappte mir ein Telefonbuch. Da ich recht nervös war, dauerte es schon seine Zeit, bis ich die richtigen Informationen gefunden hatte.
    »Die Nummer habe ich, Suko.«
    »Gib sie durch.«
    Er stand an seinem Apparat und hörte zu. Die Adresse gab ich ihm auch bekannt, und jetzt war nur noch die Frage, ob wir anriefen oder direkt hingingen.
    Die zweite Möglichkeit gefiel mir besser. Es war gar nicht schlecht, wenn wir den Besitzer oder die Besitzer überraschten. Außerdem lag die Reinigung wirklich nicht weit entfernt. Allerdings zu weit, um zu Fuß zu gehen. Mit der U-Bahn waren wir schneller da.
    Eilig verließen wir das Büro. Ein Fremder hätte nur in unsere Gesichter zu schauen brauchen, um zu erkennen, dass wir nicht eben die Fröhlichsten waren…
    ***
    Wir brauchten wirklich nicht weit zu fahren, und es war für uns auch kein Problem, die Reinigung zu finden. Sie lag inmitten einer Wohn- und Geschäftsgegend. Kein Grund für uns, misstrauisch zu sein, aber Glendas Verschwinden drückte uns schon aufs Gemüt.
    Wir wussten beide nicht, woran wir glauben sollten. Kidnapping, um einen Erpressungsversuch zu starten?
    Damit konnte ich mich einfach nicht anfreunden. Meiner Ansicht nach steckte mehr dahinter. Oder nur ein verdammter Zufall, wie es ihn oft genug im Leben gibt.
    Über unseren Köpfen bimmelte eine Glocke, als wir die Reinigung betraten. Sofort wurden wir von einem typischen Geruch umweht, der allerdings mit einem Waschküchenduft nicht viel zu tun hatte.
    Es wurden heute mehr Chemikalien verwendet.
    Der Besitzer-Name hatte ebenfalls an der Tür gestanden. Wahrscheinlich war die Frau im hellblauen Kittel Mrs. Kilrain.
    Sie hatte die Glocke natürlich gehört, drehte sich um und ging von den Ständern mit Kleidung weg auf den Tresen zu. Sie schaute uns zwar freundlich, allerdings auch leicht misstrauisch an. Anscheinend war sie es nicht gewohnt, Besuch von zwei fremden Männern zu bekommen, die auch nichts mitbrachten, was sie reinigen lassen wollten.
    »Guten Tag.« Sie erwiderte unseren freundlichen Gruß. »Was kann ich für Sie tun?«
    Suko überließ mir das Wort. »Sie sind Mrs. Kilrain?«
    »Wer will das wissen?«
    »John Sinclair ist mein Name. Ich nehme an, dass mein Kollege und ich Freunde einer Ihrer Kundinnen sind.«
    »Kann sein. Dann müsste ich nur den Namen wissen.«
    »Glenda Perkins.«
    Mrs. Kilrain erschrak nicht. Sie reagierte trotzdem. »Ja, natürlich, Glenda Perkins. Sie ist eine Kundin von mir. Eine sehr nette Person übrigens.«
    »Ja, das können wir unterstreichen. Sie war doch heute Mittag bei Ihnen, nicht wahr?«
    Uns fiel schon mal ein kleiner Stein vom Herzen. Die Frau schaute uns ein wenig scheu an. Sie gab sich auch verlegen und wollte dann wissen, ob etwas nicht in Ordnung war.
    »Das versuchen wir herauszufinden.«
    »Sie sind Kollegen?«
    Ich nickte.
    »Auch beim Yard?«
    »Klar«, sagte ich und lächelte. »Sie wissen sehr gut Bescheid, Mrs. Kilrain.«
    Das Kompliment machte sie etwas verlegen. »Wenn man so lange eine Kundin hat, dann kommt man ins Reden. Das ist ganz normal, Mrs. Perkins arbeitet ja als Sekretärin in Ihrer Behörde. Das jedenfalls hat sie mir gesagt.«
    »Das stimmt.«
    »Und was ist jetzt mit ihr? Sie sind doch bestimmt nicht zum Spaß hier erschienen?«
    »Das sicherlich nicht, Mrs. Kilrain. Wir möchten Sie bitten, sich genau daran zu erinnern, was passierte, als Glenda Perkins bei Ihnen war. Ist Ihnen da etwas aufgefallen? Hat es etwas Ungewöhnliches gegeben?«
    Helma Kilrain zuckte die Achseln. »Was soll ich Ihnen dazu sagen, Gentlemen?«
    »Was Ihnen einfällt«, sagte Suko.
    Mrs. Kilrain gab sich wirklich Mühe. Sie kramte aus ihrem Gedächtnis hervor, was es zu holen gab.
    Wir achteten auf jedes Wort, stellten keine Zwischenfragen, denn dafür war noch Zeit

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