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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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genug, wenn sie ihre Aussage beendet hatte.
    Zwischendurch musste sie noch eine junge flippige Kundin bedienen, die einen knallbunten Mantel zur Reinigung brachte.
    »Da ist was im Busch«, flüsterte Suko mir zu.
    »An wen denkst du?«
    »Die Frau im roten Mantel?«
    »Kann sein.« Genau danach fragte ich Mrs. Kilrain, als sie wieder frei war.
    Sie lächelte uns knapp zu und meinte: »Auch Glenda Perkins hat nach ihr gefragt.«
    »Warum war sie denn so interessant?« erkundigte sich Suko.
    »Ich kann mir darauf keinen Reim machen.« Helma Kilrain klopfte gegen ihre Brust. »Wirklich, da bin ich überfragt. Die Frau heißt Betty Brown. Sie ist auch eine Stammkundin und wohnt ganz in der Nähe. Sie brachte ja die Hose zur Reinigung. Das hat Glenda Perkins wohl etwas irritiert.«
    »Sagen Sie nur. Eine Hose, die…«
    »Nein, Mr. Sinclair. Nicht die Hose ist es gewesen, also nicht das Kleidungsstück an sich, sondern mehr der Geruch, glaube ich…«
    »Ach.«
    »Sie können mich jetzt steinigen, ich kann Ihnen nicht den genauen Grund sagen, der Miss Perkins gestört hat. Aber es ging wohl um die Hose und deren Geruch. Ich sehe Glenda jetzt noch vor mir. Sie hat schon die Nase gerümpft.«
    »Haben Sie die Hose noch greifbar?« fragte Suko.
    Auf Helma Kilrains Gesicht erschien ein bedauernder Ausdruck. »Nein, da muss ich Sie leider enttäuschen. Sie befindet sich bereits in der Reinigung. Ich könnte den Vorgang unterbrechen, aber…«
    »Lassen Sie das ruhig«, sagte ich. »Allerdings müssten auch Sie den Geruch wahrgenommen haben.«
    Mrs. Kilrain deutete ein Schulterzucken an. »Was soll ich dazu sagen?« erklärte sie uns, »ich bin seit einigen Tagen erkältet, wie so viele Menschen. Deshalb kann ich nicht richtig riechen, und das ist keine Ausrede.«
    »Natürlich. Aber etwas haben Sie vielleicht doch wahrgenommen.«
    Sie senkte den Blick und überlegte. »Ja«, gab sie schließlich zu. »Das ist kein normaler Geruch gewesen, da kenne ich mich schließlich aus.«
    »Würden Sie ihn als Gestank ansehen?«
    »Nein«, murmelte sie. »Nicht direkt. Die Hose roch schon anders. So als hätte sie irgendwo gelegen und wäre nicht getragen worden. In einer Ecke gelegen.« Sie hob die Arme und suchte nach dem richtigen Vergleich. »Irgendwo in der Nähe einer Abfallgrube. Wo etwas verfault oder so…« Sie lachte. »Nehmen Sie mich nicht beim Wort. Es ist nur eben mein Eindruck gewesen.«
    »Immerhin«, sagte Suko.
    »Für Sie war der Geruch also nicht normal«, stellte ich fest.
    »So ist es.«
    Suko kam auf die Frau zu sprechen. »Kennen Sie diese Betty Brown näher?«
    »Nein, das nicht. Sie ist eine Kundin, aber über Privates haben wir nie viel gesprochen.«
    »Die Hose hat ihr natürlich nicht gehört?«
    »Auf keinen Fall. Dazu war sie in der Taille zu breit und in den Hosenbeinen zu lang.«
    »Können Sie sich denn vorstellen, für wen sie die Hose zur Reinigung gebracht hat? Gibt es bei ihr einen Mann?«
    »Sie ist Witwe.«
    »Das eine schließt das andere nicht aus.«
    »Trotzdem, sie lebt mit keinem Mann zusammen. Das hätte sich hier in der Gegend herumgesprochen.«
    »Dann lebt sie völlig allein?« fragte ich.
    »Tja, Mr. Sinclair, genau weiß ich das nicht. Es ging mal das Gerücht, dass sie mit ihrem Sohn in einem Haus lebt. Aber gesehen hat den noch niemand.«
    »Nur seine Hose.«
    Jetzt musste sie lachen. »Ach, das glaube ich nicht, Mr. Sinclair. Sie hätten die Hose sehen müssen. Da wären Ihnen die Augen übergelaufen. Wahnsinn, sagte ich Ihnen.«
    »So schmutzig?«
    »Nein, das meine ich nicht. Ich denke eher an die Ausmaße der Hose. Die hat einen Umfang, der so groß ist, dass drei Männer Ihrer Statur dort hineinpassen. Sie muss einem wahnsinnig dicken Menschen gehören.«
    »Ist sie selbst auch dick?«
    »Überhaupt nicht. Mrs. Brown ist normal. Von einer Leibesfülle können Sie da nicht sprechen. Mehr weiß ich auch nicht über Sie. Aber -«, sie senkte jetzt ihre Stimme zu einem Flüstern, »- ich kann Ihnen einen Tipp geben.«
    »Das sind wir ganz Ohr.«
    »Ich will da nicht klatschen, aber das weiß inzwischen jeder, Betty Brown geht gern in die Kneipe und trinkt ein paar Gläser. Wahrscheinlich hat sie den Tod ihres Mannes nicht überwunden. Das hört man ja immer wieder, dass Menschen dann leicht absacken.«
    Ich gab ihr Recht. »Wir möchten auch nicht richten, Mrs. Kilrain. Aber den Namen des Pubs und auch seine Lage kennen Sie doch sicherlich?«
    »Klar. Er ist sogar hier in der Nähe.

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