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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mädchenhaft. »Überrascht?«
    »Nein und ja. Ach, wie sollte ich. Viele Söhne leben bei ihren Müttern. Oder haben Sie noch einen Ehemann hier wohnen?«
    »Auf keinen Fall. Der ist schon lange tot. Einen Ehemann gibt es nicht. Ich habe nur Elmar, dem die Hose gehört.«
    Und die so pervers gestunken hat, dachte Glenda. Sie hütete sich davor, ein Wort des Verdachts auszusprechen. Noch wollte sie Betty Brown in Sicherheit wiegen.
    Elmar also stank. Und diesen Gestank hatten seine Klamotten übernommen. Glenda musste schlucken, denn sie merkte den widerlichen Geschmack jetzt intensiver. Wo steckte Elmar? Gesehen hatte sie ihn nicht. Aber es gab auch noch oben Zimmer.
    War Elmar ein Ghoul?
    Die Antwort auf diese Frage interessierte Glenda brennend, nur traute sie sich nicht, sie zu stellen.
    Sie wollte auf keinen Fall preisgeben, was sie wusste.
    »Warum sagen Sie nichts, Glenda?« Sie schaute zu, wie die Frau ihre Zigarette ausdrückte. »Was soll ich sagen? Ich bin etwas überrascht, wie Sie sich denken können. Ich wusste nicht, dass Sie mit einem Sohn hier zusammenleben. Aber das ist schon in Ordnung, Betty.« Glenda schaffte ein Lächeln. »Ich muss mich noch mal für meine Neugierde entschuldigen. Ich weiß auch nicht, was über mich gekommen ist.«
    »Wir sind eben alle Menschen.«
    Glenda nahm der Frau diese pastoralhaft gegebene Antwort nicht ab. Sie brauchte nur in die Augen zu sehen, um zu erkennen, dass Betty Brown einfach nur log.
    »Gut, dann bedanke ich mich für den Kaffee. Ich bin schon viel zu lange von meiner Arbeitsstelle weg und…«
    »Sie wollen gehen?«
    »Ja, natürlich.«
    Betty legte den Kopf zurück und lachte kichernd. Es dauerte nicht lange. Sie wurde sehr schnell wieder ernst und flüsterte mit scharfer Stimme: »Du glaubst doch nicht, dass ich dich jetzt noch weglasse, Süße…«
    ***
    Glenda hielt ihren Mund. Sie drückte sogar die Lippen zusammen, und sie fragte sich, ob sie jetzt überrascht sein musste. Nein, eigentlich nicht. Damit hätte sie nach dem Verlauf des Gesprächs rechnen können. Es war die Rede von Elmar gewesen, und Glenda vermutete, dass Elmar kein normaler Mensch, sondern ein Ghoul war.
    Sie schüttelte den Kopf. Sie war irgendwie wütend geworden. Vor ihr saß Betty Brown. Sie wirkte auf Glenda wie ein gefährlicher Teufel, der zum Sprung bereit war und nur darauf wartete, etwas unternehmen zu können.
    Glenda blieb trotz allem ruhig und freundlich. »Könnte es sein, dass ich mich verhört habe?«
    »Nein.«
    Die knappe Antwort versetzte ihr wieder einen leichten Schock. »Ich soll demnach bei Ihnen bleiben?«
    »Genau.«
    »Warum?«
    »Für Elmar.«
    »Ach, für Ihren Sohn.«
    »Ja, genau, das ist es. Elmar ist jemand, der schon seit langem jemanden sucht. Ich kann ihn verstehen. Ich weiß, dass es sein muss. Und Sie hat mir das Schicksal geschickt. Ich glaube wirklich, dass Elmar sich freuen wird.«
    Glenda schüttelte den Kopf. Sie wollte das alles nicht glauben. Sie sortierte ihre Gedanken. Wieder nahm sie den Geruch stärker wahr, als wäre jemand dabei, sich ihr zu nähern.
    »Sie wollen mich also nicht weglassen?«, nahm sie den Faden wieder auf.
    »Ja.«
    Das Blut stieg ihr in den Kopf. Was bildete sich diese Frau eigentlich ein? Glaubte sie tatsächlich, so mit Menschen umgehen zu können? In Glenda kochte es, doch sie riss sich zusammen, blieb sehr ruhig und erklärte: »Wenn Sie denken, Sie können mich hier in Ihrem Haus festhalten, haben Sie sich geschnitten.«
    »Meinen Sie wirklich?«
    »Ja, und…«
    »Hören Sie doch auf, Glenda. Sie kommen nicht mehr weg, wenn ich es nicht will.« Die nächsten Worte sprach sie überdeutlich aus. »Und ich will es nicht. Klar? Ich will Sie nicht mehr gehen lassen. Man muss das Schicksal ausnutzen.«
    Wieder sah Glenda den Blick dieser Person auf sich gerichtet. Augen, wie mit Glas gefüllt. Ein Blick, der Glenda erschauern ließ.
    Jetzt wusste sie, dass Betty Brown es verdammt ernst meinte. Das war keine läppische Unterhaltung mehr. Sogar das falsche Lächeln war aus Bettys Gesicht verschwunden.
    »Alles klar, Glenda?«
    »Für mich schon«, erwiderte sie, gab sich einen Ruck und stand auf. Sie rechnete damit, dass sich auch Betty Brown aus ihrem Sessel erheben würde.
    Sie aber blieb sitzen. Sie schaute zu Glenda hoch, die von ihrem überlegenen Lächeln plötzlich angewidert war. Am liebsten hätte sie Betty zu Boden geschleudert, aber so wollte sie nicht aus der Haut fahren.
    Sie riss sich zusammen, bewegte

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