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1199 - In den Klauen des Ghouls

1199 - In den Klauen des Ghouls

Titel: 1199 - In den Klauen des Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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leichten Schmerzen im Rücken, die durch die unbequeme Haltung entstanden waren.
    Suko stand vor mir und grinste.
    Ich rieb meine Augen. »Du bist verdammt rücksichtslos.«
    »Was machst du denn in der Nacht?«
    »Sag ich dir doch nicht.« Mühsam nahm ich meine Beine vom Schreibtisch und merkte, dass ich mit der Realität noch immer leichte Probleme hatte.
    Das lang gezogene Gähnen folgte wie automatisch. Ich musste noch mal blinzeln, blickte aber auf meine Uhr und versuchte, mein Erschrecken zu verbergen.
    Verdammt, ich hatte mehr als eine Stunde im Tiefschlaf verbracht! So etwas passierte mir auch selten. Es musste am Wetter liegen, das frühlingshafte Temperaturen mitten im Winter brachte. Da konnte man schon einschlafen.
    Ich setzte mich wieder normal hin, schüttelte den Kopf und sah, dass Suko nicht zu seinem Platz ging, sondern in der Nähe meines Schreibtisches stehen blieb.
    Auch gut, so konnte er mir einen Kaffee holen. Ich hatte keine Lust aufzustehen.
    »Nun, was ist? Hast du noch nie einen friedlichen Menschen wach werden sehen, der dann nach einer guten Tasse Kaffee lechzt?«
    »Kann ich verstehen.«
    »Super. Wo ist dann das Problem?«
    »Den Kaffee müsstest du dir selbst kochen.«
    Ich wollte schon abwinken, doch dann stutzte ich. »Wieso das denn? Ist Glenda nicht…«
    »Sie ist nicht«, unterbrach Suko mich. »Sie ist noch nicht aus der Mittagspause zurückgekehrt.«
    Die Bemerkung war für mich so etwas wie ein Wachmacher. Plötzlich war ich voll da. Ich zuckte noch kurz zusammen und starrte Suko ins Gesicht.
    »Glaubst du mir nicht?« fragte er.
    »Noch mal. Glenda ist nicht hier.«
    »Nein. Sie hat die Pause überzogen, und sie hat uns auch nicht durch einen Anruf Bescheid gegeben.«
    Ich holte Luft und blies sie dann mit aufgeplusterten Wangen wieder aus.
    »Was denkst du, John?«, wollte Suko wissen.
    »Keine Ahnung. Kann ich dir noch nicht sagen. Ich stehe noch halb neben mir.«
    »Sie ist nicht da.«
    Ich räusperte mich und strich meine Haare zurück. »Zum Abschied hat sie wohl nichts gesagt - oder?«
    »Nein. Sie ist gegangen. Sie hat auch nicht angedeutet, dass sie später kommen würde. Ich kann mir kaum vorstellen, dass man sie in der Reinigung so lange aufgehalten hat.«
    »Wieso Reinigung?«
    »Sie wollte etwas in die Reinigung bringen. Weißt du das nicht mehr?«
    »Erinnern kann ich mich nicht.«
    »Dann glaube mir einfach, dass es so gewesen ist. Sie hatte vor, die Pause auszunutzen. Es wäre ja auch Zeit genug gewesen, aber nun ist sie wirklich überfällig.«
    Ich nickte vor mich hin. »Ja, das denke ich auch. So etwas ist unnormal. Sie hätte zumindest angerufen, wenn sie aufgehalten worden wäre.«
    »Meine ich auch.«
    Ich stand auf. »Wir müssen Glenda suchen.«
    Von Suko hörte ich zuerst ein Lachen. »Was glaubst du, weshalb ich dich aufgeweckt habe?«
    Wie nebenbei klopfte ich ihm auf die Schulter. »Hast du Sir James schon informiert?«
    »Nein. Ich will ihn nicht stören. Er hat an diesem Nachmittag eine Etatbesprechung.«
    »Klar, hatte ich vergessen.«
    »Dann wollen wir uns mal auf die Suche machen«, sagte mein Freund.
    Ich stand noch neben ihm und traf keine Anstalten, das Büro zu verlassen. »Sag mal ehrlich, Suko, du machst dir große Sorgen.«
    »Zu Unrecht?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, das glaube ich nicht. Allmählich werde ich auch unruhig. Oh, verdammt, da wird doch nichts passiert sein!«
    »Hoffen wir es.«
    Es musste nichts zu bedeuten haben. Es gab sicherlich zahlreiche harmlose Erklärungen. Stutzig machte uns nur, dass Glenda sich nicht gemeldet hatte, denn das war so gar nicht ihre Art. Sonst hatte sie uns bei der kleinsten Verspätung informiert. Es wäre auch kein Problem gewesen, wenn sie eine Freundin getroffen und die Zeit verquatscht hätte. Sie hätte sogar gleich nach Hause fahren können, aber was nun passiert war, das konnten wir schon als unnatürlich ansehen.
    »Weißt du, welche Reinigung Glenda immer besucht?« fragte Suko.
    »Ha, da fragst du mich was.« Ich überlegte. »Ich kann mir nicht denken, dass sie weit von hier entfernt liegt. Glenda wird zu Fuß gegangen sein oder ist höchstens eine Station mit der U-Bahn gefahren. Vielleicht auch zwei…«
    »Das wäre dann schon ein Problem.«
    »Ja, das weiß ich.«
    Suko ging etwas zur Seite, um in Ruhe nachdenken zu können. »Wenn ich mich recht erinnere«, sagte er nach einer Weile, »dann glaube ich, heute Morgen eine Tüte im Vorzimmer gesehen zu haben. Eine Tüte mit

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