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12 – Das Raetsel von Chail

12 – Das Raetsel von Chail

Titel: 12 – Das Raetsel von Chail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Atlan
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es dient der Stärkung und wird sie rasch wieder zu Kräften bringen. Aus dem Tee kannst du oder Lofos einen Sud kochen, mit dem sich deine Gefährtin täglich den Unterleib waschen soll.«
    Cendran erhob sich. Maton stand ebenfalls auf und begleitete den Heiler hinaus. Draußen sah sich der Jüngere nach allen Seiten um. Nirgendwo brannte mehr ein Licht, Syrgan lag in tiefem Schlaf.
    »Wenn es meine Zeit erlaubt, sehe ich morgen nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal nach den beiden«, murmelte Cendran, dann verabschiedete er sich.
    Der junge Vater sah dem davonschlurfenden Mann nach, bis ihn die Dunkelheit verschluckte, dann kehrte er rasch ins Haus zurück. Er sah noch einmal nach Mutter und Kind, dann legte er sich auch schlafen.
    In den folgenden zwei Wochen ging er kaum aus dem Haus und kümmerte sich ausschließlich um seine Familie. Die Kleine gedieh prächtig, und Benta war soweit genesen, dass er darangehen konnte, sein Versprechen dem Heiler gegenüber einzulösen. Cendran hatte ihm die Pflanzen, die er benötigte, genau beschrieben.
    Proviant nahm er keinen mit, lediglich einen ledernen Beutel, den er auf dem Rücken trug, einen Speer und ein Messer. Es gab unterwegs genug jagdbares Wild und essbare Früchte; seinen Durst konnte er an zahlreichen vorhandenen Bächen und Quellen löschen.
    Benta war nicht ganz wohl bei dem Gedanken, dass ihr Gefährte ausgerechnet in die gefährlichen Sodos-Sümpfe wollte, doch Maton beruhigte sie und versprach, in spätestens drei Tagen zurück zu sein.

9.
     
    Die Stadt Syrgan lag in nördlicher Richtung von Ungilara, mehr als eine Tagesreise entfernt. Die kleine Gruppe, bestehend aus Atlan, Bjo Breiskoll, Wajsto Kolsch und dem Chailiden Isun hatte die Nacht in einem Wäldchen verbracht und sich bereits kurz nach Sonnenaufgang wieder auf den Weg gemacht.
    Sowohl der Magnide als auch der Katzer hatten kaum ein Auge zugemacht, beide wirkten unausgeschlafen und mürrisch. Für die Solaner war es schlimm gewesen, die Nacht unter freiem Himmel verbringen zu müssen. Zwar hatte ihnen Isun auf Atlans Bitte hin aus Zweigen und Laub eine einfache Hütte errichtet, um beiden das Gefühl zu geben, dass sie sich in einer Unterkunft befanden und Distanz zur Natur hatten, doch der kleine psychologische Kniff hatte nichts genützt. Die Laute der Wildnis waren zu fremd und ungewohnt gewesen. Sehnsüchtig hatten die beiden den Sonnenaufgang erwartet.
    Nun waren sie bereits wieder drei Stunden unterwegs. Obwohl es früh war, brannte die Sonne schon ziemlich heiß vom wolkenlosen Himmel herunter.
    Das hügelige Gelände war grasbedeckt und von kleinen Busch- und Baumgruppen durchsetzt, hier und da leuchteten bunte Blütenkelche durch die saftig-grünen Halme. Schmetterlinge von tropischer Farbenpracht gaukelten über die Wiese, irgendwo in der Ferne hörte man den Gesang unbekannter Vögel.
    Die Männer hatten für die Schönheiten um sie herum keine Augen. Schweigend folgten sie ihrem Führer, der die Murlen am Zügel führte. Mit hängenden Köpfen trotteten die Tiere hinter dem Chailiden durch das knöchelhohe Gras und knabberten während des Laufens daran. Obwohl die Männer von der SOL nur Bordkombinationen trugen, begannen sie zu schwitzen.
    Ein kleiner Bach kam in Sicht, sein Wasser war kristallklar. Humpelnd lief Kolsch voraus, beugte sich nieder und trank das kühle Nass in gierigen Zügen, dann bespritzte er sein Gesicht und zog die Stiefel aus. Mit einem Seufzer der Erleichterung hielt er die nackten Füße ins Wasser.
    Die anderen gingen ein Stück bachaufwärts und stillten ebenfalls ihren Durst. Bjo Breiskoll folgte dem Beispiel des Magniden. Der Arkonide lächelte wissend.
    »Ich muss von Sinnen gewesen sein, dass ich mich auf so etwas eingelassen habe«, knurrte der Hüne übellaunig. »Anstatt einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen, wie es die Aufgabe eines Magniden ist, marschiere ich stumpfsinnig über den Boden eines Planeten. Ich gehe keinen Schritt weiter.«
    »Ihr könnt auf den Murlen reiten«, bot der Jäger an.
    Wajsto Kolsch kniff die Augen zu schmalen Schlitzen zusammen. »Ist das dein Ernst?« Als der Chailide bejahte, deutete der Magnide auf die trinkenden Hornträger. »Du meinst, ich soll mich auf ein solches Tier setzen?«
    »Ja, wir benutzen sie oft als Reittiere. Sie sind schnell und ausdauernd.«
    »Für dich und deinesgleichen mag das angehen, doch du wirst nicht erleben, dass ich mich eines lebenden – äh – Transportgeräts

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