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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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kleinen Hafen wie am Tag zuvor, stellte den Wagen in einer ruhigen Seitenstraße ab und ging zum Kai. Am Ende des Vergnügungshafens schaukelte ein großes Motorboot auf den Wellen. Es trug nicht gerade sehr originell den Namen »Möwe".
    Lennet sprang an Bord. Ein Mann von vielleicht dreiundzwanzig Jahren, mit nacktem Oberkörper, braun wie ein Farbiger und mit riesiger Sonnenbrille, empfing ihn.
    »Tag", sagte Lennet. »Beißen die Seekröten gut an?«
    »Man kann die Langusten essen", antwortete der andere.
    Beide brachen über die Idiotie des Losungswortes in schallendes Gelächter aus.
    »Leutnant Lennet.«
    »Leutnant zur See Spinas.« Die beiden jungen Offiziere reichten sich die Hand.
    »Du gehörst also zu den Geheimen?«
    »Richtig.«
    »Ist das lustig?«
    »Das hängt vom Wetter ab.«
    »Ich freue mich, mit dir zusammenzuarbeiten. Der Pascha, ich meine, der Chef unseres Schiffes, hat mich höchst geheimnisvoll rufen lassen und mir befohlen, mich zu deiner Verfügung zu halten. Ehrlich gesagt, ich habe so eine Art James Bond erwartet und nicht so einen kleinen Pfadfinder wie... Uff.«
    Der Leutnant zur See Spinas flog kopfüber ins Wasser. Als er wieder auftauchte, schnaubte er: »Es war doch richtig, als man mich gewarnt hat, daß ihr Geheimen ganz heimtückische Burschen seid.«
    Lennet streckte ihm die Hand hin, um ihm an Bord seines eigenen Bootes zu helfen. »Ich wollte nur, daß du keine falschen Vorstellungen von den Pfadfindern bekommst. Nichts für ungut.«
    »Nichts für ungut. Allerdings habe ich eine Revanche gut.
    Jetzt aber: Was kann ich für dich tun?«
    Lennet erklärte es ihm. Die »Möwe", ein Boot der Marinepolizei, aber als Vergnügungsboot getarnt, lief aus. Eine halbe Stunde später waren die Gebäude der CEAG in Sicht.
    Ganz rechts war das vierstöckige Haus A zu sehen. Ein Steg aus Metall verband diesen Bau mit einer Felseninsel, auf der ein großer Schuppen stand, der als Gebäude B bezeichnet wurde.
    »Hier hast du eine Verlängerung für deine Augen", sagte Spinas und reichte Lennet ein Fernglas.
    Der Metallbau nahm die Insel fast völlig ein. Zwischen seinen Wänden und dem Rand der Felsen verlief ein Weg, der an der breitesten Stelle höchstens zwei Meter maß. Am Rand des Felsenabhangs erhob sich ein etwa drei Meter hoher Zaun, der nach Nicoles Information elektrisch geladen war. Zwischen Schuppen und Zaun liefen Wachhunde umher. Außerhalb des Zaunes fiel der Felsen fast senkrecht ins Meer ab.
    Die metallene Halle selbst war ein rechteckiger Bau, achtzig Meter lang, dreißig Meter breit und zehn Meter hoch. Das Dach war fast flach. Vermutlich bestand das Grundgerüst aus Stahl, während die Seitenwände aus starkem Blech gefügt waren. Die Fenster waren gleichmäßig verteilt, das Dach wies mehrere Luken auf. An den vier Ecken des Daches waren Scheinwerfer befestigt, die auf den Weg zwischen Schuppen und Zaun gerichtet waren.
    »Hast du die Absicht, ein vergnügtes Wochenende in dem Ding zu verleben?« fragte Spinas.
    »Kein Wochenende. Ein paar Stunden würden reichen.«
    Rasch streifte Lennet die Kleidung ab. Darunter trug er seine Badehose.
    »Fahr noch ein bißchen näher", bat er.
    Etwa vierhundert Meter von der Insel entfernt stoppte die »Möwe".
    »Du kannst ja so tun, als würdest du fischen", riet Lennet und setzte eine Tauchermaske auf.
    »Macht es dir etwas aus, wenn ich wirklich fische?« fragte Spinas.
    »Im Gegenteil. Das wäre sogar noch besser.«
    »Und wann kann ich dich zurückerwarten?«
    »Ich habe keine Ahnung.« Lennet schwamm bereits.
    »Und was mache ich, wenn du nicht zurückkommst?« fragte Spinas.
    »Dann mußt du eben deine Fische allein essen", erwiderte Lennet und tauchte unter.
    Als er die Insel erreicht hatte, holte Lennet noch einmal tief Luft und tauchte hinab, so tief er konnte. Er war keineswegs überrascht, als er feststellte, daß auch die Felsen unter Wasser mit einem engmaschigen Zaun geschützt waren. Unten war dieser Zaun im Grund des Meeres verankert, oben war er mit dem sichtbaren Zaun verbunden. Also mußte der Zaun unter Wasser ebenfalls elektrisch geladen sein.
    Und das alles, um die Produktion von Leim zu schützen, Lennet schüttelte den Kopf.
    Ohne irgendwie behelligt worden zu sein, kam der junge Geheimagent zum Boot zurück. Dort erwartete ihn ein verheißungsvoller Duft. Es roch nach gebratenem Fisch.
    »Gerade wollte ich ohne dich anfangen", lachte Spinas. In der Tat hatte ;er einen schönen großen Fisch gefangen und auch

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