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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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doch Lennet glaubte nicht, daß man aus ihnen etwas Wichtiges herauslesen konnte. Er hatte eine andere Idee!
    »Komm, wir gehen essen", sagte er zu Nicole. Vergnügt aßen sie eine der berühmten Fischsuppen des Mittelmeeres in einem kleinen Hafenrestaurant, in dem es nach Meerwasser und gebratenem Fisch roch. Nicole war begeistert. Nach dem Essen brachte Lennet sie nach Hause und suchte dann eine Telefonzelle.
    »Ich habe die Papiere, Hauptmann!«
    »Sind sie interessant?«
    »Anscheinend nicht. Ich schicke sie Ihnen. Ich meine, sie sind so wenig interessant, daß mir ein bestimmter Gedanke gekommen ist.«
    »Was für ein Gedanke?«
    »Daß der ganze Laden nur eine Tarnung für irgendeine geheime Sache ist. Die Sklaven wurden nur um des Scheines willen eingestellt. Und der größte Teil der Post ist ohne jede Bedeutung.«
    »Daran habe ich auch bereits gedacht. Aber man kann dies natürlich nicht nach der Post eines einzigen Tages beurteilen.
    Haben Sie Ihre Informantin gefragt, ob sie weiß, daß viele ihrer Kollegen vorbestraft sind?«
    »Sie hat noch nie etwas davon gehört.«
    »Sie weiß also auch nicht, ob Schmitsky Bescheid weiß?«
    »Sie hat keine Ahnung.«
    »Unter diesen Bedingungen scheint es mir doch notwendig, daß man einmal nachsieht, was im Gebäude B passiert. Kümmern Sie sich darum.«

Deckname: Krebs
    »Gut geschlafen?« erkundigte sich Lennet am nächsten Morgen.
    »Nicht so sehr", erwiderte Nicole und stieg in den 2 CV.
    »Ist dir die Fischsuppe nicht bekommen?«
    »Nein, aber ich habe mir dauernd den Kopf zerbrochen, was ich dir noch über die CEAG erzählen könnte. Was ich dir bisher sagen konnte, taugt ja nicht viel. Willst du wissen, was für eine Schuhgröße Schmitsky hat? Oder soll ich dir einen Plan des Baus A zeichnen?«
    »B wäre mir lieber.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Aber zeichne schon einmal den von A. Vielleicht nützt es doch etwas.«
    »Willst du wissen, was für eine Marke meine Schreibmaschine ist? Oder soll ich dir erzählen, daß einmal ein Besucher mit besonderem Akzent da war, als die Sekretärin von Schmitsky krank war?«
    »Wenn es ein ausländischer Akzent war!«
    »Nein, es klang nach dem Dialekt der Auvergne. Die Leute dort können doch keine Zischlaute aussprechen. Aber dieser Herr ist nie wieder erschienen. Oder ist die Lektüre von Madame Laffon für dich interessant? Sie liest nur Krimis. Sie liest sie mit solcher Begeisterung, daß sie es gar nicht merkt, daß es immer wieder die gleichen sind. Und auf der ersten Seite haben sie alle den Namen Linette Landry.«
    »Madame Laffon heißt doch auch Linette, oder nicht?«
    »Ja.«
    »Sonderbar. Hast du sie schon einmal gefragt, ob die Romane ihr gehören?«
    »O nein. Ich spreche nicht mit ihr. Dazu ist sie viel zu bedeutend.«
    Lennet grub in seinem Gedächtnis nach. Madame Linette Laffon gehörte zu den »Herren", aber zu jenen, denen die Polizei nichts vorzuwerfen hatte. Aber er erinnerte sich auch daran, daß Leute, die unter falschem Namen leben, oftmals den gleichen Vornamen beibehalten. Und manchmal nehmen sie sogar die gleichen Initialen, um nicht die Gegenstände wegwerfen zu müssen, die damit gezeichnet sind.
    »Hat Madame Laffon ihre Initialen auf ihren persönlichen Sachen?« fragte er.
    »Ja, sie hat eine sehr schöne Puderdose mit L.L. drauf.«
    Nicole konnte trotz ihrer schlaflosen Nacht keine anderen Informationen liefern. Lennet fragte sie rundheraus, ob sie bereit sei, die Archive der CEAG zu fotografieren.
    »Ich gebe dir einen Fotoapparat, der bequem in der Hand zu halten ist, ohne daß es jemand merkt. Während des Essens könntest du Aufnahmen machen. Würdest du das wagen?«
    Nicole warf ihm einen raschen Blick zu. Sie war sichtlich bleich geworden.
    »Braucht man dazu nicht besonderes Licht?«
    »Nein. Gutes Tageslicht reicht völlig aus. Aber wenn du Angst hast, bestehe ich nicht darauf.«
    »Ja, ich habe Angst", Nicole nickte. »Los, gib den Apparat her.«
    »Ich dachte, du hast Angst?«
    »Natürlich. Aber das ist ja kein Grund, nicht weiterzumachen, was ich angefangen habe. Du sollst deine Fotos bekommen.«
    Nicht ohne Gewissensbisse reichte Lennet ihr den winzigen Fotoapparat und setzte sie an der gewohnten Kreuzung ab.
    »Heute abend essen wir bei mir, wenn du Zeit hast", sagte Nicole. »Einverstanden?«
    »Mit dem größten Vergnügen", antwortete Lennet.
    Er rief in Paris an und bat darum, nachzusehen, ob der Name Linette Landry registriert war. Dann fuhr er in den gleichen

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