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12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal

Titel: 12 - Geheimagent Lennet und das tödliche Signal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vladimir Volkoff
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legte die Hand über die Augen und sah auf das Wasser hinaus. In einiger Entfernung war ein großes Motorboot zu sehen, das mit hoher Geschwindigkeit aufs offene Meer hin ausfuhr. Aller Wahrscheinlichkeit befanden sich auf ihm Schmitsky und seine Getreuen, darunter auch Nicole. Und sie fuhren einem unbekannten Ziel zu.

    Auf dem Boot befindet sich sicherlich auch Nicole, dachte Lennet besorgt
    Lennet ging abermals durch die verlassenen Gebäude der CEAG. Von Schmitskys Büro aus rief er seine Dienststelle in Paris an und erstattete Hauptmann Montferrand Bericht!
    »Gut, daß Sie den Brief geöffnet haben, Lennet. Das Wichtigste ist jetzt, jeden Schritt genauestens abzuwägen und eine Panik zu vermeiden. Gehen Sie ins Hotel zurück und packen Sie Ihre Sachen. Ich werde unsere Leute informieren.
    Ein Hubschrauber bringt Sie zu einem Militärflugplatz und von dort fliegen Sie mit einer Düsenmaschine nach Paris. Ich erwarte Sie in meinem Büro.«
    Alles verlief wie vereinbart. In dem Hubschrauber, der von einem ihm unbekannten Piloten gesteuert wurde, überließ sich Lennet düsteren Zukunftsvorstellungen. Wenn von der Regierung die geforderte Riesensumme für Schmitsky nicht zusammengebracht werden konnte, würde sich diese Küste voller Fröhlichkeit und Leben in sechsunddreißig Stunden in eine Küste des Entsetzens verwandeln. Lennet sah bereits, wie sich das entfesselte Meer in die winkligen, engen Gassen der Fischerdörfer stürzte, wie es die Feriengäste ebenso wie die Einheimischen unter seinen Fluten begrub, wie es die Schiffe zerschmetterte, die Gebäude zum Einsturz brachte... Er dachte auch an Nicole, die von Schmitsky irgendwohin verschleppt wurde. Würde es ihr gelingen, den Verbrecher lange genug zu täuschen? Und wieviel Mitleid konnten sie von einem Kriminellen erwarten, der bereit war, Hunderttausende von Menschen seiner Geldgier zu opfern?
    Hubschrauber, Flugzeug, erneut Hubschrauber, dann ein Auto, das von einem Fahrer des Geheimdienstes gefahren wurde... »Guten Tag, Herr Hauptmann. Hier sind die Briefe.«
    Montferrand nahm die Pfeife aus dem Mund. »Ich weiß nicht, wie sich der Premierminister entscheiden wird, Lennet. Eines jedenfalls steht fest: Durch Ihr rasches Eingreifen können wir vermutlich die schwerste Gefahr abwenden. Sie besteht nicht in der angekündigten Sturmflut als vielmehr in einer Panik.
    Vierzehn Briefe, die von Sekretärinnen, Journalisten, irgendwelchen Mitarbeitern geöffnet worden wären... stellen Sie sich die Reaktion der Öffentlichkeit vor! Alle Straßen verstopft, die Presse hysterisch, Unfälle über Unfälle und Hunderte von Toten. Ich wundere mich nur, daß Schmitsky sein Attentat nicht in die Hauptreisezeit gelegt hat. Dann wäre die Gefahr noch zehnmal größer...«
    »Ich glaube, er hatte das Gefühl, langsam verdächtig zu wirken, und er entschloß sich deshalb, die Sache rascher als geplant voranzutreiben. Sein Instinkt hat ihn tatsächlich rechtzeitig gewarnt. Ein paar Tage später hätte uns Nicole auf die eine oder andere Weise alarmieren können, und wir hätten ihn verhaftet.«
    »Richtig. Setzen Sie sich, Lennet. Ich will schnell den Brief lesen.«
    Während Montferrand den ersten Brief las, öffnete die Sekretärin die anderen dreizehn. Sie waren fast identisch mit dem, den Lennet bereits gelesen hatte.
    »Wer sind die Adressaten der anderen Briefe?« erkundigte sich Lennet. »Ich kenne einige Namen nicht.«
    »Es sind Großindustrielle und Hoteliers, die riesige Hotelpaläste an der Côte d'Azur besitzen. Ich muß jetzt den obersten Boß alarmieren.«
    Der oberste Boß, so wurde der Chef des Geheimdienstes genannt. Niemand kannte ihn persönlich.
    Wollte man ihn sprechen, mußte man sich vor eine Fernsehkamera setzen, die es ihm ermöglichte, den Gesprächspartner zu sehen, ohne selbst gesehen zu werden.
    Montferrand hatte eine solche Kamera in seinem Büro stehen. Zehn Minuten später wurde Lennet wieder hereingerufen.
    »Der Boß wird persönlich den Premierminister benachrichtigen", berichtete Montferrand. Nachdem er angewiesen hatte, daß die Gebäude der CEAG besetzt wurden, damit sie nicht für jedermann offenstanden, wandte sich Montferrand wieder an Lennet. »Im Augenblick können wir nichts tun. Sie haben noch nicht gegessen und ich auch nicht. Kommen Sie, wir gehen ins Kasino.«
    Sie hatten kaum ihren Kaffee getrunken, als der Ober kam und Montferrand benachrichtigte, daß der Boß ihn zu sprechen wünsche. Gemeinsam gingen sie in

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