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12 - Im Auge des Tigers

12 - Im Auge des Tigers

Titel: 12 - Im Auge des Tigers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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elektronische Abstrahlung geschützt, und jeder einzelne Computer war mit bombenfesten Sicherheitssystemen ausgestattet.
    »Was gibt’s Neues?«, fragte Hendley.
    »Wir haben da ein paar potenzielle neue Rekruten«, antwortete Davis.
    »Und die wären?«
    Davis schob Hendley die Akten über den Schreibtisch.
    Der Direktor nahm die beiden Mappen und schlug sie auf.
    »Brüder?«
    »Zwillinge. Zweieiig. Die beiden haben auf die richtigen Leute Eindruck gemacht. Grips, geistige Gewandtheit, Fitness und eine Reihe nützlicher Talente, in denen sie sich ganz gut ergänzen. Dazu Sprachkenntnisse, insbesondere Spanisch.«
    »Der eine spricht Pashtu?« Hendley blickte überrascht auf.
    »Reicht so gerade, um nach dem Weg zum Lokus zu fragen. Der Bursche war um die acht Wochen vor Ort, da hat er die Gelegenheit genutzt, den einheimischen Dialekt zu lernen. Laut Bericht hat er seine Sache da ganz gut gemacht.«
    »Denken Sie, die sind was für uns?«, fragte Hendley. Solche Leute liefen einem nicht von selbst zu, weshalb sich Hendley für die Rekrutierung einiger ausgesuchter, äußerst diskreter Kontaktpersonen in verschiedenen Behörden bediente.
    »Das müssen wir erst noch genauer abchecken«, räumte 51

    Davis ein, »aber sie haben durchaus die Fähigkeiten, auf die es uns ankommt. Auf den ersten Blick wirken beide verlässlich, stabil und clever genug, um zu verstehen, worum es hier geht. Von daher – ja, ich denke, wir sollten uns die beiden mal näher ansehen, es könnte sich lohnen.«
    »Was steht für die zwei gerade an?«
    »Dominic wechselt nach Washington. Gus Werner will ihn in die Anti-Terror-Abteilung aufnehmen. Am Anfang wird er wohl Schreibtischarbeit machen müssen. Für das Geisel-Befreiungsteam ist er noch ein bisschen zu jung, und er hat seine analytischen Fähigkeiten auch noch nicht unter Beweis gestellt. Ich denke, Werner will zunächst mal sehen, was der Junge so auf dem Kasten hat. Brian wird nach Camp Lejeune gehen, zurück zu seiner Company. Es überrascht mich, dass das Corps ihn nicht in die Abteilung Aufklärung versetzt hat. Er hätte auf alle Fälle das Zeug dazu.
    Aber das Corps hat eine Schwäche für Schützen, und Brian hat sich drüben im Land der Kamele hervorragend be-währt. Wenn ich richtig informiert bin, soll er in Kürze zum Major befördert werden. Ich werde wohl zuerst mal runter-fliegen und ihm bei einem gemeinsamen Mittagessen ein bisschen auf den Zahn fühlen. Dasselbe mit Dominic. Werner war sehr beeindruckt von ihm.«
    »Und Gus besitzt eine gute Menschenkenntnis«, bemerkte der ehemalige Senator.
    »Allerdings, Gerry«, stimmte Davis zu. »Und – gibt’s irgendwas weltbewegend Neues?«
    »Fort Meade erstickt mal wieder unter einem Berg von Informationen.« Das größte Problem der National Security Agency war, dass man eine Armee gebraucht hätte, um die Massen von Rohmaterial auszuwerten, die durch die Lauschangriffe der NSA hereinkamen. Zwar konnte man mithilfe von Computerprogrammen gezielt nach Schlüsselwörtern und dergleichen suchen, aber das allermeiste war harmloses Geplauder. Die Programmierer arbeiteten ständig daran, die Programme zu optimieren. Allerdings 52

    hatte es sich als nahezu unmöglich herausgestellt, einen Computer mit menschlichen Instinkten auszustatten – was die Experten nicht daran hinderte, es immer wieder zu versuchen. Dummerweise arbeiteten die wirklich begnadeten Programmierer für die großen Spielehersteller. Dort saß das Geld, und das Talent folgte nun einmal in der Regel dessen Ruf. Hendley durfte sich darüber nicht beklagen, hatte er doch in seinen 20ern und frühen 30ern selbst nichts anderes getan. Entsprechend war er ständig auf der Suche nach besonders erfolgreichen Programmierern, die ihre Schäf-chen im Trockenen hatten und nicht mehr dem Mammon nachzujagen brauchten – was allerdings nicht bedeutete, dass sie es nicht dennoch taten. Meist war die Suche daher reine Zeitverschwendung. Nerds konnten wirklich gierige Bastarde sein. Wie Juristen, nur nicht ganz so zynisch.
    »Heute sind mir allerdings ein halbes Dutzend interessante Informationen untergekommen.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Davis. Der Chefrekrutierer des Unternehmens war unter anderem ein fähiger Analytiker.
    »Das hier.« Hendley reichte ihm die Mappe. David schlug sie auf und überflog die Seite.
    »Hmm«, war sein ganzer Kommentar.
    »Könnte brenzlig werden, wenn sich daraus irgendwas entwickelt«, erklärte Hendley.
    »Allerdings. Aber wir brauchen

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