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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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Deswegen ist es wieder auf meinem Schreibtisch gelandet. Ich weiß auch nicht, wie das der FBI-Fahndung entgehen konnte. Vielleicht hat keiner nach einem Dokument gesucht, das auf Carmen ausgestellt ist. Jedenfalls habe ich das Auto beschlagnahmt, wir untersuchen es gerade. Die Flecken auf dem Rücksitz sehen aus wie Blut. Wessen Blut, können wir jetzt noch nicht genau sagen.«
    »Viel Blut?«
    »Sieht nicht danach aus, als wäre da jemand gestorben - wenn du das meinst. Allerdings lag hinten im Auto, auf dem Boden, eine Spange, so eine, mit der Mädchen ihre Haare zu einem Pferdeschwanz zusammenbinden. Wir haben sie fotografiert und das Bild an Rachel Martine geschickt, und sie konnte die Spange identifizieren. Sie gehört sehr wahrscheinlich Julie Martine.«
    »Wo habt ihr den Wagen gefunden?«
    »In der Nähe vom Bahnhof.«
    Ich rief Ranger an und überbrachte ihm die Nachricht. Dann stieg ich wieder in den Mini und fuhr zur Hamilton. Ich befolgte Rangers Rat, immer in Bewegung zu bleiben. Nicht an das Blut im Auto zu denken.
    Bernard Brown lebte in einem Viertel, das an Chambersburg grenzte, gleich hinterm Saint Francis Hospital. Ich bog in seine Straße und parkte vor seiner Doppelhaushälfte.
    Brown war dreiundvierzig Jahre alt und geschieden. Sein Haus war gepflegt, zeigte jedoch erste Verfallsspuren. Auf einem kleinen Schild neben der Haustür stand Bernard Brown, Wirtschaftsprüfer.
    Ich klingelte und wartete. Ich musste an mich halten, um nicht in Tränen auszubrechen oder mich wie eine arme Irre nach eingebildeten Verfolgern umzusehen.
    Bernard öffnete mir im Schlafanzug und Strickmütze auf dem Kopf. »Ja?«
    Ich gab ihm meine Visitenkarte und stellte mich vor. »Ich mache mich doch zum Gespött, wenn ich so auf dem Gericht erscheine«, sagte er. »Ich kenne die Leute da. Ich mache für die Hälfte der Polizisten die Steuererklärung. Ich müsste meine Mütze abnehmen, das würde ich nicht überstehen.«
    Mein Blick fiel auf die Strickmütze. Draußen waren dreißig Grad, und der Mann trug eine Strickmütze. Ich sah mir das Foto auf der Kautionsvereinbarung an. Volltreffer! Abgefackelte Haare.
    »Sonst noch was verbrannt, außer Ihren Haaren?«, fragte ich ihn.
    »Eine ganze Seite des Festsaals. Zum Glück wurde niemand verletzt. Außer dem Hoteldirektor. Dem habe ich die Nase poliert, als er mir Bier auf den Kopf schüttete. Da wusste ich noch nicht, dass mein Haar brannte.«
    »Wahrscheinlich ist es gar nicht so schlimm«, sagte ich. »Nehmen Sie mal die Mütze ab! Vielleicht kriegen wir das ja hin.«
    Er streifte die Mütze ab, und ich musste an mich halten, um nicht loszuprusten. Überall rosarote Flecken, da wo der Schädel sichtbar war, und Büschel von versengtem Haar. Und alles dick mit Fettcreme beschmiert. »Waren Sie schon beim Arzt?«
    »Ja«, sagte er. »Er hat mir die Fettcreme zum Auftragen gegeben.«
    »Sie sollten sich den Schädel rasieren. Kahlrasierte Köpfe sehen sexy aus.«
    Er verdrehte die Augen nach oben, als wollte er auf seinen Schädel gucken. »Kann schon sein, aber das kann ich nicht selbst machen.«
    »Ziehen Sie sich an! Wir fahren zu einem Frisör, bevor ich Sie aufs Gericht bringe.«
    »Gut, aber nicht zu dem Frisör in der Hamilton. Der ist mir zu neugierig. Und auch nicht zu dem in der Chambers Street. Da geht meine Exfrau hin. Und in die Mall will ich auch nicht. Da gucken einen alle an. Und da sind immer nur Frauen drin.
    Da käme ich mir komisch vor. Kennen Sie nicht einen Frisör, wo sich Männer rasieren lassen können?«
    »Was soll das?«, fragte Bernie. »Wo sind wir hier?«
    »Es ist der einzige Ort, der mir eingefallen ist, wo Männer regelmäßig rasiert werden.«
    »Das ist doch ein Beerdigungsinstitut.«
    »Ja, aber haben Sie schon mal gesehen, dass jemand mit einem Zweitagebart aufgebahrt wurde? Ich nicht. Alle sind perfekt zurechtgemacht, wenn sie in die Kiste kommen. Hier sind wir ganz unter uns. Ich habe die beiden Inhaber gerade erst kennengelernt. Die sind neu hier, aber die scheinen ganz nett zu sein. Außerdem backen sie ihre Plätzchen selbst.«
    »Ich finde es gruselig.«
    »Jammern Sie nicht ständig rum! Wenn es Ihnen nicht gefällt, können wir auch wieder gehen.«
    Bernie stieg aus dem Wagen und trottete hinter mir her ins Beerdigungsinstitut. Ich spazierte durch das Foyer und sah, dass die Bürotüren offen standen. Dave Nelson saß am Schreibtisch. Er trug ein frisch gestärktes weißes Hemd und eine dunkelblaue Hose. Er sah auf und

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