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12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp)

Titel: 12 Stephanie Plum: Kalt erwischt (Twelve Sharp) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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machen da ein paar Randale. Gerade ist jemand in ein großes Blumengesteck gestoßen worden, und das ganze Gestell ist umgestürzt. Und ich glaube, der Bestattungsunternehmer hat sich auf den Sarg geworfen. Es sieht so aus, als läge jemand unter ihm. Zwei Beine ragen unter ihm hervor. Jemand in Lacklederpumps. Ach Gottchen, ich glaube, es ist Ihre Oma.«
    »Die hat bestimmt versucht, den Sargdeckel aufzustemmen«, sagte Lula. »Sie kann es nicht leiden, wenn man die Leiche nicht sehen darf.« Meine Mutter würde mich umbringen. »Die Meute ist anscheinend ziemlich sauer«, sagte Sally. »Wir müssen Ihre Oma aus deren Klauen befreien.«
    »Ich komme!«, rief Lula, senkte den Kopf und rammte sich ihren Weg frei bis nach vorne. »Hebt eure Ärschchen beiseite, ihr Lieben! Macht Platz für Mama!«
    Sally und ich segelten in ihrem Kielwasser, wankten auf den Sarg zu und tauchten vor Dave Nelsons Nase wieder auf.
    Nelson packte mich am Ärmel. »Ich flehe Sie an! Sie müssen mir helfen! Die spinnen hier alle. Und Ihre Oma erst! Die hat angefangen! Irgendwie hat sie es geschafft, den Sargdeckel zu öffnen. Jetzt wollen alle gucken!«
    »Und? Haben Sie ein Problem damit?«, fragte ich ihn.
    »An Carmen Manoso wurde eine Autopsie vorgenommen! Frankenstein ist ein Fotomodell dagegen. Ihr Schädel wurde geöffnet, das Gehirn herausgenommen, gewogen und wieder hineingestopft!«
    »Ach ja, richtig«, sagte ich. »Das hatte ich ganz vergessen.«
    Eine alte Dame mischte sich ein. »Ich bin extra von Perth Amboy hergefahren. Mich werden Sie erst los, wenn ich die Leiche gesehen habe.«
    »Ja!«, riefen alle im Chor. »Wir wollen die Leiche sehen! Wir wollen die Leiche sehen!«
    »Die zerlegen mir noch die Trauerhalle in ihre Einzelteile«, flüsterte Dave. »Diese Leichenschänder.«
    »Die wollen nur ihren Spaß«, beruhigte ich ihn. »Ihnen sind wohl die Plätzchen ausgegangen.«
    Ich stellte mich auf einen Stuhl und rief in die Menge. »Ruhe bitte! Alle mal herhören. Wir können den Sarg nicht öffnen. Aber wir können Ihnen trotzdem spannende Unterhaltung bieten. Zwei Mitglieder der neuen Band ›The What‹ sind anwesend, und sie haben sich bereit erklärt, eine Sondervorstellung für uns zu geben.«
    »Das geht nicht«, sagte Lula. »Wir haben doch gar keine Instrumente hier. Außerdem sind wir Profis. So was gibt es bei uns nicht umsonst.«
    »Die halbe Welt hat sich hier versammelt, um Carmen zu sehen«, sagte ich zu Lula. »Es würde mich nicht wundern, wenn auch Leute vom Fernsehen hier wären. Ich glaube, ich habe sogar Al Roker beim Reinkommen gesehen.«
    »Al Roker?! Ich liebe Al Roker! Weißt du, ob er verheiratet ist?«
    »Hast du mir nicht gerade erst gesagt, du hättest dich in Tank verliebt?«
    »Ja, schon. Aber Al ist so süß! Er soll sich eine eigene Grillsoße ausgedacht haben. Einen Mann, der sich eine eigene Grillsoße ausdenkt, muss man lieb haben. Das wird nicht einfach, sich zwischen Al und Tank zu entscheiden.«
    »Hinter dem Sarg ist eine Bühne«, sagte ich. »Und auf der Kanzel gibt es sogar ein Mikro. Das könnte dein Durchbruch im Showbusiness sein.«
    Na gut, das mit Al Roker war gelogen. Es war gemein von mir, so zu tun, als hätte ich ihn gesehen. Aber in dem Moment fiel mir nichts anderes ein. Und wer weiß, vielleicht waren ja wirklich Fernsehleute in dem Aufbahrungsraum. Von meinem Platz aus konnte man den Eindruck gewinnen, die halbe New-Jersey-Prominenz wäre angerückt.
    Lula und Sally kaperten die Bühne. Erst standen sie dumm rum in ihren rosa Stöckeln und rosa Regenmänteln, und der Saal verstummte. Dann zogen sie ihre Regenmäntel aus, und der Saal tobte. Lula in ihrem selbstgeschneiderten Hühnerfederndress sah wie ein dicker runder rosa Bofist aus, und Sally in seinen Stöckeln und dem Flamingofederntanga war einfach einmalig. Sallys Tangasäckchen baumelte ihm wie ein gerupfter toter Vogel zwischen den Beinen, und seine übrigen Gliedmaßen sprachen eindeutig für eine Ganzkörperenthaarung.
    »Ey, ihr toten Hosen«, brüllte Sally in den Saal. »Seid ihr bereit? Wollt ihr was von uns hören?«
    Die Leute johlten, klatschten in die Hände und trampelten mit den Füßen. Jersey war immer bereit. Jersey steht auf be haarte Kerls in Tangas.
    Lula und Sally fingen an zu singen, fuchtelten heftig mit den Armen und tanzten auf der Bühne herum, dass die Trauergäste etwas zurückwichen. Federn flogen durch die Luft, Lula schwitzte tierisch, und es roch nach feuchtem Federvieh. Als Lula

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