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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Geständnis auf dem Sterbebett, Sheriff. Zulässig vor Gericht.«
    Ellis’ Gesicht rötete sich immer mehr. »Was wollen Sie damit sagen? Sollen wir vielleicht zusammenpacken und nach Hause gehen? Zusehen, wie die beiden ihre Differenzen unter sich ausmachen?«
    »Selbstverständlich nicht! Ich sage nur, dass Sie es mit zwei Individuen zu tun haben, falls Auster noch am Leben ist. Zwei unterschiedlichen Psychen. Und Sie wissen nicht einmal, wer Herr der Lage ist.«
    »Ich bin sicher, Auster ist tot«, sagte Sheriff Ellis im Brustton der Überzeugung. »Ich habe eben mit Dr. Shields gesprochen. Ich habe seine Stimme gehört, als er sagte, Dr. Auster könne nicht ans Telefon kommen.«
    »Es wäre besser, Sie wären absolut sicher, dass Auster tot ist.«
    Ellis bedachte den Agenten mit einem herablassenden Grinsen. »Nun, ich danke Ihnen jedenfalls für Ihre brillanten Erkenntnisse.«
    »Sheriff, hören Sie …«
    »Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie Ihren Hintern vierhundert Meter da runter schaffen würden.« Ellis gestikulierte mit seinem massigen Arm in Richtung Highway. »Hinter den Perimeter. Ich will Sie hier nicht mehr sehen, es sei denn, Sie haben mir irgendetwas anzubieten, das mir einen taktischen Vorteil in dieser Pattsituation verschafft. Haben wir uns verstanden?«
    Bieglers Augen wurden so dunkel und kalt wie die eines Hais. Als er sprach, klang seine Stimme gefährlich leise. »Ich mache diese Situation hier ganz schnell zu einer Bundesangelegenheit, Sheriff. Ich werde das FBI aus Jackson herbeirufen.«
    »Nur zu. Die Sache ist zu Ende, bevor einer von den Vögeln hier ankommt.«
    Biegler stieß einen Seufzer aus. »Wenn Sie das allen Ernstes glauben, haben Sie noch weniger Ahnung von Geiselnahmen, als ich dachte.«
    »Das werden wir noch sehen.«
    »Wenn Sie diese Sache vermasseln, Sheriff, werden Sie sich vor dem Generalbundesanwalt verantworten. Und ich meine nicht den des Staates Mississippi.«
    »Rutschen Sie mir den Buckel runter.« Ellis wandte sich ab und winkte Danny, ihm zu folgen.
    Biegler starrte den beiden Männern ein paar Sekunden lang hinterher; dann drehte er sich um und marschierte in Richtung Straßensperre davon.
    Trace Breen lachte bellend. »Der Typ zittert wie ein Köter, der einen Pfirsichkern ausscheißt.«
    »Dem haben Sie’s ganz schön gegeben, Sheriff«, pflichtete Ray seinem Bruder bei.
    Ellis blieb stehen und blickte seine beiden Deputys mit funkelnden Augen an. »Ihr Jungs habt einen großen Teil meines Budgets für Ausrüstung und Training ausgegeben. Ihr habt genau bis zum Einbruch der Dunkelheit Zeit, um zu beweisen, dass ihr das Geld wert seid. Ist das klar?«
    Das Grinsen verschwand von den Gesichtern. »Jawohl, Sir!«, rief Ray. »Los, Jungs, machen wir uns an die Arbeit!«
    Danny hatte Mühe, sich an Ellis’ Seite zu halten, als der Sheriff die Auffahrt hinunter zur Straße marschierte.
    »Wohin gehen wir?«, fragte Danny.
    »Zu den Nachbarn, den Elfmans. Sie haben Shields’ Jungen bei sich. Wir sollten uns selbst anhören, was er zu sagen hat, bevor wir jemanden erschießen, meinen Sie nicht auch?«
    Der Druck um Dannys Brust löste sich ein wenig. »Absolut, Sheriff.«
    Laurel lag auf dem Wohnzimmersofa, an Armen und Beinen gefesselt. Warren hatte das Klebeband zuerst um ihre Knöchel gewunden, und sie hatte es riskiert, das Handy aus der Tasche zuziehen und unter sich zu schieben, bevor er auch ihre Handgelenke gefesselt hatte. Die vierzig Sekunden, die Warren dazu gebraucht hatte, waren Laurel wie eine Ewigkeit erschienen, und ihre Nervosität hatte einen neuen Höhepunkt erreicht.
    Beth lag auf dem roten Ledersofa im Arbeitszimmer. Sie schlief tief und fest dank einer Dosis Benadryl, die Warren ihr verabreicht hatte. Warren selbst saß an seinem Schreibtisch. Der große Flachbildschirm verbarg sein Gesicht vor Laurels Blicken, wofür sie dankbar war, denn es ermöglichte ihr den raschen Zugriff auf ihr geheimes Handy. Das Sofa war ein ultramodernes, minimalistisches Ding mit klaren Linien und schwach gepolsterten Armlehnen. Es gab kaum eine Falte, in der Laurel das Handy hätte verbergen können; deshalb hatte sie es in den Spalt zwischen Armlehne und Sitzpolster geschoben, so tief es ging. Nur ein schmaler Streifen ragte noch hervor.
    Danny hatte zwei SMS-Nachrichten gesendet. In der ersten hatte er ihr mitgeteilt, dass er mit dem Sheriff auf dem Weg hierher sei, in der zweiten hatte er Fragen über die Situation im Haus gestellt. Laurel hatte ihm

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