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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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Bastard …«, murmelte Trace. »Hat Jimmy das Herz aus der Brust geschossen.«
    Ray schüttelte den Kopf. »Du sagst, Jimmy hätte mit einer Waffe auf seinen Vater gezielt.«
    »Er hätte nicht geschossen!«
    »Und du meinst, der kleine Shields hätte das gewusst? Jimmy ist in ihr beschissenes Haus eingebrochen! Ich hätte ihn genauso abgeknallt! Du hast Glück, dass er dich nicht auch noch durchs Fenster erledigt hat!«
    Trace schüttelte bitter den Kopf. »Ich sag dir was – wenn ich eine Kanone gehabt hätte, ich hätte den Wichser noch in der gleichen Nacht erledigt.«
    »Mann, wenn Spatzen so viel Hirn hätten wie du, sie würden rückwärts fliegen. Es ist mir ein Rätsel, dass du nicht schon vor deinem einundzwanzigsten Geburtstag im Knast gelandet bist.«
    »Ich bin nicht dumm! Und ich sag dir noch was. Ich hoffe, der Hurensohn versucht irgendwas in seinem schicken Haus. Ich hoffe, der Sheriff schickt uns rein. Weil ich ihm die Scheiße aus dem Hirn pusten werde für das, was er mit Jimmy gemacht hat.«
    »Mann, Trace, reg dich ab!«
    »Vor einer Minute hast du genau das Gleiche gesagt!«
    Ray zog nachdenklich an seiner Zigarette.
    »Ich mag ihn nicht«, beharrte Trace. »Die Leute tun so, als wäre er ein verdammter Heiliger oder was weiß ich. Hast du ihn schon mal draußen auf dem Baseballfeld gesehen? Der Typmeint, die Regeln würden für ihn nicht gelten, oder für seinen Sohn …«
    »Hatte ich ganz vergessen«, sagte Ray. »Shields’ Team hat der Mannschaft von deinem Jungen letztes Frühjahr ’ne Tracht Prügel verpasst, stimmt’s?«
    »Die haben uns beschissen!«
    Ray drückte seine Zigarette aus und erhob sich, so gut es in dem Wohnwagen mit seiner niedrigen Decke ging. »Niemand hat sich über Funk gemeldet. Gehen wir. Mal sehen, ob wir irgendwas in Gang bringen können, bevor Billy Ray erscheint.«
    »Verdammt richtig. Was ist mit diesem Regierungsfuzzi, diesem Beagle?«
    »Scheiß auf den Knaben. Billy Ray wird ihn keines Blickes würdigen.«
    Trace stieß sich vom Tisch ab und ließ seine Zigarette brennend im Aschenbecher liegen. »Genau, verdammt.«
    Carl beobachtete die beiden Deputys, bis sie den Wohnwagen verlassen hatten. Er war nicht sicher, ob er etwas tun konnte wegen dem, was er gehört hatte. Sheriff Ellis würde die Besetzung der TRU jedenfalls nicht mitten in einer Krise ändern. Und die Tatsache, dass Trace Breen vor zwanzig Jahren bei einer Schießerei dabei gewesen war, konnte von niemandem bestätigt werden; deshalb war sein Rachemotiv auch nicht zu beweisen. Und was die rassistischen Bemerkungen über Carl anging – das war nun mal die Realität unter der dünnen Schicht aus Zivilisation, die er Tag für Tag erlebte. Nicht einmal der Präsident der Vereinigten Staaten konnte etwas daran ändern, geschweige denn der Sheriff von Lusahatcha County. In einer Sache jedoch hatte Ray Breen recht: Carl Sims hatte nicht vor, auch nur eine weitere Menschenseele zu töten, es sei denn, ihm blieb keine andere Wahl, um ein unschuldiges Leben aus einer tödlichen Gefahr zu retten.
    Carl schulterte seine Remington und verließ lautlos das Versteck hinter dem Wohnwagen, um sich seinen beiden Kollegen anzuschließen.

16
    D anny traf unmittelbar vor dem einsetzenden Gewitter in Athens Point ein. Er flog in geringer Höhe über die Stadt und die Hügel entlang, um hinter der alten Sägemühle nach Osten zu schwenken. Seine Nerven lagen blank, doch wenigstens wusste er, dass Laurel noch am Leben war.
    Fünf Minuten zuvor hatte Trace Breen versucht, Dr. Shields über Funk zu Sheriff Ellis durchzustellen. Die Verbindung war schlecht gewesen, voll statischem Rauschen, doch Danny hatte Laurels Stimme erkannt, als der Sheriff Shields um einen Beweis gebeten hatte, dass sie noch am Leben war. Laurel hatte Ellis informiert, dass Beth schlief, war dann aber verstummt, als Ellis nach Dr. Auster gefragt hatte. Nachdem Shields das Telefon wieder an sich genommen hatte, hatte Ellis ihn informiert, dass er neben Shields’ Fluglehrer säße. Shields hatte Danny gefragt, wie es ihm ginge, und Danny hatte gesagt: »Danke, gut.« Die Unterhaltung hatte in einer familiären Atmosphäre stattgefunden – als würde man aus dem Urlaub in einem fremden Land zu Hause bei Verwandten anrufen. Bald darauf war die Verbindung abgerissen. Als Trace Breen erneut angerufen hatte, hatte Shields das Gespräch nicht mehr angenommen.
    »Ich möchte, dass Sie dicht bei mir bleiben, wenn wir landen«, sagte Ellis, als sie

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