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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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einzugehen, und Sie wollen Ihren Hintern gedeckt wissen, falls die Scheiße in den Ventilator fliegt. Aber so funktioniert das nicht. Also halten Sie bitte die Fresse, und lassen Sie mich meine Arbeit tun.«
    Biegler errötete und setzte zu einer Antwort an, wandte sich dann aber wortlos ab.
    Laurel lag regungslos auf dem Sofa im großen Wohnzimmer und lauschte Christy, die an der von Warren installierten Hundeklappe kratzte. Jetzt, im Frühling, verbrachte die junge Corgi-Hündin ihre Tage damit, durch das Bachbett zu streunen, und kehrte nur abends nach Hause zurück, wenn Fressenszeit war. Überrascht, dass ihre kleine Tür verschlossen war, kratzte Christy unablässig daran, während sie sich fragte, warum man sie aus dem Wohnsitz ihrer Familie ausgesperrt hatte.
    Warren schien die Hündin gar nicht zu hören. Er hatte Dannyauf den Lautsprecher geschaltet, sodass er an seinem Computer weiterarbeiten konnte (womit er wahrscheinlich die Überwachung des Hackerprogramms meinte, das immer noch versuchte, in Laurels Hotmail-Account einzudringen). Es war surreal, Dannys Stimme im Arbeitszimmer zu hören. Es schien Laurel, als müsste sie nur die Fesseln um Knöchel und Handgelenke durchtrennen, um aus der Hintertür in Dannys Arme zu flüchten. Aber das konnte sie nicht. Zuerst musste sie Beth befreien, die noch immer betäubt vom Benadryl im Arbeitszimmer lag und schlief, und sie musste darauf vertrauen, dass Warren nicht auf sie feuerte – was nicht mehr annähernd so sicher schien wie noch vor ein paar Stunden. Der Pessimismus, den er Danny gegenüber enthüllt hatte, betäubte Laurel. Warren redete wie ein Mann, der sich bereits mit dem Tod abgefunden hatte, nicht mit Gefängnis oder Geldstrafen.
    Das Telefon läutete erneut. Warren drückte auf den Lautsprecherknopf. »Danny? Können Sie mich jetzt hören?«
    »Laut und deutlich, Doc.«
    »Laut und deutlich«, wiederholte Warren mit Sehnsucht in der Stimme. »Ich wünschte, wir säßen in der Maschine und würden draußen über den Fluss fliegen.«
    »Nur zu. Ich habe den Chopper draußen stehen. Sie haben immer gesagt, dass Sie ihn gerne mal ausprobieren würden.«
    Warren lachte leise. »Man würde uns bestimmt nicht gehen lassen.«
    »Ich bin mir da nicht so sicher, Warren. Ich habe einigen Einfluss beim Sheriff.«
    »Verscheißern Sie mich nicht. Ich habe gesehen, wie sie meine Kameras mit Sprühfarbe unbrauchbar gemacht haben.«
    Laurels Magen verkrampfte sich. Waren das bereits Vorbereitungen, das Haus zu stürmen?
    »Ich würde Sie nicht anlügen«, sagte Danny. »Das wissen Sie. Ich glaube, es ist Zeit, dass wir Tacheles reden. Was sagen Sie dazu?«
    »Ich höre.«
    »Die Sache ist die, Warren. Die Jungs hier draußen haben ein Handbuch für Situationen wie diese. Und an dieses Handbuch halten sie sich. Sie machen keine Ausnahmen. Sie versuchen bloß, professionell zu sein. Das verstehen Sie bestimmt.«
    »Sicher.«
    »Also haben wir keine Zeit für Smalltalk. Ich möchte, dass Sie etwas wissen, Warren. Mir ist bekannt, dass Sie vor ungefähr einem Jahr einen schlimmen Schlag erlitten haben. Schlimmer als die Sache mit Ihrer Frau.«
    Laurel hob den Kopf vom Sofa.
    »Was reden Sie da?«, fragte Warren misstrauisch.
    »Ich rede von Ihrer Erkrankung. Vom Krebs.«
    Laurels Gesicht wurde glühend heiß, und ihr Puls schnellte in die Höhe. Erkrankung? Krebs? Wovon redete Danny?
    »Ich kann verstehen, warum Sie das verheimlicht haben«, fuhr Danny fort. »Die Gesundheit eines Mannes ist seine eigene Angelegenheit. Aber ich finde, diese Erkrankung beeinträchtigt ein wenig Ihr Urteilsvermögen.«
    Warrens Antwort war kaum mehr als ein Flüstern, doch Laurel verstand trotzdem jedes Wort. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon Sie reden.«
    »Kommen Sie, Warren. Sie haben mich gebeten, Sie nicht zu verscheißern. Erweisen Sie mir die gleiche Höflichkeit.«
    Anhaltendes Schweigen, bevor Warren antwortete: »Wer hat es herausgefunden?«
    Laurel richtete sich mühsam in eine sitzende Haltung auf. Warrens Gesicht war hinter dem Monitor versteckt, doch sie verharrte und hoffte, einen Blick auf seine Augen zu erhaschen. Das Böse, das in den Schatten ihrer scheiternden Ehe gelauert hatte, war plötzlich ans Licht gekommen. Sie fühlte sich, als wäre sie Tag für Tag an einem verfallenden Haus vorbeigegangen und hätte den Blick abgewendet, obwohl sie gewusst hatte, dass etwas Faules, Dunkles, Hungriges darin lauerte.
    »Spielt es eine Rolle, wer es herausgefunden hat?«,

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