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12 Stunden Angst

12 Stunden Angst

Titel: 12 Stunden Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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fortfuhr: »Irgendwas hat ihn von den Füßen gerissen, und dann kam dieser andere Mann in den Raum gesprungen, aber er hat sich nur um seinen Chef gekümmert. Überall war Rauch … und Blut. Ich habe versucht, Vida hochzuhelfen, aber sie war ohnmächtig, und sie hatte schlimme Verbrennungen. O Gott …«
    »Beruhigen Sie sich, Nell. Nehmen Sie sich Zeit.«
    »Als ich sah, dass Vida sich nicht mehr rührte, bin ich nach draußen in den Korridor gekrochen, um frische Luft zu schnappen. Ich kroch dann einfach weiter, und irgendwann war ich draußen. Und ich war allein. Als mir das klar wurde, bin ich losgerannt. Die Löschzüge der Feuerwehr waren bereits auf dem Weg zur Praxis. Ich hätte Vida nicht im Stich lassen dürfen, aber ich hatte so schreckliche Angst, Dr. Shields!«
    »Schon gut, Nell. Jeder an Ihrer Stelle hätte sich genauso verhalten. Wo sind Sie jetzt?«
    »Nicht weit von der Praxis. Soll ich … soll ich mich der Polizei stellen?«
    Auster schüttelte heftig den Kopf.
    »Schaffen Sie es, in die Stadt zu fahren?«
    »Vielleicht finde ich eine Mitfahrgelegenheit …«
    »Okay. Gehen Sie zu meinem Anwalt in der Bank Street. Don Billings. Sagen Sie ihm, ich hätte Sie geschickt, und er kann mich anrufen, um sich zu versichern. Sagen Sie ihm, ich übernehme sämtliche Kosten.«
    Kyle starrte Warren aus weit aufgerissenen Augen an.
    »Was soll ich ihm denn sagen?«, fragte Nell. »Was darf ich ihm sagen, und was nicht?«
    »Sobald Sie bei Billings sind, ist er Ihr Anwalt. Verschwenden Sie keine Zeit mit dem Versuch, Dr. Auster oder mich zu schützen. Sie sind wichtig, sonst nichts. Sie haben noch Ihr ganzes Leben vor sich, Nell.«
    Auster sah aus, als würde er im nächsten Moment einen Schlaganfall erleiden, doch er hatte offensichtlich Angst, in einen Apparat zu sprechen, der möglicherweise abgehört wurde.
    »Ich würde keinen Finger rühren, um Dr. Auster zu helfen«, sagte Nell. »Dieser treulose Bastard hat meiner Schwester übel mitgespielt … ich hasse ihn!«
    »Ich weiß genau, was Sie fühlen, Nell«, sagte Warren mit einem vielsagenden Blick zu Auster. »Aber keine Sorge. Er bekommt, was er verdient, noch bevor diese Geschichte vorbei ist.«
    »Don Billings?«, wiederholte Nell den Namen. Ihre Stimme klang immer noch zittrig. »In der Bank Street?«
    »Genau. Alles kommt wieder in Ordnung, Nell.«
    »Danke, Dr. Shields. Vielen, vielen Dank, Sir. Ich wusste, dass Sie mir helfen würden!«
    »Machen Sie’s gut, Nell. Und passen Sie auf sich auf.« Warren legte auf und drehte sich zu Auster um, der in Richtung Foyer zurückwich. »Haben Sie Vida gesagt, sie soll unsere Unterlagen verbrennen?«
    »Wo denken Sie hin, Mann! Selbstverständlich nicht! Sie kennen Vida. Sie hat jeden Betrug ausgeheckt, den ich je versucht habe. Heute Nachmittag sagte sie mir, die Aufzeichnungen müssten verschwinden, aber das war alles. Mann, sie war diejenige, die mich aufgefordert hat, hierher zu fahren und die Schuldverschreibungen und die Bücher abzuholen. Sie hat mich sogar in diese verdammten Lumpen gesteckt!«
    »Reden wir einen Moment über Nell und Vida.«
    »Wir haben keine Zeit!«, brüllte Auster, in dessen Gesicht sich hektische rote Flecken gebildet hatten. »Sie haben gehört, wasNell gesagt hat! Sie wurde verhaftet! Sie können Ihren Arsch darauf verwetten, dass die Cops auch Haftbefehle gegen Sie und mich haben. Biegler taucht jeden Augenblick hier auf, jetzt, nachdem Nell diesen Apparat angerufen hat.«
    »Und wenn schon. Dann ist es eben so.«
    »Was?«
    »Es ist mir egal, ob ich ins Gefängnis komme, solange ich nur die Wahrheit erfahre.«
    »Die Wahrheit? Die Wahrheit worüber? «
    Warren drehte sich auf dem Absatz um und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Laurel wusste, dass er ihr Notebook ein weiteres Mal kontrollieren würde. Sie sprach ein stummes Stoßgebet, dass das Programm in der Zwischenzeit nicht ihr Passwort geknackt hatte; dann packte sie Auster an seinem stinkenden Hemd und zog ihn zu sich heran. »Er hat den Kode für den Panikraum geändert, aber das ist nicht weiter schlimm. Die Schuldverschreibungen und die Bücher liegen auf dem Bett im Gästezimmer. Los, gehen Sie!«
    Auster war bereits unterwegs, blickte dann aber noch einmal über die Schulter und flüsterte: »Was ist mit Ihnen?«
    »Ich muss zuerst meine Kinder befreien.«
    Als Laurel sich zur Treppe in Bewegung setzte, bemerkte sie in den Augenwinkeln zu ihrer Linken einen undeutlichen Schatten, der vielleicht Warren

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