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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Maggie Flaxton ist im Anmarsch.«
    »Carrie!«, bellte Maggie Flaxton. »Warum hängt in deinem Fenster noch immer kein Plakat, das auf das Goldrausch-Fest aufmerksam macht? Wie sollen die Leute kommen, wenn wir keine Reklame machen?«
    »Das Banner hängt doch genau vor meinem Laden«, sagte Carrie nachsichtig. »Alle meine Gäste erkundigen sich nach dem Fest.«
    Die große Frau schnaubte skeptisch und baute sich vor mir auf. »Was ist mit Ihnen? Haben Sie sich nach dem Fest erkundigt?«
    »Ich bin gerade erst gekommen«, sagte ich und kämpfte gegen den Drang an zu salutieren. »Aber ich wollte gerade …«
    »Sie wohnen oben bei den Auerbachs, stimmt’s?«, unterbrach Maggie Flaxton mich.
    »J-ja«, brachte ich schüchtern hervor. Das musste an ihrem Feldwebelton liegen.
    »Ich wette, Sie bleiben nicht lange«, röhrte sie. »Keiner bleibt lange, und wer kann es ihnen verübeln? Ich würde es keine fünf Minuten dort oben aushalten. Aber wenn Sie im Juli noch hier sein sollten, könnten wir Ihre Hilfe gebrauchen. Alle Mann an Deck, heißt es beim Goldrausch-Fest. Toby zum Beispiel leitet den Wettbewerb im Holzhacken.« Sie wandte sich wieder an Carrie Vyne. »Ich will ein Schild in deinem Fenster sehen, bevor es dunkel wird.«
    »Es wird da sein«, entgegnete Carrie ergeben.
    »Besser wär’s«, grummelte Maggie. »Ich kann nicht alles selber machen.« Mit tiefen Furchen auf der Stirn wirbelte sie herum und stampfte aus dem Café.
    »Puh.« Toby wischte sich imaginären Schweiß von der Stirn. »Ich glaube, wenn sie wollte, könnte sie die Weltherrschaft ergreifen.«
    »Gehört ihr ein Gemüseladen?«, fragte ich.
    »Ja, und der Rest der Stadt, wenn man sie so sieht. Woher wussten Sie das?«, fragte Toby.
    »Einfach mal geraten«, antwortete ich.
    Ich aß meinen Keks auf und beschloss, Toby gegenüber keinesfalls zu erwähnen, wie sehr Maggie Flaxton einer Bewohnerin Finchs glich, Peggy Taxman. Ich hatte Tante Dimity versprochen, dass ich zu niemandem mehr über Doppelgänger sprechen würde, und ich würde mein Versprechen halten. Außerdem wollte ich nicht, dass Toby glaubte, ich hätte einen Sonnenstich.
    »Ich frage mich, warum sie es keine fünf Minuten im Aerie aushalten würde«, sagte ich.
    »Ich nicht«, entgegnete Toby mit dem Anflug eines Lächelns. »Das Aerie ist ihr zu entlegen. Wenn Maggie die Peitsche schwingt, braucht sie Publikum.«
    Einen Augenblick später klingelte die Ladenglocke erneut, und ein kleiner Mann mit schütterem Haar betrat fast vorsichtig das Café.
    »Keine Bange, Greg«, rief Carrie ihm zu, »Maggie ist fort.«
    »Greg Wilstead«, flüsterte Toby mir zu. »Der schüchternste Mann von Bluebird.«
    »Lori!« Carrie sah lächelnd zu mir herüber. »Wenn sich deine Jungen für Eisenbahnen interessieren, solltet ihr Greg einen Besuch abstatten. Er hat eine riesige Anlage in seiner Garage aufgebaut, stimmt’s, Greg?«
    Der kleine Mann zog den Kopf ein, murmelte etwas Unverständliches und wich meinem Blick aus.
    »Danke, Carrie, ich werde dran denken«, sagte ich benommen, während vor meinem geistigen Auge der schüchterne Glatzkopf George Wetherhead auftauchte, Finchs Experte für elektrische Eisenbahnen.
    »Lori wohnt oben im Haus der Auerbachs«, erklärte Carrie.
    Greg Wilstead hob den Kopf und sah mich mit einem Ausdruck an, der nichts anderes als blankes Entsetzen deutlich machte.
    »O mein Gott«, hauchte er und verließ das Café, nachdem er noch schnell ein Hörnchen gekauft hatte.
    »Was sollte denn das?«, fragte ich und sah ihm nach.
    »Keine Ahnung«, sagte Toby. »Probieren Sie die Limonade, Lori. Sie wird jeden Morgen aus frisch gepressten Früchten gemacht.«
    Ich hatte nur einmal an der Limonade genippt – sie war wirklich herrlich erfrischend –, als die nächsten Gäste das Café betraten, ein Pärchen mittleren Alters, beide extrem gebräunt und übergewichtig in bunten T-Shirts und weiten Shorts. Sie gingen sofort zur Theke und bestellten ein Dutzend Donuts, ein Dutzend Schweineöhrchen und dazu noch ein Dutzend Blaubeertörtchen. Während sie darauf warteten, dass Carrie ihre Bestellung einpackte, ließen sie ihre Blicke durch das Café gleiten. Als sie Toby sahen, erhellten sich ihre Mienen.
    »Howdy, Tobe«, rief die Frau.
    »Wie läuft’s so, Tobe?«, fragte der Mann.
    »Prima. Setzt euch doch zu uns, solange ihr wartet.« Als die beiden an unserem Tisch Platz genommen hatten, wandte sich Toby zu mir. »Nick und Arlene Altman betreiben Bluebirds

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