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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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beliebteste Gaststätte, Lori.«
    »Altman’s Saloon?«, riet ich. »Dort, wo es die weltberühmten Altman-Burger gibt?«
    »Das ist wahr«, sagte Nick stolz. »Arlene macht die größten und saftigsten Hamburger in den Rockies.«
    »Wir sind ein familienfreundliches Lokal, Lori«, teilte Arlene mir mit. »Sie können Ihre Kleinen gerne mitbringen, wenn Sie mal bei uns vorbeischauen wollen.«
    »Und deren attraktives Kindermädchen auch«, fügte Nick hinzu. »Die Boys von der Brockman haben mir viel von ihr erzählt.«
    »Männer«, sagte Arlene und schnalzte mit der Zunge.
    »Sicher hat Toby Ihnen schon verraten, dass ich meinen eigenen Gerstensaft braue«, sagte Nick zu mir, ohne sich weiter um seine Frau zu kümmern. »Trinken Sie gerne Bier, Lori?«
    Hinter seinem Rücken schüttelten Toby und Arlene energisch den Kopf.
    »Ach, wissen Sie«, sagte ich auf das Signal hin. »Eigentlich trinke ich kaum Alkohol.«
    »Vielleicht fangen Sie damit an, wenn Sie zu lange im Aerie bleiben«, gluckste Nick.
    »Unsere Bestellung ist fertig, Nick«, sagte Arlene, und die beiden wuchteten sich von ihren Stühlen hoch.
    »War mir ein Vergnügen, Lori«, sagte Nick. »Und sehen Sie sich vor, okay?«
    »Sei endlich still, Nick«, sagte Arlene. »Hören Sie gar nicht auf meinen Mann, Lori. Er ist wie ein Fesselballon, voller heißer Luft.«
    »Nein, das bin ich nicht«, sagte Nick und strich über seinen imposanten Bauch. »Das kommt von deinen großen, saftigen Hamburgern.«
    Er gluckste noch immer, als sie bezahlten und auf die Straße hinaustraten.
    Nachdem die Tür zugegangen war, beugte sich Toby zu mir.
    »Probieren Sie niemals, wirklich niemals Nicks Bier«, sagte er. »Ich musste an meinem achtzehnten Geburtstag davon trinken, er hat es mir spendiert. Am nächsten Morgen hat mir der Kopf nur so gedröhnt. Das Zeug ist lebensgefährlich.«
    Standhaft verkniff ich es mir, ihn auf die auffallende Ähnlichkeit zwischen dem fassförmigen Nick Altman und dem gleichermaßen beleibten Dick Peacock hinzuweisen, Wirt des Peacock’s Pub in Finch, der einen Wein machte, den man als Lösungsmittel benutzen konnte. Stattdessen sprach ich Nicks ziemlich beunruhigende Bemerkungen bezüglich des Aerie an.
    »Warum hat Nick gesagt, ich solle mich dort oben vorsehen?«, fragte ich.
    »Wahrscheinlich fürchtet er, dass Sie sich überanstrengen«, sagte Toby. »Er und Arlene halten nicht viel von Bewegung.«
    »Ach«, tat ich erstaunt.
    Toby lachte auf, doch als die Ladenglocke ein weiteres Mal ertönte, brach er unvermittelt ab.
    »O nein«, murmelte er. »Das Glück hat mich verlassen.«
    »Du bist früh dran heute, Dick«, sagte Carrie. »Was kann ich für dich tun?«
    Ich schaute verstohlen über die Schulter und erhaschte einen ersten Blick auf den berüchtigten Dick Major.

10
    DICK MAJOR SAH weder wie ein gefährlicher Irrer noch wie ein Schrotthändler aus. Er wirkte wie ein gutmütiger Onkel, und zu meiner ungeheuren Erleichterung ähnelte er niemandem aus Finch.
    Sein Gesicht war rund und rosig, ein silbernes Brillengestell rahmte die hellblauen Augen ein, und sein grau meliertes Haar war auf sehr präzise Weise kurz geschnitten. Er trug ein kurzärmeliges gelbes Hemd, eine helle Baumwollhose und abgewetzte braune Wildlederschuhe. Er war nicht groß, aber ziemlich stattlich, da er breite Schultern und einen tonnenförmigen Oberkörper hatte, über den sich das Hemd spannte.
    Als er Carries Frage beantwortete, klang seine Stimme erstaunlich hoch für einen Mann von solcher Statur. Er schien die Freundlichkeit in Person.
    »Das Übliche?«, fragte Carrie.
    »Sicher«, sagte er. »Schwarzer Kaffee und zwei Donuts mit Gelee. Gibt’s heute Schweineöhrchen?«
    »Aber ja«, sagte Carrie.
    »Dann leg noch zwei dazu«, sagte Dick. »Ein großer Kaffee, bitte.«
    »Der Kaffee dauert noch ein paar Minuten«, sagte Carrie. »Ich brühe gerade frischen auf.«
    »Dann warte ich.« Dick Major wandte sich von der Theke ab und ließ einen scheinbar wohlwollenden Blick über die Gäste des Cafés schweifen. Seine hellblauen Augen leuchteten auf, als er Toby und mich entdeckte, und auf seinem Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. Als er sich unserem Tisch näherte, überkam mich ein unangenehmes Gefühl. Seine Augen waren irgendwie merkwürdig. Er riss sie zu weit auf und blinzelte kaum. Ich fragte mich, ob er irgendwelche Medikamente nahm.
    »Dick Major«, sagte er und streckte mir eine große Hand mit dicken Fingern entgegen. »Sie sind die

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