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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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hinauswill – das Aerie sendet gute Vibrationen aus.«
    »Das finde ich auch«, sagte Toby.
    »Aber eines ist seltsam«, fuhr ich nach einem kurzen Schweigen fort. »Dick Major scheint nicht der Einzige zu sein, der glaubt, dass auf dem Aerie ein Fluch liegt. Der Gedanke scheint hier weit verbreitet zu sein. Das würde erklären, warum Maggie Flaxton keine fünf Minuten dort oben verbringen würde und warum Greg Wilstead ausgesehen hat wie ein verängstigtes Kaninchen, als Carrie ihm erzählte, dass wir im Aerie wohnen.«
    »Greg sieht immer aus wie ein verängstigtes Kaninchen«, warf Toby ein.
    »Ich wette, Nick Altman glaubt auch daran«, fuhr ich fort, ohne auf seine Bemerkung einzugehen. »Er glaubt, dass der Fluch mich in die Trunksucht treiben wird.« Ich griff nach einem zweiten Keks. »Warum erzählen Sie mir nicht etwas über diesen Fluch, Toby? Die Kinder aus der Stadt müssen Ihnen in den Sommerferien doch auch damit gekommen sein. Haben Sie nicht Ihren Großvater gefragt?«
    »Natürlich habe ich das getan.« Toby legte seinen vierten Keks wieder auf den Teller und sah mich eindringlich an. »Grandad meinte, dass ein vernünftiger Mensch nicht eine Hirnzelle damit verschwenden würde, über so etwas nachzudenken. Er war Arzt, ein Mann der Wissenschaft. Er hatte für Aberglauben nichts übrig.«
    »Und Sie?«, fragte ich ungerührt.
    »Ich halte mich auch für einen vernünftigen Menschen«, antwortete er. »Ich verbreite keinen abergläubischen Unfug.«
    »Deshalb haben Sie die Geschichte uns gegenüber nicht erwähnt«, sagte ich nickend.
    »Das stimmt. Geistergeschichten, die man sich am Lagerfeuer erzählt, sind eine Sache, aber Flüche können einen belasten. Grandad würde sich meiner schämen, wenn ich an solchen Unsinn glauben würde, und ich würde mich schämen … wenn ich Sie beunruhigt hätte.«
    »Sie haben mich nicht beunruhigt«, sagte ich. »Ich möchte nur mehr darüber wissen. Selbst vernünftige Menschen interessieren sich für lokale Legenden.« Ich lächelte herausfordernd. »Kommen Sie schon, Toby, erzählen Sie mir von dem Fluch. Ich werde auch nicht ohnmächtig. Ich bin die Frau, die Dick Major ins Gesicht gelacht hat, schon vergessen?«
    Toby seufzte entnervt, gab aber nach. »Grandad hat mir erzählt, dass es auf dem Gelände der Lord-Stuart-Mine nach ihrer Schließung im Laufe der Jahre immer wieder Unfälle gegeben hat, ein paar davon tödlich. Erwachsene, aber auch Kinder, die sich dort herumtrieben. Schließlich bildete sich unter ein paar Leuten – leicht beeinflussbare, abergläubische Leute – die Meinung heran, dass der Ort verhext sei.«
    »Wie ist es zu den Unfällen gekommen?«
    »Was glauben Sie?«, entgegnete Toby. »Wenn Leute auf alten Maschinen herumklettern, wenn sie in baufälligen Gebäuden herumstöbern, dann muss etwas passieren. Deshalb hat mir Grandad ja auch verboten, dort zu spielen, als ich klein war. Er wollte nicht, dass ich den Rest des Sommers mit dem Bein in Gips verbringen musste – oder Schlimmeres.«
    Bei Tobys Worten fiel mir etwas ein, das Tante Dimity vor nur wenigen Wochen mir gegenüber erwähnt hatte, obwohl es mir wie ein Jahrhundert vorkam. Wenn Du bestimmte Leute von einem Ort fernhalten willst , musst Du ihnen Angst einjagen . Man erzählt ihnen , dieser Ort sei verhext oder verflucht oder er bringe Unglück .Mir schien, als habe der Fluch in der Vergangenheit durchaus etwas Gutes gehabt – nämlich die Kinder von einem extrem gefährlichen Spielplatz fernzuhalten –, aber so wie es aussah, hatte der Fluch überlebt, auch wenn sein Zweck obsolet geworden war.
    »Heute ist es dort oben nicht mehr gefährlich«, fuhr Toby fort. »Mr Auerbach hat die Gegend sichern lassen, alles aufgeräumt und die Mine verschlossen. Und was immer die Leute sagen – Maggie, Nick, Greg, Amanda, Dick …«
    »Wer ist Amanda?«
    »Die örtliche Hexe«, antwortete Toby kurz. »Sie glaubt an eine Menge Unfug. Aber mir ist es egal, was diese Leute sagen. Das Aerie ist nicht verflucht.«
    »Das habe ich nie angenommen.« Versöhnlich hielt ich ihm die Hand hin. »Danke für die Aufklärung.«
    Plötzlich tauchte Carrie Vyne an unserem Tisch auf und setzte sich auf den Stuhl, den Arlene Altman geräumt hatte. Auch wenn immer mehr Kunden kamen, schien sie sich darauf verlassen zu können, dass ihre beiden matronenhaften Verkäuferinnen mit den sich mehrenden Bestellungen zurechtkamen.
    »Ich hoffe, Dick Major ist Ihnen nicht zu nahe getreten«, sagte sie

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