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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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uns hierher und zeigten uns die Gräber der Verunglückten. Sie berichteten, dass der Einsturz der Höhepunkt einer Reihe von tödlichen Unfällen gewesen sei, die es in der Lord-Stuart-Mine von Anfang an gegeben habe. Sie behaupteten, dass man die Mine 1896 auch dann geschlossen hätte, wenn die Hauptader nicht versiegt wäre.«
    »Wegen des Fluchs?«, sagte ich.
    Rose nickte. »Minenarbeiter sind abergläubisch, nicht ungewöhnlich für Männer mit gefährlichen Berufen. Wenn sie an den Fluch glaubten, würden sie kaum noch dort arbeiten wollen.«
    »Und ohne Minenarbeiter kann man keine Mine betreiben«, warf ich ein.
    »Ich glaube nicht, dass der Fluch irgendetwas mit der Schließung der Mine zu tun hatte«, meinte Toby kopfschüttelnd. »Seht ihr denn nicht, dass hier etwas vertuscht werden sollte? Der Minenbesitzer ließ die Lord-Stuart schließen, damit niemand mehr etwas über die mindere Holzqualität herausfinden konnte. Ein solcher Skandal wäre bei den Investoren nicht gut angekommen.«
    »Vielleicht wurde der Fluch in die Welt gesetzt, um Neugierige von der Mine fernzuhalten«, sagte ich. »Und die Unfälle, von denen Ihnen Ihr Großvater berichtete, jene in späteren Jahren, verstärkten die ursprüngliche Intension noch.«
    »Aber warum glauben sie noch immer an den Fluch?«, wunderte sich Toby. »Die Mine wurde vor über einem Jahrhundert geschlossen. Über Tage sieht man keine Spur mehr davon. Niemand ist je auf dem Grundstück des Aerie verletzt worden, geschweige denn zu Tode gekommen. Aber noch immer glauben viele Leute, dass es dort oben gefährlich ist.«
    »Immerhin feiern wir auch noch die Goldrausch-Tage in Bluebird«, erinnerte ihn Rose. »Für manche Leute ist die Vergangenheit stets gegenwärtig. Dein Vorgänger beispielsweise interessierte sich sehr für die Geschichte der Lord-Stuart-Mine.«
    »James Blackwell?«, sagte ich beunruhigt.
    »James erschien Ende Februar bei der Historical Society«, sagte Rose. »Er suchte Informationen über die Mine. Nachschlagewerke brauchte er nicht, die hatte er alle in Mrs Auerbachs Bibliothek gefunden, aber ich konnte ihm Zeitungsausschnitte, Fotos, alte Akten, Schriftblätter und sonstiges ausleihen. Ein paar Wochen später kehrte er zurück und fragte nach Details zum Unglück von 1896.«
    »Haben Sie ihm etwas über den Fluch erzählt?«, fragte ich.
    »Das musste ich gar nicht«, sagte Rose. »Er hatte bereits in der Stadt davon gehört, ja, Toby, von den üblichen Verdächtigen. James wollte wissen, ob der Fluch auf irgendwelchen Tatsachen beruhte. Ich erzählte ihm genau das, was ich auch euch erzählte, und ließ ihn seine eigenen Schlüsse ziehen.«
    »Schienen ihn die Informationen irgendwie zu beunruhigen?«, fragte ich.
    »Nicht dass ich wüsste«, meinte Rose. »Aber ich war auch nicht ganz bei der Sache, ich musste mich um das Sommerfest der Society und die damit verbundene Ausstellung kümmern.« Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. »Leider muss ich jetzt zurück ins Pfarrhaus. Maggie Flaxton will um vier vorbeikommen und mit mir über meine Rolle bei den Goldrausch-Tagen sprechen. Ich möchte sie nicht warten lassen.«
    »Sicher nicht«, meinte Toby mit einem Schaudern. »Wenn Sie Maggie verärgern, dürfen Sie beim Fest den Eseln im Streichelzoo mit einer Kehrichtschaufel hinterherlaufen.«
    »Einen Moment«, sagte Rose. »Ich glaube, wir haben noch Zeit für einen Besuch. Gehst du voran, Toby?«
     
    Auf dem Grab von Tobys Großeltern lag ein großer roter Granitbrocken, ähnlich denen, auf die die Zwillinge während unserer Wandertouren geklettert waren. Auf der einen Seite des Steins war ein Rechteck poliert worden, und man hatte die Namen und Daten seiner Großeltern eingraviert, dazu eine einfache Darstellung des nicht zu verkennenden Bergprofils von Mount Shroeder. »Wir sind auf den Mount Shroeder gestiegen, als ich zehn war«, erinnerte sich Toby. »Es war Grandads liebster Tagesausflug. Er liebte die Aussicht, die man vom Gipfel auf das Tal hat.«
    »Er hat seine Liebe an dich weitergegeben«, sagte ich. »Das ist ein wunderbares Erbe.«
    Toby kniete sich nieder und wischte ein paar trockene Blätter vom Grab. »Ich frage mich, warum er mir nichts von dem Unglück erzählt hat, als ich ihn nach dem Fluch fragte.«
    »Da er ein Mann der Wissenschaft war, wollte er die beiden Dinge wohl nicht miteinander verbinden«, sagte ich.
    »Ja.« Toby strich über den Stein. »Weil es da keine Verbindung gibt, nicht wahr,

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