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12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West)

Titel: 12 Tante Dimity und der Wilde Westen (Aunt Dimity Goes West) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Atherton
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Grandad?«
    Als wir den Friedhof wieder verließen, verschloss Rose Blanding das Tor mit Kette und Vorhängeschloss. Dann gingen wir den Weg zurück in die Stadt. Nach der schattigen Kühle des Friedhofs tat es gut, die Wärme der Sonne auf der Haut zu spüren.
    »Rose«, sagte ich, »hat Mrs Auerbach Sie jemals nach dem Fluch gefragt?«
    »Ich kenne Mrs Auerbach gar nicht persönlich«, antwortete sie. »Sie besuchte nie den Gottesdienst und kam nur selten in die Stadt. Man kann sagen, dass sie sehr zurückgezogen lebte, wenn sie und die Kinder im Aerie wohnten. Aber ich kann mir vorstellen, dass Bluebird jemandem, der im Aerie lebt, nicht viel zu bieten hat. Wie ich hörte, muss es ein wunderbares Haus sein.«
    »Wie ich hörte?«, wiederholte ich erstaunt. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie noch nie im Aerie gewesen sind?«
    »Noch nie.« Sie sah mich mit einem leicht verlegenen Lächeln an. »Um ehrlich zu sein, ich habe ein bisschen darauf gehofft, dass Sie mich einladen würden. Ich wollte schon immer mal sehen, wie es aussieht. Außerdem möchte ich mir das Material holen, das sich James Blackwell von der Society ausgeliehen hat.«
    »Er hat die Unterlagen nicht zurückgegeben?«, entgegnete ich.
    »Er ist so überhastet aufgebrochen, dass er es einfach vergessen haben wird«, sagte Rose.
    »Ich wette, die Dokumente sind in der Bibliothek«, sagte ich zu ihr. »Ich schaue heute Abend nach. Wenn ich sie nicht finde, können Sie mir morgen beim Suchen helfen, wenn Sie zum Lunch kommen. Ist Ihnen halb zwei recht?«
    »Ich kann auch früher kommen«, bot Rose an. »Da uns die Mittel fehlen, ist die Society Dienstag, Donnerstag und Sonntag geschlossen.«
    »Wie wäre es dann mit zwölf Uhr mittags?«, schlug ich vor.
    »Zwölf Uhr passt mir ausgezeichnet«, sagte Rose und ging mit munteren Schritten mit uns zum Pfarrhaus zurück.

13
    TOBY UND ICH nahmen unsere Taschen und Pakete vom Tisch in der Eingangshalle und bedankten uns herzlich bei Rose dafür, dass sie so viel Zeit für uns gehabt und uns so viel über Bluebird erzählt hatte. Sie war die geborene Vortragsrednerin, und Toby und ich hatten ihr eine willkommene Gelegenheit geboten, sich zu einem Thema zu äußern, das ihr am Herzen lag.
    Wir gingen zur Vordertür hinaus, nahmen jedoch nicht den Weg am See zurück zur Stadt. Stattdessen folgten wir einem Pfad durch den Fichtenwald, der das Pfarrhaus und die Kirche vor der zweispurigen Straße abschirmte, die in die Stadt führte. Toby erklärte mir den Grund. Auch wenn der Weg etwas länger war und die Aussicht nicht ganz so schön, hatten wir auf diese Weise eine viel größere Chance, ein Zusammentreffen mit Maggie Flaxton zu vermeiden. Ich unterstützte seine Entscheidung voll und ganz, hatte ich doch in Finch ähnliche Taktiken angewandt, um einer tobenden Peggy Taxman zu entgehen. Bevor wir den Schutz der Bäume verließen, bat ich Toby stehen zu bleiben.
    »Hören Sie«, sagte ich, »ich wusste nicht, dass Ihre Großeltern erst kürzlich gestorben sind. Wenn ich es gewusst hätte, wäre ich vorhin auf dem Friedhof sicherlich zurückhaltender gewesen. Es täte mir sehr leid, wenn es Sie verletzt hat.«
    »Ist schon okay«, entgegnete Toby. »Im Grunde hat es sich als sehr aufschlussreich erwiesen. Ich weiß jetzt, dass Grandma und Grandad zur … Geschichte Bluebirds gehören.«
    »Das tun sie«, sagte ich. »In hundert Jahren werden die Menschen ihren Grabstein genauso faszinierend finden wie wir den von Cyril Pennyfeather.«
    »Aber nur wenn sie einen Führer wie Mrs Blanding haben«, meinte Toby.
    Ich wollte weitergehen, aber Toby blieb stehen und sah mich nachdenklich an.
    »Was gibt’s?«, fragte ich.
    »Als wir im Café saßen«, begann er zögernd, »haben Sie Carrie Vyne erzählt, dass sich James Blackwell für die Lokalgeschichte interessiere. Sie wussten es schon, bevor uns Mrs Blanding von seinen Besuchen in der Historical Society berichtete. Wie haben Sie das herausgefunden?«
    »Brett Whitcombe«, sagte ich. »Er hat mir erzählt, dass James ihn mit Fragen über das Bluebird der alten Tage gelöchert hat. Er erzählte mir auch, dass James ein paar Geschichten auf den Grund gehen wollte, Geschichten, die nur Narren glauben, wie Brett es ausdrückte. Ich bin sicher, dass James sowohl von Brett als auch von Rose Blanding Informationen über den Lord-Stuart-Fluch haben wollte.«
    »Mmh.« Toby schob seinen Hut nach hinten. »Übrigens hat James einige Sachen in seinem Apartment

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