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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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seinem schweißglänzenden Körper trug er eine knappe Lederweste und Lederhosen.
    Fidelma blieb stehen und bewunderte die Geschicklichkeit, mit der er seine Arbeit verrichtete. Sie wartete, bis er den Topf in ein Wasserfaß getaucht hatte, wobei eine zischende Dampfwolke aufstieg. Dann erst sprach sie ihn an.
    »Guten Abend, Schmied.«
    Er blickte auf und schob sich ein paar rotblonde Haarsträhnen aus dem Gesicht. Er blickte Fidelma freundlich an; seine eng beieinanderliegenden hellblauen Augen hoben sich stark von der wettergegerbten Haut ab und leuchteten.
    »Guten Abend, Lady.«
    Fidelma war erstaunt. Gewöhnlich wurde sie von Fremden mit »Schwester« begrüßt. Dieser hier schien zu wissen, daß sie eine Frau von adligem Geblüt war.
    »Ihr wißt, wer ich bin?«
    Der Schmied lächelte verbindlich. »Wissen denn nicht alle hier in der Festung, daß du eine dálaigh bist und die Schwester der Königs von Cashel?«
    Fidelma seufzte. Selbstverständlich kannten alle den Grund für Beccs Reise nach Cashel und wußten daher auch, in wessen Begleitung er zurückgekehrt war.
    »Du arbeitest aber noch spät, Schmied«, sagte sie.
    »Ich muß diesen Topf für den Verwalter Adag fertigstellen. Doch jetzt ist es geschafft.«
    Er nahm den erkalteten Topf aus dem Wasser, stellte ihn auf ein Regal und hängte sein Werkzeug an ein Brett.
    »Als kleines Mädchen war ich schon einmal hier. Damals gab es innerhalb der Festung eine Unmenge von Schmieden. Jetzt sind es nur noch wenige, wie ich sehe.«
    Der Schmied lächelte kurz.
    »Das stimmt. Dank unserer Minen war das hier einst eines der großen metallverarbeitenden Zentren des Königreiches. Doch erst gab es kein Gold mehr, dann ging das Silber aus, und auch andere Erze findet man kaum noch. Eine Bleimine wird genutzt, drüben bei Dún Draighneáin. Das liegt einen kurzen Ritt von hier entfernt.«
    »Ich habe erfahren, daß nach wie vor Kupfer und Eisen abgebaut werden«, meinte Fidelma.
    »So ist es, Lady, aber nicht genug, um der Gegend hier und ihren Bewohnern zu dem früheren Wohlstand zu verhelfen. Unsere Gold- und Silberschmiede haben einst Aufträge für die Großkönige im fernen Temhair ausgeführt, heute ist das nicht mehr so. Ich begann meine Ausbildung als Silberschmied, als für die Klöster dieser Gegend viele juwelenverzierte Abendmahlskelche hergestellt wurden. Doch nun beschlage ich Pferde und schmiede Pflugscharen und Metalltöpfe.« Mit düsterem Blick schaute er sich in seiner Werkstatt um. »Ach, man müßte eine neue ergiebige Goldader oder Silbermine entdecken … Aber das ist wohl aussichtslos.«
    Fidelma lachte leise auf.
    Der Schmied legte die Stirn in Falten.
    »Was amüsiert dich so?« wollte er wissen.
    »Ich habe heute zwei kleine Jungen am Fluß angetroffen … Wie nennt ihr ihn? Den Tuath? Die beiden suchten nach Gold.«
    Der Schmied schüttelte den Kopf. »Die Kinder haben da nur gespielt. Man hat dort zuletzt Gold gefunden, als der Vater unseres Stammesfürsten ein kleiner Junge war.«
    »Nun, sie erzählten mir aber, einer ihrer Freunde habe genau da einen Goldklumpen entdeckt.«
    Der Schmied schaute überrascht auf.
    »Und wer soll das gewesen sein?« fragte er schroff. »Haben sie es gesagt?«
    »Den Namen des Jungen? Sie nannten ihn Síoda.«
    »Natürlich, der kleine Síoda.«
    »Kennst du ihn?«
    »Eigentlich ziemlich gut. Er ist der Sohn von Beccs Schildträger. Erst vor ein paar Tagen kam der kleine Halunke zu mir gerannt und verkündete, er hätte Gold gefunden, das ich ihm abkaufen sollte.«
    Plötzlich drehte er sich um, holte etwas von einem Regal herunter und hielt Fidelma seine Hand hin. Ein Stück Metall in Daumengröße lag darauf. Es glänzte gelblich.
    »Es sieht wie Gold aus«, sagte sie.
    »Eisenkies. Völlig wertlos.«
    »Katzengold?«
    Der Schmied nickte, erfreut über ihre Kenntnisse. »Es ist tatsächlich Katzengold. Ich habe Síoda ein bißchen Geld gegeben, damit er nicht so enttäuscht ist. Ich kann den beiden Burschen nur viel Glück wünschen, aber sie können noch bis zum Jüngsten Tag da am Fluß hocken und werden nicht das kleinste Goldkörnchen finden.«
    »Bis zum Jüngsten Tag …«, seufzte Fidelma nachdenklich.
    Der Schmied wandte sich um, da das Schmiedefeuer zu zischen begann und eine blaue Flamme aufloderte. Fidelma nutzte die Gelegenheit, fuhr rasch mit einem spitzen Gegenstand über das Metall und untersuchte den goldenen Glanz, den der Kratzer hinterlassen hatte. Als sich der Schmied wieder zu ihr

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