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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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sind schon argwöhnisch, und da wäre es besser, wenn wir ihren Verdacht sofort aus dem Weg räumen, ehe er übermächtig wird.«
    Auf einmal stand Bruder Nakfa auf; auch seine beiden Gefährten erhoben sich.
    »Schwester, unser Schicksal liegt in deiner Hand«, versicherte ihr Bruder Nakfa feierlich. »Was wir von dem Fall wissen, haben wir dir gesagt. Die Morde geschahen alle bei Vollmond, und weil wir fremd sind und unsere Hautfarbe wie auch unsere Sprache und unser Auftreten anders sind und weil wir den Himmel erforschen, werden wir schrecklicher Verbrechen verdächtigt. Einzig in der Wahrheit liegt unsere Verteidigung. Wenn es nichts weiter zu besprechen gibt, würden wir uns mit deiner Erlaubnis gern zu unseren Studien zurückziehen.«
    Fidelma erhob sich nun ebenfalls, war aber ein wenig aufgebracht. Sie verbarg ihre Gefühle hinter einem Gesicht, das ebenso ausdruckslos war wie das der drei Männer.
    »Im Augenblick habe ich keine weiteren Fragen«, sagte sie leicht gereizt.
    Die drei Klostergäste verneigten sich und verließen leise den Raum. Als sie fort waren, nahm Fidelma wieder Platz.
    Abt Brogán wirkte besorgt.
    »Ich fürchte, diese Begegnung hat nur neue Fragen aufgeworfen, statt das Mißtrauen zu zerstreuen, Schwester Fidelma«, meinte er.
    Fidelma war nachdenklich. »Der Sinn der Befragung besteht darin, neue Gedanken und Möglichkeiten zu provozieren, Abt. Und als dálaigh ist es meine Pflicht, das zu tun. Es wäre zu wünschen, daß die drei Fremden uns etwas mehr über ihr Treiben in den Vollmondnächten verrieten. Ich neige dazu, Brocc zu glauben, der immerhin einen von ihnen gesehen hat. Allerdings ist seine Aussage bisher nutzlos. Wie Eadulf bin ich der Meinung, ihr Interesse am Studium der Himmelskörper mit in unsere Untersuchung einzubeziehen. Zum Glück haben sie sich dazu bekannt, sonst hätte das nur noch mehr Argwohn geweckt.«
    Abt Brogán war nicht ganz zufriedengestellt.
    »Bruder Dangila hat recht. Selbst wenn Broccs Aussage stimmt, bedeutet das nicht, daß er auch den Mörder des Mädchens gesehen hat«, unterstrich Fidelma. »Deshalb brauchst du dir nicht den Kopf zu zerbrechen. Du tust recht daran, den Fremden weiterhin Gastfreundschaft und Schutz zu bieten. Sie machen mich aber trotzdem sehr neugierig, Abt. Ich werde sicher noch einmal mit ihnen reden.«
    »Nun«, erwiderte der Abt und erhob sich, um seine Gäste zur Tür zu begleiten, »ich würde Brocc im Auge behalten, denn was er einmal versucht hat, könnte noch einmal passieren.«
    »Trotz seiner Verletzung?« fragte Eadulf.
    »Die Wunde wird bald verheilt sein. Brocc ist jemand, der weiter auf Rache sinnt. Und er hat einen Freund in Rath Raithlen, einen Schmied namens Gobnuid. Der war auch am Aufruhr beteiligt. Vielleicht hecken die beiden neues Unheil aus.«
    »Gobnuid? In welchem Zusammenhang habe ich diesen Namen schon einmal gehört? Egal. Wir werden auf der Hut sein, Abt Brogán«, versicherte ihm Fidelma.
    Accobrán wartete draußen auf sie, doch Brocc war nicht zu sehen. Offenbar war er in die Mühle seines Bruders zurückgekehrt.
    Es war spät geworden, als sie die Abtei verließen. Fidelma entschied, daß es sich nicht lohnen würde, auch noch Goll aufzusuchen. Accobrán schien darüber sehr froh zu sein, denn er entschuldigte sich umgehend bei ihrer Rückkehr in die Festung und eilte zu den Ställen. Bald darauf sahen sie ihn davonreiten.
    Eadulf wollte sofort sein abendliches Bad nehmen. Er hatte sich an diesen irischen Brauch gewöhnt, auch wenn es eine Weile gedauert hatte, denn anfangs war es ihm merkwürdig vorgekommen, sich immer morgens zu waschen und abends zu baden. Fidelma wollte sich noch ein wenig in der Festung umsehen. Obwohl der Oktobertag sich seinem Ende zuneigte, vernahm sie aus einer Schmiede noch Arbeitsgeräusche. Sie folgte dem Lärm, der aus einem Gebäude drang, das sich im hinteren Teil der Festungsanlage befand.
    Ein Schmied war dabei, in der Glut eines Feuers einen Metalltopf auszuformen, wobei eine Hand den Gegenstand mit einer Zange festhielt und die andere mit einem Hammer das glühende Metall bearbeitete. Gelegentlich kamen Leute vorbei, die den Schmied grüßten, doch er brummte nur etwas, ohne aufzublicken. Er sah nicht so aus, wie man sich einen Schmied wohl vorgestellt hätte. Er war mager und drahtig, und sein Gesicht ähnelte dem eines Fuchses. Trotz seiner dünnen nackten Arme und seines schmalen Oberkörpers verrieten die angespannten Muskeln eine enorme Kraft. Über

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