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12 - Tod Bei Vollmond

12 - Tod Bei Vollmond

Titel: 12 - Tod Bei Vollmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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irgendwie bekannt vor. Es war Gobnuid.
    »So schnell sehen wir uns wieder, Gobnuid«, begrüßte sie ihn.
    Als der Schmied auf gleicher Höhe mit ihr war, verfinsterte sich sein Blick. Fidelma schaute auf den Wagen, es lagen Felle darauf.
    »Merkwürdig, als Schmied eine Ladung Felle zu transportieren, nicht wahr?« sagte sie. »Du scheinst mehrere Tätigkeiten auszuüben, die nichts mit deinem Handwerk zu tun haben – erst bist du Bote und nun Kutscher.«
    Gobnuid ging auf ihren sarkastischen Ton nicht ein.
    »Ich nehme immer andere Arbeiten an, wenn es in der Schmiede nichts zu tun gibt«, erwiderte er verdrießlich.
    »Wo verkaufst du diese Felle?« fragte sie.
    »Die hier gehen an die Küste, ins Kloster Molaga oder zur Abtei von Ard Mhór, wo man daraus Lederwaren herstellt.«
    »Und du bringst sie den ganzen weiten Weg dorthin?«
    »Ich schaffe sie nur bis zur Brücke von Bandan. Von dort werden sie auf dem Fluß nach Molaga befördert.«
    Es kam ihr eigenartig vor, daß der sonst so zugeknöpfte Schmied auf einmal so gesprächig ihre Fragen beantwortete.
    »Erzielen sie dort gute Preise?«
    Gobnuid verzog mürrisch den Mund. »Egal, was sie einbringen, mein Lohn für den Transport ist immer der gleiche.«
    »Also sind es gar nicht deine Felle?«
    »Ich bin Schmied und kein Gerber.«
    Fidelma wurde immer neugieriger. »Dann machst du die Fuhre für Lesren?«
    Gobnuid stieß ein rauhes Lachen aus. »Nicht für Lesren, nicht für diesen …« Er brach den Satz ab. »Nein, die Felle gehören meinem Herrn Accobrán. So, ich muß weiter.«
    Der Schmied zog an den Zügeln, und das Fuhrwerk setzte sich in Bewegung. Es hinterließ tiefe Rinnen auf dem schlammigen Weg. Fidelma blickte eine Weile darauf, dann ritt sie weiter zur Abtei. Warum hatte Gobnuid ihr so bereitwillig Auskunft gegeben? Sie war sich sicher, daß er für den heimtückischen Anschlag am Morgen verantwortlich war. Eadulf hatte sie es nicht gesagt, aber sie hatte an der Bruchstelle der Leitersprosse deutlich die Spuren eines Messers bemerkt. Das Holz dort war keineswegs morsch gewesen, jemand hatte die Sprosse absichtlich fast ganz durchtrennt, so daß sie zerbrechen mußte, sobald jemand darauf trat.
    Bruder Solam, der Verwalter der Abtei, kam ans Tor, um sie zu empfangen. Fidelma schwang sich vom Pferd. Solam hatte gerade mit einem anderen Mönch zusammengestanden, auf dessen Kutte der Staub einer langen Reise lag. Er hielt sein Pferd noch am Zügel. Bruder Solam begrüßte sie respektvoll.
    »Wenn du Abt Brogán sprechen willst, Schwester, mußt du dich ein wenig gedulden. Der Abt ist soeben in seine Zelle gegangen, um zu meditieren. Es ist uns nicht erlaubt, ihn dabei zu stören.«
    »Dann wollen wir das auch nicht tun, zumal ich gar nicht mit dem Abt reden wollte«, erwiderte sie.
    Der andere Mönch kam auf sie zu. Auf seinem eulenhaften Gesicht zeichnete sich ein freundliches Lächeln ab, als würde er sie kennen. Fidelma jedoch konnte ihn nicht einordnen. Er war dunkelhaarig und ziemlich hager.
    »Schwester Fidelma? Fidelma von Cashel?« fragte der Fremde. Noch ehe Fidelma nicken konnte, fuhr der Mann fort: »Ich bin Túan, der Verwalter des Klosters Molaga. Ich war in der Abtei von Ard Mhór, als du dort im letzten Jahr zu Besuch weiltest. Ich glaube nicht, daß du dich an mich erinnerst, oder?«
    Fidelma wollte nicht lügen, sie konnte sich nicht an ihn erinnern. Viel wichtiger war ihr der Umstand, daß der Fremde aus dem Kloster Molaga kam.
    »Bist du eben erst hier eingetroffen?« fragte Fidelma interessiert.
    Bruder Túan nickte. »Bruder Solam hat mir gerade erzählt, wie ratlos man hier ist und daß man dich gebeten hat, zu helfen.«
    Fidelma entschied kurzerhand, daß ihr eigentliches Vorhaben noch ein wenig warten konnte. Sie blickte sich um. Unter einem Apfelbaum im Innenhof stand eine Bank. Sie zeigte darauf.
    »Wollen wir nicht einen Moment Platz nehmen, ich würde gern deine Meinung hören, Bruder Túan. Du entschuldigst uns doch, nicht wahr?« sagte sie mit einem entwaffnenden Lächeln zu Bruder Solam.
    Bruder Solam schien wenig begeistert, dennoch erwiderte er: »Ich werde Bruder Túans Pferd versorgen. Soll ich dein Pferd zum Stall führen?«
    »Nein, das ist nicht nötig. Ich bleibe nicht lange.«
    Bruder Túan und Fidelma setzten sich auf die Bank unter dem Apfelbaum, an dem noch viele Äpfel hingen.
    »Ich nehme an, daß du im großen und ganzen weißt, was hier passiert ist?« fragte Fidelma ohne viele Umschweife.
    »Es

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