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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nichts, McNeil oder wie Sie heißen?«
    »Sagen wir John Sinclair.«
    »So heißt der große Held.«
    Ich ließ mich nicht ablenken. »Was ist mit den beiden passiert?«
    Die Frau blies mir ihren Atem ins Gesicht. »Was soll ich dazu sagen?«
    »Die Wahrheit!«
    »Ich weiß es nicht, Sinclair.«
    Diesmal lächelte ich. »Pardon, Sie mögen eine gute Wissenschaftlerin sein, dafür sind Sie aber eine schlechte Lügnerin. Mit Lügen lasse ich mich nicht gern abspeisen.«
    Die Cannon ging auf meine letzte Bemerkung ein. »Ich lüge nicht. Ich will Ihnen sagen, dass beide noch am Leben waren, als ich sie verlassen habe. Ob das jetzt noch der Fall ist, weiß ich nicht. Der Professor hat zumeist seine eigenen Ideen. Außerdem hasst er es, wenn ihm Störenfriede dazwische nkommen.«
    »Er wird mit einem weiteren zu rechnen haben.«
    Shirley Cannon senkte den Blick. »Mal eine andere Frage. Wollen Sie nicht endlich die Waffe verschwinden lassen?«
    »Warum?«
    »Sie werden sie nicht benötigen.«
    »Das ist mir neu.«
    »Was jetzt geschieht, mache ich freiwillig. Ich weiß doch, worauf es Ihnen ankommt.«
    »Und?«
    »Sie wollen zum Professor.«
    »Ja.«
    »Ich führe Sie hin. Irgendwie haben wir Sie sogar erwartet. Es wäre mir lieber gewesen, wenn man Sie gebracht hätte wie…«
    »Meinen Sie Carlotta?«
    »Genau die.«
    »Den Gefallen habe ich Ihnen leider nicht tun können. Manche Dinge regele ich gern allein.«
    »Wie Sie wollen.«
    Im nächsten Augenblick spürte ich ihre Finger auf meiner rechten Hand, die nach unten drückte. »Es ist doch unbequem, immer so ein Ding festzuhalten. Wir sollten uns wie normale Menschen verhalten, Mr. Sinclair.«
    Ihre Selbstsicherheit beeindruckte mich nicht nur, sie ärgerte mich auch, denn ich fühlte mich zurück ins zweite Glied versetzt. Aber das würde sich ändern, wenn ich erst mal in die Nähe des Professors gelangte. Und ich hoffte, dass er Suko und Maxine noch nicht hatte umbringen lassen. Es konnte sein, dass er sich in seiner Welt mit der Schutztruppe umgab, die mich noch vor kurzem durch den Wald gehetzt hatte.
    Egal, das Risiko musste ich eingehen, und ich rechnete auch damit, auf Babur zu treffen, denn diesen verdammten Killer hatte ich nicht vergessen.
    Dr. Cannon holte eine flache Chipkarte aus ihrer Kitteltasche.
    »Wer sind Sie eigentlich, Sinclair? Der letzte Ritter? Ein großer Fantast? Einer, der die Welt verändern will, indem er den Fortschritt aufhält? Nein, das geht nicht. Wenn der Fortschritt aufgehalten wird, kann die Welt nicht verändert werden, so muss man das einfach sehen, Sinclair.«
    Sie hatte sich etwas auf die Zehenspitzen gestellt und reckte mir ihr Kinn entgegen. Sie wollte die Antwort hören und bekam sie auch.
    »Ich bin nur ein schlichter Polizist.«
    »Wie der Chinese?«
    »So ist es.«
    »Ein Kollege?«
    »Ja. Sogar noch mehr. Er ist ein Freund! Und ich lasse Freunde nicht im Stich.«
    »Das ist sehr ehrenvoll, Sinclair, nur wird es Ihnen hier nichts bringen.« Sie lächelte nach dieser Antwort und hatte richtigen Spaß.
    Ich weniger. Shirley Cannon sprach nicht mehr weiter, sondern schob die Karte in den dafür vorgesehenen Schlitz. Dann tippte sie so schnell eine Zahlenreihe ein, dass ich die einzelnen Zahlen gar nicht mitbekam.
    Dafür hörten wir beide das Summen, und es war Shirley Cannon, die die Tür aufdrückte. Damit war die erste Hürde geschafft. Die Umgebung hatte sich nicht verändert. Auch hier war sie kalt, fast steril, aber wichtig war der Lift, auf dessen Tür wir zugingen.
    Wieder das gleiche Spiel. Die Karte, die Codenummer, dann öffnete sich die Tür.
    Wir stiegen noch nicht ein, denn Shirley Cannon schaute mich prüfend an. »Noch haben Sie eine Chance, Sinclair.«
    »Welche denn?«
    »Schon gut.« Sie stieg in den Lift. »Ich werde die Oberfläche wieder lebend erreiche, Sinclair. Bei Ihnen bin ich mir da nicht so sicher. Schade, eigentlich.«
    Ich enthielt mich eines Kommentars. Aber gut fühlte ich mich beileibe nicht…
    ***
    Ich bin wieder da!, dachte Carlotta. Ich bin wieder »zu Hause«. Ich rieche es. Es sind die gleichen Gerüche. Diese Kälte, der Fußboden, der kalte Geruch, so antiseptisch. Es ist alles gleich geblieben. Nichts hat sich verändert. Ich habe es nicht geschafft. Sie waren schneller, und meine Freunde sind auch bestimmt gefangen. Warum das alles nur? Warum kann man mich nicht in Ruhe lassen?
    Carlotta wusste keine Antworten auf die Fragen. Seit der Gefangennahme war ihr das gesamte Dasein

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