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1202 - So enden sie alle

1202 - So enden sie alle

Titel: 1202 - So enden sie alle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gemacht. Durch mich erschaffen. Nur ich weiß, was wahre Schönheit ist. Ich habe dich erscha ffen. Ich bin so stolz auf dich. Ich habe jahrelang geforscht und bin so gut wie am Ziel. Und dann hast du uns verlassen, einfach so verlassen. Bist geflohen. Du hast die Eigenschaften, die ich dir mitgab, eiskalt für dich und deine Pläne ausgenutzt. Du hättest es nie geschafft, wenn ich nicht gewesen wäre.«
    Plötzlich wurde sein Griff in den Nacken fest. Er schüttelte Carlotta so hart durch, dass sie nicht anders konnte, als aufzuschreien. Sie riss ihre Arme halb in die Höhe. Sie versuchte, ihren Kopf zu schützen, aber der Professor veränderte seinen Griff und fasste jetzt in das weiche blonde Haar.
    Eisern hielt er fest - und zerrte sie hoch!
    Carlotta hatte das Gefühl, zu verbrennen. Über ihren Kopf schien eine Feuerlohe zu huschen. Tränen schossen ihr in die Augen, aber Elax ließ nicht los.
    Der Verwachsene war wie von Sinnen. Das Genie war in diesen Momenten zum Wahnsinn mutiert. Der blanke Hass überspülte ihn wie eine gewaltige Woge.
    Er riss sie nach vorn, sodass sie gegen ihn prallte, und dann schleuderte er sein Geschöpf zur Seite.
    Es gab nichts, an dem sich Carlotta festhalten konnte. Sie flog durch den kleinen Raum und prallte bäuchlings mit voller Wucht gegen die Wand.
    Aus ihrem Mund drang ein Schrei, der aber sehr bald erstickte. Sie hatte sich die Nase aufgeschlagen. Sie merkte auch, dass ihr Blut warm aus den Nasenlöchern rann, die Lippen erreichte und in den Mund floss.
    Erbarmungswürdig stöhnte sie auf, bevor sie sich nicht mehr halten konnte und vor der Wand zusammensackte. Wie das berühmte Häufchen Elend lag sie auf dem Boden. Auf ihrem Rücken malten sich die beiden wunderbaren Flügel wie ein filigranes Kunstwerk ab.
    Elax kam wieder zu sich. Der Rausch verschwand. Er war wie von Sinnen gewesen. Auch jetzt noch sah er im wahrsten Sinne des Wortes rot und hatte große Mühe, seine Gedanken zu ordnen.
    Aber die Enttäuschung war einfach zu groß gewesen. Er hatte seinem Geschöpf vertraut, doch dieses Vertrauen war bis in die Grundfesten erschüttert worden.
    Mit der Flucht allein war es nicht getan. Es waren noch andere Menschen auf ihn und seine Arbeit aufmerksam geworden, und die gehörten zu denen, die nicht eben seine Freunde waren. Sie waren ihm wie die letzten Idealisten vorgekommen.
    Er schnaufte. »Warum?«, keuchte er gegen den Rücken seines Geschöpfs. »Warum hast du das getan?«
    Carlotta blieb ihm eine Antwort schuldig. Sie kämpfte noch immer gegen die Schmerzen. Mit ihr war verdammt rau umgegangen worden. Noch immer schmeckte sie das süßliche Blut auf ihrer Zunge und schluckte automatisch die Tropfen herunter.
    Die Kopfhaut brannte auch jetzt noch. Zu stark hatte Elax gezogen. Sie wusste nicht, ob diese Attacke erst der Anfang gewesen war und er noch andere schlimme Dinge mit ihr vorhatte. Ausschließen konnte sie es nicht, und sie wollte das nicht noch mal erleben.
    Carlotta war kein Mensch und auch kein Vogel. Sie lag irgendwo dazwischen, obwohl sie menschlich dachte und auch weiterhin so denken würde. Durch die Veränderungen der Gene waren ihr nicht nur die Flügel gewachsen, überhaupt hatte sich der obere Teil des Körpers verändert. Er war viel kräftiger geworden, und sie brauchte diese Kraft auch, um fliegen zu können. Sogar mit einem Gefährten auf dem Rücken.
    Ich bin stark! Ich bin stark!, hämmerte sie sich ein. Ich bin stärker als alle anderen. Oder als die meisten. Ich muss meine Kraft nur richtig einsetzen.
    Es gab nur diesen Weg für sie, sich selbst aufzubauen.
    Stark sein - mächtig!
    Vom Wesen her war sie anders. Weicher, menschlicher. Sie konnte keinem etwas zu Leide tun, aber jetzt war es anders.
    Man hatte sie gedemütigt, an den Haaren gezogen, geschüttelt und wie ein altes Brett einfach gegen die Wand geworfen.
    Wut drängte sich in ihr hoch. Nichts mehr gefallen lassen, sich auf die eigenen Kräfte besinnen. Nur das konnte einen Menschen weiterbringen.
    Professor Elax war noch da. Sie hörte ihn. Er kam wieder auf sie zu. Sein Atem widerte sie an. Jetzt war der Zeitpunkt erreicht, an dem sie ihren Erschaffer so sehr hasste, dass sie es ihm heimzahlen wollte. Egal, was dann passierte. Selbst ein Tod konnte sie nicht mehr schrecken.
    Er blieb neben ihr stehen.
    »He, Carlotta…«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Es tut mir Leid. Aber du hast mich so enttäuscht. Ich… ich… bin nicht darüber hinweggekommen. Manchmal fühle ich mich

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