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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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geschlossen. Allein war sie nicht in diesem rätselhaften Haus, aber sie kam sich durchaus allein vor und merkte, dass die Angst noch höher kroch, als sie daran dachte, was sie vor dem Essen gehört hatte.
    Es waren Stimmen gewesen. Echte Stimmen und keine eingebildeten.
    Sie hatte sie unten im Haus gehört, und sie war sicher, dass es sich bei ihnen nicht um irgendwelche Stimmen aus dem Radio gehandelt hatte, wie man ihr hatte weismachen wollen.
    Etwas stimmte mit diesem verdammten Haus nicht. Da hatte Kalina reden können, was sie wollte. Dieses Haus stand nicht nur einsam, es enthielt auch ein Geheimnis. Und ich habe einen Teil davon durch die Stimmen erfahren, dachte sie.
    Ihre Hand zitterte leicht, als sie damit über ihr Gesicht wischte.
    Obwohl es alles andere als warm im Zimmer war, spürte sie den Schweiß, den sie abgewischt hatte. Sie musste während des Schlafes stark geschwitzt haben.
    War es die Angst gewesen? Es konnte so sein, denn wenn sie ein Fazit zog, gelangte sie zu dem Schluss, dass ihr dieses Haus alles andere als geheuer war. Mit diesem Gedanken verließ Alexandra das Bett. Dass ihre schmutzigen Schuhe dunkle Streifen auf dem Laken hinterlassen hatten, störte sie nicht weiter. Sie ging noch nicht zur Tür, sondern blieb zunächst sitzen und schaute sie an.
    Hinter ihr lag das Geheimnis. Dort sah alles völlig normal aus, aber es war nicht normal. Nicht in diesem Haus und nicht bei dieser Besitzerin.
    Die Tür war geschlossen. Trotzdem fühlte sich Alexandra alles andere als sicher. Sie traute sich nicht mal, hinzugehen und sie zu öffnen.
    Mehrmals wischte sie durch ihr Gesicht. Der Kopf brummte zwar noch, aber das ließ sich ertragen. Sie hatte einfach die Wirkung des Weines unterschätzt. So etwas kam immer wieder vor. Das Zeug hatte es verdammt in sich gehabt.
    Dann stand sie auf. Alexandra fühlte sich dabei wie eine alte Frau, die unter der Gicht zu leiden hatte. Ihre Knochen taten ihr weh. Nichts an dieser Bewegung wirkte geschmeidig. Sie war froh, endlich auf den eigenen Füßen stehen zu können und keinen Schwindel zu spüren. Es ging also, und das dumpfe Gefühl wich allmählich aus ihrem Kopf.
    Auch die Bewegungen liefen glatter ab, das spürte sie, als sie sich auf den Weg zur Tür machte.
    Alexandra wusste selbst nicht, was sie machen sollte. Die Brille hatte sie wieder gerichtet, die ihr während des Schlafs von den Augen auf die Seite des Gesichts gerutscht war.
    Soweit war alles in bester Ordnung. Sie konnte auch wieder klar sehen und zögerte nur noch einen winzigen Moment an der Tür.
    Aufziehen oder nicht? Zuerst lauschte sie. Es war nicht einfach, die volle Konzentration zu bekommen. Alexandra musste sich schon sehr zusammenreißen.
    Schließlich schaffte sie es und stellte fest, dass sie doch nicht so allein war. Es gab Geräusche.
    Zunächst hielt sie den Atem an, um sich noch besser konzentrieren zu können. Die Geräusche waren nicht in der Nähe der Zimmertür aufgeklungen. Weiter entfernt hatte sie die Laute gehört. Und das konnte nur von unten bedeuten.
    Die Neugierde überlagerte die Furcht, und so zog sie vorsichtig die Zimmertür auf.
    Ja, da war etwas! Sie brauchte erst gar nicht in den Gang zu gehen, es reichte schon, wenn sie an der Tür stehen blieb. Sie vernahm ein trockenes Husten, hätte aber nicht sagen können, woher es stammte.
    Sie zog die Tür noch weiter auf und trat in den Gang hinein.
    Er war dunkel und leer. Das heißt, zur Treppe hin sah er heller aus, denn dort erreichte ihn auch der Schein, der von unten her die Stufen hochglitt und dort verlief.
    Stimmen! Nach Sekunden zuckte sie zusammen. Es waren Stimmen gewesen. Und jetzt war sie auch sicher, dass sie nicht aus dem Radio stammten. Das konnte man ihr nicht mehr erzählen, denn sie klangen viel leiser und auch geflüstert.
    Alexandra war sicher, dass ihre seltsame Wirtin Besuch bekommen hatte. Es war ihr auch gelungen, die Stimmen zu identifizieren, denn sie stammten von Frauen.
    So sehr sie sich auch bemühte, etwas zu verstehen, es gelang ihr nicht.
    Die Frauen sprachen einfach zu leise.
    Es blieb nicht bei diesem Flüstern. Es entstanden andere Laute, die die Stimmen übertönten. Kleine Echos, die zudem einen Schall hinterließen.
    So etwas entstand nur, wenn sich jemand in Bewegung setzte, und das auf einem Boden, der einen leichten Schall hinterließ, wie es jetzt passierte.
    Die Deutsche hörte alles sehr genau. Die Schritte näherten sich der Treppe, und dann waren auch wieder die

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