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1206 - Das Blut der schönen Frauen

1206 - Das Blut der schönen Frauen

Titel: 1206 - Das Blut der schönen Frauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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oben am Fenster blieben, war alles okay. Es sah anders aus, wenn sie ebenfalls nach unten sprangen. Dann würde es eng für sie.
    Alexandra hatte sich besser auf die Gesichter konzentrieren können.
    Richtige Vampirzähne, wie sie es aus Filmen im Fernsehen kannte, hatte sie bei ihnen nicht gesehen. Aber das musste nichts zu sagen haben. Sie war sowieso kein Horror-Fan und hatte diese Filme nie bis zum Ende angeschaut.
    Und jetzt wollte man ihr Blut! Die jungen Frauen glichen sich. Zwar nicht aufs Haar wie Zwillinge, aber Alexandra ging schon davon aus, dass es sich bei ihnen um Geschwister handelte. Zwei Schwestern, die in einen verfluchten Strudel hineingezogen worden waren.
    Warum springen sie nicht? fragte sich Alexandra. Verdammt, es wäre doch ein Leichtes für sie, sich einfach fallen zu lassen, um dann den Garten zu durchsuchen.
    Das taten sie nicht. Sie blieben da oben im Fenster und änderten auch ihre Blickrichtung, denn jetzt schauten sie nicht mehr nach unten, sondern hoben die Köpfe an, um den dunklen Nachthimmel mit seinen Wolkengespenstern abzusuchen, als gäbe es dort etwas Besonderes zu entdecken. Die Bewegungen der beiden hatten die Neugierde in Alexandra geweckt. Auch sie legte den Kopf in den Nacken und suchte so gut wie möglich den Himmel ab.
    Nein, da war nichts Ungewöhnliches zu sehen, nur die Dunkelheit und die grauen Wolken, die vor ihr lagen. Keine Sterne, auch kein Mond.
    Nur hin und wieder Lücken.
    Alexandra gratulierte sich selbst dazu, wie ruhig sie geblieben war. Sie war nicht schreiend weggelaufen und in eine überstürzte Flucht hineingeraten, sondern hatte sich super zusammengerissen und wartete fast cool ab.
    Zu lange allerdings wollte sie auch nicht an dieser Stelle hocken bleiben.
    Sie dachte an den Rückzug. Dabei vergaß sie ihr Rad. Mit zwei platten Reifen konnte sie sowieso nicht fahren. Aber sie wollte den Garten und damit die Umgebung des Hauses verlassen, um irgendeinen Weg oder eine Straße zu erreichen.
    Von dort wollte sie dann zu einem bewohnten Ort flüchten.
    Dass ihre Jacke oben im Zimmer zurückgeblieben war, ärgerte sie, war aber nicht zu ändern.
    Vorsichtig machte sie sich aus dem Staub. Sie kroch auf allen vieren zurück und hielt den Blick dabei auf das Fenster gerichtet. Dort malten sich noch immer die beiden Frauen ab, die sich zu nichts anderem entscheiden konnten.
    Freie Bahn hatte Alexandra nicht. Beim Zurückweichen stieß sie immer wieder gegen irgendwelche Hindernisse. Über das Gras rutschte sie ja hinweg, aber die Zweige der Büsche hielten sie auf und zerrten manchmal an ihrer Kleidung.
    Es waren Obstbäume, die sich auf dem Gelände verteilten.
    Sie richtete sich hinter einem Stamm auf.
    Jetzt ging sie davon aus, dass sie selbst vom Fenster in der ersten Etage aus nicht mehr gesehen werden konnte. Das zu wissen, tat ihr gut.
    Zum ersten Mal seit ihrer Flucht atmete sie tief durch. Sie stellte auch fest, dass ihr Herz längst nicht mehr so schnell schlug, und plötzlich konnte sie wieder lächeln.
    Sie war bereits in den vom Haus aus gesehenen hinteren Teil des Gartens gekrochen. Hier standen die Bäume wie Wächter beisammen.
    Sie wuchsen auf einer Wiese, deren Gras sehr dunkel aussah, aber den Boden zu einem weichen Teppich machte.
    Alexandra Köcher glaubte, den größten Teil ihrer Flucht hinter sich zu haben. Und natürlich den schwierigsten. Sie wunderte sich darüber, dass die beiden Frauen ihr nicht folgten.
    Erstaunlich, wie schnell sie aufgaben.
    Egal, das sollte ihr Problem nicht sein. Sie wollte so rasch wie möglich aus dieser Umgebung verschwinden und spielte mit dem Gedanken, zur Polizei zu gehen. Was bei Kalina lief, war für sie einfach nicht normal.
    Sie konnte sich sogar vorstellen, dass diese Frau andere in die Falle lockte.
    Vielleicht auch die beiden am Fenster…? Alexandra löste sich vom Baumstamm und ging über den weichen Boden hinweg. Sie spürte jetzt den Wind noch stärker als am Tage. Fast so wie auf dem Rad sitzend.
    Etwas irritierte sie.
    Nicht in der Nähe. Auch nicht in Augenhöhe. Es war eine Bewegung gewesen, die sie am Himmel gesehen hatte. Dort oben huschte etwas vorbei. Eine Sternschnuppe bestimmt nicht, sondern…
    Sie blieb stehen und schaute hoch.
    Plötzlich glaubte sie, in einem Albtraum zu stecken. Schräg über ihr und den Blick nach unten gewandt schwebte der schreckliche Kopf eines grün schimmernden Monstrums…
    ***
    Suko und ich waren wieder losgefahren und hatten uns auf der Halbinsel

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