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1209 - Die Pest-Gitarre

1209 - Die Pest-Gitarre

Titel: 1209 - Die Pest-Gitarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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auch nicht sagen.«
    »Du willst es nicht.«
    Ich wollte Alex Steel nicht beunruhigen und Bill trotzdem Bescheid geben. Deshalb deutete ich nur auf meine Brust.
    Bill begriff. Er formulierte das Wort nur durch Mundbewegungen und sprach es nicht aus.
    Kreuz? Ich nickte.
    Bill wollte eine Frage stellen, das sah ich ihm an, aber ich schüttelte den Kopf. So schluckte er herunter, was er hatte sagen wollen. Dafür deutete er kurz auf Alex.
    Meine Antwort bestand aus einem Schulterzucken. Ich wollte auch nicht weiter auffällig sein, sondern die Dinge in Ruhe angehen. Deshalb setzte ich mich in einen freien Sessel und streckte die Beine aus. Auch Alex Steel hatte sich wieder erholt. Er konnte sogar lächeln und sagte mit leiser Stimme: »Da habe ich Ihnen beiden um diese Zeit noch so viel Ärger bereitet.«
    Bill winkte ab. »Das auf keinen Fall. Wir hatten nichts Besseres vor.«
    Er lachte.
    »Na, Sie haben Humor.«
    Ich kam wieder auf den Überfall zu sprechen. »Können Sie sich vorstellen, Mr. Steel, dass der Angriff auf Sie nicht zufällig geschah, sondern geplant war?«
    Er zögerte mit der Antwort. So etwas hatte man ihn bestimmt noch nicht gefragt. Dann schaute er Bill an, bekam auch dort keine Hilfe und bewegte etwas hilflos seine Hände.
    »Nein, das kann ich nicht. Ich habe keine Feinde, die so etwas tun würden. Kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Sie haben mich ausgesucht, weil ich ziemlich allein in der Straße war. Es hätte auch einen anderen an meiner Stelle treffen können, wenn er den Weg gegangen wäre. Außerdem kannte ich die Typen nicht. Ich habe sie nie zuvor gesehen. Und sie wären mir schon aufgefallen, das kann ich Ihnen versichern. Es muss Zufall gewesen sein.«
    »Und hier bei Ihnen ist auch alles in Ordnung?«, fragte ich weiter.
    Alex deutete ein Kopfschütteln an. »Jetzt verstehe ich gar nichts mehr. Was soll denn nicht in Ordnung sein? Wie… wie… kommen Sie darauf, mir derartige Fragen zu stellen?«
    Er bekam keine direkte Antwort. Ich fragte nur: »Und der Geruch hier stört Sie auch nicht?«
    »Hören Sie, Mr. Sinclair«, sagte er hustend. »Was bezwecken Sie eigentlich mit den Fragen? Worauf wollen Sie hinaus? Was meinen Sie denn mit dem Geruch?«
    »Für einen Fremden riecht es so, als wäre hier etwas verfault oder noch im Begriff, zu verfaulen.«
    Er schnupperte. Dabei schaute er Bill Conolly an, der seine Stirn in Falten gelegt hatte. »Ja, ja, wenn Sie so wollen, dann riecht es hier schon komisch. Ich sollte mal lüften. Bitte, Sie können ja die Fenster öffnen, Mr. Sinclair.«
    »Später vielleicht.«
    Wieder musste Alex lachen. »Bitte, verstehen Sie mich nicht falsch. Wollen Sie etwas bleiben?«
    »Ja, denn ich möchte mich hier noch ein wenig umschauen. Auch in den anderen Räumen.«
    »Warum denn? Nichts gegen Sie, Mr. Sinclair, ich bin Ihnen auch dankbar. Aber allmählich werden Sie mir schon komisch oder kommen mir suspekt vor.«
    »Das hatte ich nicht vor«, erwiderte ich lächelnd. Um weiteren Missverständnissen vorzubeugen, holte ich meinen Ausweis hervor und reichte ihn über den Tisch.
    Steel nahm ihn entgegen und bekam große Augen. »Polizist sind Sie. Dazu noch Scottland Yard. Ha, jetzt verstehe ich Ihre Fragen. Die muss man wohl stellen, wenn man diesen Beruf ausübt.«
    »Nicht immer.« Ich nahm den Ausweis wieder an mich.
    »Aber dieser Geruch stört Sie nicht?«
    »Nicht wirklich. Ich habe ihn auch kaum wahrgenommen. Warum sind Sie so daran interessiert?«
    »Es kann durchaus sein, dass Sie Besuch gehabt haben und dass dieser Besuch noch nicht gegangen ist.«
    »Ach.« Er sah mich erstaunt an. »Das würde heißen, dass er noch hier ist.«
    »Genau.«
    »Nein, das kann ich mir nicht vorstellen. Ich weiß gar nicht, wer die Firma mitten in der Nacht betreten sollte.«
    »Gibt es denn jemand, der einen Zweitschlüssel besitzt?«
    »Ja, das ist Pee.«
    »Ah - Pee. Schöner Name. Wer ist das denn schon wieder?«
    »Ein Mitarbeiter. Praktisch meine rechte Hand. Außerdem ein guter Gitarrist.«
    »Ist er öfter mal in der Nacht hier?«
    »Nein, nur wenn wir in Terminstress sind. Dann bin ich allerdings auch dabei.«
    »Gut, das wäre geklärt.«
    »Und jetzt wollen Sie Pee suchen?«
    »Nicht direkt, Mr. Steel. Ich möchte mich ein wenig umschauen.«
    Mit einer Hand deutete ich auf eine schmale Tür, die nicht geschlossen war. Das Licht fiel in einen Flur, wo es schnell versickerte.
    »Gibt es dort noch weitere Räume?« fragte ich.
    »Ja. Ein

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