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1209 - Die Pest-Gitarre

1209 - Die Pest-Gitarre

Titel: 1209 - Die Pest-Gitarre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Archiv. Ein Arbeitsraum, die Toilette und auch eine kleine Küche.«
    »Das ist doch was. Danke.«
    Bill hatte recht lange den Mund gehalten. Jetzt mischte er sich ein.
    »He, und du willst wirklich gehen und nachschauen?«
    »Ja.«
    Bill wiegte den Kopf. »Ist das nicht etwas übertrieben? Ich meine, du reagierst nur auf einen Geruch hin…«
    »Nicht nur.« Ich deutete auf meine Brust.
    »Sorry, das hatte ich vergessen.«
    »Was meint er damit?«, fragte Alex.
    »Vergessen Sie es«, sagte Bill.
    Ich hatte mich bereits auf den Weg gemacht und stand an der Tür.
    Licht gab es auch. Ich schaute in einen recht langen und auch schmalen Flur hinein. Rechts standen einige Kartons gestapelt. An der linken Wandseite sah ich die Umrisse der Türen. Ich ging sehr langsam weiter, geriet aus der Sichtweite der beiden Zurückgebliebenen und streifte mein Kreuz ab, das ich in die Tasche steckte. Es hatte sich nicht erwärmt und besaß die normale Wärme der Haut, auf der es gelegen hatte.
    Um mich herum gab es kein weiteres Geräusch, nur meine eigenen Schritte. Bill und Alex sprachen auch nicht, und deshalb hörte ich die Musik besonders laut.
    Es war der Anschlag einer Gitarre. Da wurden alle Saiten berührt, und die Musik wurde hinter der Tür gespielt, vor der ich stand.
    Ich fasste wieder mein Kreuz an, und genau in dieser Sekunde passierte es.
    Die Wärme raste über meine Hand hinweg. Für mich war klar, dass sich hinter der geschlossenen Tür etwas abspielen musste. Ich zögerte keine Sekunde länger und riss sie auf.
    Im nächsten Augenblick erlebte ich die Hölle!
    Es war unglaublich. Wie das Zimmer von innen aussah, fiel mir nicht auf, denn andere Vorgänge lenkten mich ab.
    Ich sah einen Mann, der Gitarre spielte. Ich sah sein bleiches Gesicht, sein dunkles Haar, aber das alles war nebensächlich, denn nur die anderen Gestalten zählten.
    Geschöpfe, wie sie eigentlich nur in der Fantasie von Künstlern entstehen konnten. Geister. Unförmige, schlanke und natürlich feinstoffliche Körper, die ihren Reigen innerhalb des Zimmers tanzten, als lauschten sie dem Spiel der Gitarre.
    Der Musiker selbst stand vor einem Fenster. Er war völlig in sein Spiel vertieft, während ihn die fremden Gestalten umtanzten und ihren Reigen immer wilder drehten.
    Zugleich merkte ich den Ansturm des Fremden, auch des Bösen. Sie mussten aus einer Welt gekommen sein, die anders war als unsere, und sie sahen mich als Feind an.
    Noch bevor ich mich von meiner Überraschung erholt hatte, rotteten sie sich zusammen. Ich hörte ein Pfeifen, ein hohl klingendes Singen.
    Ich sah sie vor mir in Bewegung, und dann fetzten schrille Schreie durch meinen Kopf.
    Im nächsten Augenblick fielen sie wie ein Sturmwind über mich her.
    Ich konnte mich nicht mehr auf den Beinen halten.
    Etwas riss mich nach vorn. Ich verlor den Kontakt mit dem Boden, und die offene Tür war ein mit einem Sog gefüllter Schlund, der mich zu sich hineinzog. Zwar versuchte ich, mich dagegen zu stemmen, aber es war nicht möglich. Ich fiel schräg in den geisterhaften Wirrwarr hinein und hatte das große Glück, beim Fallen nicht mit dem Kopf gegen die Kante eines Schreibtischs zu prallen, auf dem ein Computer stand.
    So landete ich auf dem Boden, der von einem dünnen Teppich bedeckt war. Um mich herum tobten die Geister. Ob ich die Schreie tatsächlich alle normal hörte oder ob sie sich nur in meinem Kopf verteilten, das war mir nicht klar.
    Ich drehte mich um.
    Fratzen stießen gegen mich. Krallenhände suchten sich mein Gesicht als Ziel aus. Ein eisiger Hauch glitt über mein Gesicht hinweg und raubte mir den Atem. Mir wurde die Luft knapp, aber ich konnte nicht getötet werden. Immer wenn ich dachte, dass es mich erwischen würde, zogen sich die Gestalten zuckend zurück, um sich wieder bei ihren anderen Artgenossen einzureihen.
    Der Mann spielte weiter! Jaulende Klänge durchwehten das Zimmer.
    Sie schmerzten in meinem Kopf. Ich hatte das Gefühl, als sollte er auseinandergerissen werden. Die Musik war zu einer regelrechten Folter geworden, und der Sound schien direkt aus der Hölle zu stammen und vom Teufel selbst komponiert zu sein.
    Ein Schatten fiel über mich. Er vertrieb die Geister für einen Moment.
    Ich schaute von unten her in das Gesicht des Gitarrenspielers, das mir entstellt vorkam.
    Dann stürzte etwas auf mich.
    Es waren keine Geister, die hätte noch mein Kreuz abgewehrt.
    Was mich erwischte, war ein ganz normaler Tritt oder Schlag. Leider dröhnte er gegen

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