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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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übernatürlichen Kräfte. Von einer Sekunde zur anderen wurde er zu Silber. Es lag in seiner Absicht, die Grufties völlig zu verwirren.
    Er ließ Ralph Adams los und drehte sich um, obwohl der zweite Gruftie gesagt hatte, er dürfe sich nicht bewegen. Allein die Tatsache, daß Mr. Silver sich in Metall verwandeln konnte, schockte die Jugendlichen schon unerhört.
    Daß er sich in diesem silberstarren Zustand aber auch noch ungehindert bewegen konnte, verwirrte sie vollends. Der Hüne sah, daß der zweite Gruftie lediglich geblufft hatte.
    Der Bursche besaß keine Waffe. Er hielt lediglich einen großen Schlüssel in seinen Händen. Mr. Silver packte auch ihn und stieß ihn neben Ralph Adams gegen die Gruftwand.
    »Und wie heißt du?« wollte der Ex-Dämon wissen. Er verwandelte sich wieder zurück.
    »Lee… Lee Sarandon!« antwortete der Junge mit vibrierender Stimme.
    Der Ex-Dämon grinste. »Warum hast du nicht abgedrückt? Ich hätte gern mal gesehen, wie man mit einem Schlüssel schießt.«
    »Ich wollte Ralph helfen.«
    »Das war sehr mutig«, sagte Mr. Silver, und dann schenkte er den Grufties reinen Wein ein. Zunächst sagte er, daß sie von ihm nichts zu befürchten hätten.
    Dann sprach er von Helen Brown und Paul Sturges, die sich an seinen Freund, den Parapsychologen Lance Selby, um Hilfe gewandt hatten, »Und nun sind wir hier, um zu helfen«, erklärte Mr. Silver. »Professor Selby, der Dämonenjäger Tony Ballard und ich.«
    »Wieso können Sie sich in Silber verwandeln?« fragte Ralph Adams, immer noch verdattert.
    »Ich bin ein Schwarzblütler wie Duncan Sharp, aber ich stehe seit langer Zeit auf der Seite des Guten.«
    Nach und nach trafen weitere Grufties ein. Vollzählig waren sie nicht, denn es fehlten Helen Brown, Paul Sturges und Natalie Parks, wie Ralph Adams dem Ex-Dämon - zu dem er langsam Vertrauen faßte - erklärte.
    Nach wie vor brannte die Werkstatt des Automechanikers. Ralph Adams war der Ansicht, man müsse Duncan Sharp in irgendeiner Form mit dieser Explosion in Verbindung bringen.
    »Wann habt ihr ihn zuletzt gesehen?« wollte Mr. Silver wissen.
    »Geistern nacht«, antwortete der Chef der Grufties. »Er brachte wieder einen Sarg, in dem Helen lag. Paul flippte aus, als er ihre Leiche sah.«
    »Verständlich«, sagte Mr. Silver. »Hört zu, ab sofort gibt es keine Treffen mehr auf diesem Friedhof, das ist zu gefährlich. Wenn sich Duncan Sharp gestört fühlt, dreht er euch den Hals um.«
    »Da… da kommt jemand«, zischte Lee Sarandon nervös.
    Die Grufties schauten Mr. Silver fragend an, denn sie wußten nicht, wie sie sich verhalten sollten.
    ***
    Dieser jemand war ich. Ich hatte Lance Selby sicherheitshalber bei den Browns gelassen und wollte mich ebenfalls auf dem Dorffriedhof umsehen.
    Eine Begegnung mit Duncan Sharp wäre mir recht gewesen, doch ich traf nicht auf ihn, sondern auf die Grufties, in deren Mitte sich Mr. Silver befand.
    »Das ist Tony Ballard«, sagte der Ex-Dämon, und ich sah, wie die Grufties ihre Angst ablegten.
    Ich erfuhr ihre Namen, und als ich ihnen nahelegen wollte, sich bis auf weiteres nicht mehr nachts hier zu treffen, meinte Mr. Silver: »Das habe ich ihnen bereits gesagt.«
    »Dann kann ich nur hoffen, daß ihr euch daran halten werdet«, sagte ich.
    Ralph Adams schaute mich voller Bewunderung an. »Sie sind wirklich ein echter Dämonenjäger, Mr. Ballard?«
    »Echter geht es gar nicht mehr«, gab ich lächelnd zurück. »Die Behörden führen mich allerdings unter der Berufsbezeichnung ›Privatdetektiv‹.«
    »Haben Sie schon viele Dämonen zur Strecke gebracht?«
    »Einige, und ich hoffe, daß Duncan Sharps Name diese Liste bald verlängern wird. Was wissen Sie über ihn, Ralph?«
    Der Anführer der Grufties zuckte mit den Schultern. »Nun, daß er ein Höllenwesen ist, daß man ihn den Todbringer nennt, daß er erscheint, sobald sich ein bestimmtes Höllentor öffnet, daß er Särge bringt, in denen Leichen liegen -Duplikate von Lebenden. Wenn man im Sarg des Todbringers liegt, muß man sterben. Wie das genau vor sich geht, weiß ich nicht. Es heißt, das Original zerfällt zu Staub, und sobald dies geschehen ist, nimmt das Duplikat seinen Platz ein. Es ist dann aber ein gefährliches Höllenwesen - vom Original nicht zu unterscheiden -, ein Feind aller Menschen. Der Austausch soll sich sehr schnell vollziehen, so daß man es nur durch Zufall mitbekommt. Bald wird es in Wellfolk viele Leute geben, die keine Menschen mehr sind. Man wird

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