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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geben, und wir könnten uns darauf konzentrieren, die lebenden Toten zu entlarven. Aber das wäre nicht die Lösung, die mir vorschwebt. Nur ein toter Dämon ist für mich ein guter Dämon, wie du weißt. Wenn sich dieses verdammte Höllentor wieder öffnet, soll kein Mensch mehr um sein Leben bangen müssen. Kannst du dieses Tor nicht finden, Silver?«
    »Das habe ich bereits versucht.«
    »Und?«
    »Keine Chance«, sagte der Ex-Dämon und zuckte mit den Schultern.
    ***
    Ralph Adams staunte. Auf den weißen Kacheln des Badezimmers stand -mit schwarzem Lippenstift geschrieben FRÖHLICHE WEIHNACHTEN -NATALIE.
    Der Chef der Grufties entspannte sich und grinste breit. Natalie war immer für einen Gag gut. Sie hatte sich in sein Haus eingeschlichen und diese Worte an die Fliesen geschrieben - und er ging jede Wette ein, daß sie noch da war.
    Höchstwahrscheinlich in seinem Zimmer, in seinem Bett, Nirgendwo paßte Natalie besser hin.
    Er rief sie. »Natalie!«
    Kichern, aus seinem Zimmer. Wie er es sich gedacht hatte. Ein Glück, daß es Mädchen wie Natalie gibt, sagte er sich zufrieden. Immer scharf, stets auf das eine aus. Warum nicht? Fürs Heiraten war Natalie natürlich nichts, aber wer wollte das schon?
    Ralph wollte mit dem Mädchen nur seinen Spaß haben, und den würde sie ihm bieten. Er ging erleichtert zu seinem Zimmer. Vor Natalie brauchte er wirklich keine Angst zu haben. Sie war die letzte, vor der man sich fürchten mußte. Was sie einem Jungen antat, bereitete keine Schmerzen, sondern höchste Wonnen, Er öffnete die Tür und machte Licht, ihre Kleider waren auf dem Boden verstreut, und sie lag in seinem Bett, über dem ein riesiges Poster hing, das ein nacktes Mädchen in einer verdammt verführerischen Pose zeigte.
    »Hallo, Kleiner«, säuselte Natalie.
    »Wieso bist du nicht auf den Friedhof gekommen?« fragte er nähertretend.
    »Ich mußte bei meiner Familie bleiben. Wir waren mitten im Feiern, als Peter Legates Werkstatt in die Luft flog. Der Knall löste bei meiner Mutter einen Schock aus. Wir wohnen ja nicht weit von der Werkstatt entfernt. Es war nicht leicht, Mutter zu beruhigen. Dr. Williams war da und spritzte sie in den Schlaf. Freust du dich, daß ich hier bin?«
    »Klar.«
    »Ich dachte, ich könne dich doch an so einem Abend nicht allein lassen. Ich hab’ auch ein Geschenk für dich: mich. Du brauchst es nicht einmal auszupacken. Das habe ich bereits für dich getan.« Sie warf die Decke zur Seite und bot sich splitternackt seinen begehrenden Blicken.
    Sie nahm dieselbe Pose wie das Mädchen auf dem Poster ein.
    Und sie sagte mit einem verführerischen Lächeln: »Ich bin besser als die, denn ich bin nicht aus Papier - und ich lebe.«
    »Das werde ich gleich mal testen«, sagte er grinsend und fing an, sich zu entkleiden.
    Nackt legte er sich zu ihr, und sie schlang die Arme um ihn. Er kam sehr schnell in Ekstase, deshalb fiel ihm nicht auf, daß sie ihre linke Hand unter das Kopfkissen schob.
    Sie hatte im Bad das Rasiermesser seines Vaters gefunden. Das zog sie nun unter dem Kissen hervor, und Ralph Adams begriff erst, als die scharfe Klinge an seiner Kehle saß: Natalie war ein Duplikat!
    Zu spät wurde er sich dieser grauenvollen Tatsache bewußt, denn schon zog sie durch…
    ***
    Alles war voll Blut. Natalie stand auf und begab sich ins Bad. Sie wischte von den glasierten Fliesen, was sie geschrieben hatte, und stellte sich anschließend unter die Dusche.
    Es dauerte lange, bis sie sauber war. Dann fönte sie ihr langes schwarzes Haar und kehrte in Ralphs Zimmer zurück. Sie empfand nicht die geringste Reue.
    Es machte ihr auch nichts aus, den Toten anzusehen. Triumph flackerte in ihren Augen. Es war ganz leicht gewesen, Ralph zu täuschen. Er hätte vorsichtiger sein müssen.
    Schließlich wußte er, was Duncan Sharp auszulösen vermochte. Natalies Original existierte nicht mehr. Es war von bösen Kräften zerstört worden, Natalie zog sich an. Sie löschte alle Lichter. Plötzlich klopfte unten jemand an die Tür. Steif wie eine Schaufensterpuppe blieb das Mädchen stehen.
    »Ralph!« rief Lee Sarandon. »Mach auf! Laß mich rein! Ich weiß, daß du daheim bist! Ich habe vorhin noch Licht gesehen! Ich hab’ ’ne kleine Weihnachtsüberraschung für dich!«
    Natalie Parks regte sich nicht. Lee Sarandon begab sich zu einem der Fenster und schaute ins Haus.
    »Ralph, du Schlitzohr! Hast du etwa Damenbesuch?«
    Natalie entschloß sich, ihn einzulassen.
    »Mit ’ner Mieze kann ich

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