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121 - Das Dorf der lebenden Toten

121 - Das Dorf der lebenden Toten

Titel: 121 - Das Dorf der lebenden Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Spur von Duncan Sharp zu finden.
    Ab und zu blieb er stehen, dann ging er mit vorsichtig gesetzten Schritten weiter. Mißtrauen glitzerte in seinen Augen. Er traute dem Frieden nicht.
    Duncan Sharp konnte - gut getarnt -in der Nähe sein und ihn beobachten.
    Der Ex-Dämon hatte noch nie vom Todbringer gehört. Es gab ungemein viele schwarze Wesen. Mr. Silver konnte sie unmöglich alle kennen. Nur jene, die sich besonders hervortaten, waren ihm namentlich bekannt: Mago, Atax, Yora, Phorkys, Loxagon…
    Wie stark war Duncan Sharp? Welcher Kräfte wußte er sich zu bedienen? Hatte er Verbündete, die er zu Hilfe rufen würde, wenn er sich bedroht fühlte? War er ein Einzelgänger?
    Eine Vielzahl von Fragen ging Mr. Silver durch den Kopf, während er wie ein Spürhund den Friedhof absuchte. Mindestens zwei Särge hatte Duncan Sharp inzwischen »abgeliefert«.
    Mr. Silver fand sie nicht. Ein Stern des Unheils war über Wellfolk aufgegangen. Den Menschen, die in diesem kleinen Dorf lebten, drohte eine Gefahr, von der sie noch nichts wußten.
    Im Windschatten einer alten Gruft blieb der Hüne mit den Silberhaaren abermals stehen. Da vernahm er plötzlich ein Geräusch - ganz in der Nähe.
    War das Duncan Sharp?
    ***
    Lauren Owens begab sich mit dem Messer in die Küche und wusch das Blut ab. Sie hatte das Messer nicht erst kürzlich gekauft. Es gehörte ihr schon lange.
    Sie hatte es aus der Lade genommen und rasch eingepackt, während Sal draußen gewesen war. Nun trocknete sie die Klinge sorgfältig mit einem karierten Geschirrtuch ab und legte das Messer an seinen Platz zurück.
    Es hatte genauso geklappt, wie sie es sich vorgestellt hatte, Sal war so perplex gewesen, daß er nicht einmal im Traum daran dachte, sich zu wehren.
    Es hätte ihm auch nichts genützt, wenn er Widerstand geleistet hätte. Mit dem Messer war sie ihm auf jeden Fall überlegen. Nun hangle sie das Geschirrtuch an den Haken und verließ die Küche, Sal lag auf dem Teppich, in der Nähe des kleinen Weihnachtsbaums, den er mit viel Liebe geschmückt hatte. Das machte immer er. Das ließ er sich nicht nehmen.
    Jemand klopfte an die Haustür. Lauren Owens zuckte zusammen. Sie mußte den Toten verschwinden lassen.
    »Augenblick!« rief sie.
    »Machen Sie bitte auf, Mrs. Owens!« kam es durch die Tür.
    Lauren Owens warf den Teppich über die Leiche und zerrte sie hinter das Sofa, Dann strich sie sich das graue Haar aus dem Gesicht und eilte zur Tür.
    Draußen standen drei Männer - Feuerwehrleute. Dem in der Mitte ging es nicht gut. Rauchgasvergiftung, hieß es. »Können wir ihn bei Ihnen unterbringen?« fragten die Männer.
    »Natürlich«, antwortete Lauren Owens.
    »Ist Ihr Mann nicht da?«
    »Sal ist draußen. Er sagte, er wolle helfen«, gab Lauren Owens Auskunft. »Haben Sie ihn nicht gesehen?«
    »Nein.« Die Männer führten den benommenen Kameraden ins Wohnzimmer. »Haben Sie etwas dagegen, wenn wir ihn aufs Sofa legen, Mrs. Owens?«
    »Das wollte ich Ihnen gerade Vorschlägen«, antwortete die Frau kaltschnäuzig. »Würden Sie meinen Mann hereinschicken, wenn Sie ihn sehen?«
    »Machen wir. Dr. Williams wird gleich hier sein.«
    »Ich kümmere mich solange um Ihren Kameraden«, sagte die Frau. »Beeilen Sie sich. Kämpfen Sie dieses schreckliche Feuer nieder. Wie konnte Mr. Legate nur so unvorsichtig sein? Das ganze Dorf ist gefährdet.«
    »Keine Sorge, wir kriegen den Brand bald unter Kontrolle.«
    Die Feuerwehrleute verließen das Haus. Der Mann, den sie dageiassen hatten, verlor soeben das Bewußtsein. Einen größeren Gefallen konnte er Lauren Owens nicht tun.
    Während er besinnungslos war, schleifte sie den Teppich mit der Leiche aus dem Raum und die Kellertreppe hinunter. Sie schob eine alte Couch zur Seite und legte Sal dahinter ab.
    Als sie den Keller verließ, öffnete sich die Haustür, ohne daß jemand vorher angeklopft hätte. Das war Dr. Williams, ein Mann ohne Manieren, häufig betrunken.
    Natürlich auch heute, denn am 24. Dezember gab’s ja ein besonders großes Fest zu feiern.
    »Wo ist der Mann?« fragte Dr. Williams mit schwerer Zunge.
    Obwohl er häufig blau war, waren alle im Dorf davon überzeugt, daß er ein guter Arzt war.
    »Im Wohnzimmer«, antwortete Lauren Owens.
    Dr. Williams nickte und eilte an der Frau vorbei. Sein Atem roch scharf.
    »Er hat das Bewußtsein verloren«, sagte die Frau.
    »Ich kann keine Wunder wirken. Er muß ins Krankenhaus. Ich kann ihm nur ’ne Spritze geben und mal telefonieren. Ich

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