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1210 - Todesgruß aus Aibon

1210 - Todesgruß aus Aibon

Titel: 1210 - Todesgruß aus Aibon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Selina Green. Die Frau hatte die Gunst der Stunde genutzt und war entkommen.
    Das sah ich als eine Möglichkeit an.
    Es gab noch eine zweite. Sie konnte durchaus einen anderen Plan verfolgen und mir eine weitere Falle stellen, die nicht zu weit von mir entfernt war.
    Es gab mehrere Räume in dieser Wohnung. Die beiden Killer-Gnome waren auch aus einem anderen Zimmer gekommen. Und wer sagte mir denn, dass sie die Einzigen waren?
    Meine Waffe hielt ich in der Hand. Die Mündung zeigte nach oben.
    Nichts passierte. Ich konnte den schmalen und nicht sehr langen Flur ungehindert betreten. Diesmal schaltete ich das Licht ein. Die Helligkeit brachte nichts zu Tage. An der Wand hing eine Garderobe, das war alles.
    Auch in der Küche war das Rollo vorgezogen. Der Raum lag im Halbdunkel, trotzdem war er mir nicht fremd, denn den Grundriss der Küche kannte ich aus meiner Wohnung.
    Man hatte sie irgendwann eingebaut. Rechts die Ober- und Unterschränke, links die Spüle, die Ablage und die breite Arbeitsplatte. Alles war makellos sauber. Wie für einen neuen Mieter bereitgestellt. Wenn ich mir das so ansah, konnte ich nicht daran glauben, dass die Spüle von Selina auch nur ein Mal benutzt worden war.
    Und doch störte mich etwas, als ich zwei Schritte in die Küche hineingegangen war.
    Zuerst wusste ich nicht, was es war. Dann fiel mir auf, dass sich hier zwischen den Wänden ein ungewöhnlicher Geruch eingenistet hatte. Eine klare Luft, die scharf roch. Sie konnte nur von den Gnomen hinterlassen worden sein.
    Ein Erbe? Oder hockten die kleinen Killer noch in der Nähe und hielten sich nur versteckt?
    Ich wusste es nicht, aber ich war sehr vorsichtig. Mit der halb erhobenen Waffe schlug ich ein paar Mal gegen den Oberschrank. Durch das Geräusch wollte ich einen eventuellen Feind hervorlocken, aber ich hatte Pech und ging weiter.
    Dann blieb ich stehen.
    Still war es!
    Aber ich sah es als eine trügerische Stille an und wartete sicherheitshalber ab. Wenn sich jemand hier verborgen hielt, wollte ich ihm die Chance zu einem Angriff geben.
    Den Gefallen tat man mir nicht.
    Nur der scharfe Geruch blieb. Eine Luft gefüllt mit fremd wirkenden Gerüchen.
    Nachdem weitere Sekunden verstrichen waren, wollte ich es genau wissen. Ich öffnete eine Tür des Oberschranks.
    Kein Inhalt.
    Die Leere gähnte mir entgegen.
    Danach war die zweite Tür an der Reihe.
    Auch in diesem Fach fand ich nichts. Weder einen Teller, noch eine Tasse.
    Es gab noch eine dritte Tür, die geschlossen war. Von irgendwo aus dem Haus hörte ich den Klang von Stimmen.
    Im Moment konnte ich sie nicht vertragen, denn sie störten mich.
    Beim Öffnen der Türen hatte ich mich zwar nahe an den Schrank gestellt, war danach aber sofort zurückgewichen, um freie Bahn zu haben.
    Es passierte explosionsartig. Ich hatte meine linke Hand schon ausgestreckt, um die Schranktür zu öffnen, als sie von innen einen heftigen Stoß bekam und mir entgegenflog.
    Jetzt zahlte sich mein Abstand aus. Die Tür erwischte mich nicht im Gesicht. Aus dem Versteck schoss das kleine Monster mit einem kreischenden Schrei hervor.
    Sein Sprung war gut gezielt. Der Killer-Gnom hätte mich erwischt und sein verdammtes Messer durch mein Gesicht gezogen. Aber ich konnte mich auf meine Reaktionen verlassen. Blitzartig duckte ich mich, und das kompakte Monstrum flog über Kopf und Rücken hinweg. Es hatte so viel Schwung in seinen Sprung gelegt, dass es die andere Seite der Küche erreichte und dort auf die Arbeitsplatte prallte, nachdem es von der Wand zurückgeworfen worden war.
    Der Gnom war unglücklich gefallen. Beim Umdrehen sah ich, dass er auf dem Rücken lag.
    Er wollte sofort herum, kugelte sich schon auf den Bauch, hüpfte auf die Beine, und seine kalten gelblichen Augen über der dicken Knollennase starrten mich böse an.
    Aber auch die Waffe, deren Mündung nicht weit von der breiten Stirn entfernt schwebte.
    Ob er mich verstand, wusste ich nicht. Bisher hatte ich keinen der Killer-Gnome sprechen gehört. Ich versuchte es trotzdem.
    »Wirf das Messer weg! Du hast keine Cha nce!«
    Die Bewegung der Klinge irritierte mich und verleitete mich zu einem Reflex.
    Er wollte zustoßen, aber ich war schneller. Ein knappes Zucken meines rechten Zeigefingers.
    Die Kugel konnte aus dieser Entfernung das Ziel nicht verfehlen. Sie hämmerte in den breiten Schädel hinein. Dabei zerstörte sie ein Stück der Nase und der Stirn.
    Die Aufprallwucht trieb den Gnom bis gegen die Wand, an der er für einen

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