1212 - Die größte Show des Universums
Problem nicht bewältigen konnten, und das war etwas, was Gucky nur einzugestehen bereit war, wenn ihm wirklich nichts anderes mehr übrig blieb.
Wieder kehrten sie in die Senke zurück, und es gelang ihnen, sich in einer Falte eines Segels zu verbergen. Ein aus zahllosen Röhren zusammengesetzter Armadamonteur mit gefährlich aussehenden Greifwerkzeugen kauerte kaum fünf Meter von ihnen entfernt in einer Vertiefung. An einer senkrecht emporsteigenden Stange befanden sich zwei Objektive, doch sie waren auf den Lebensbrunnen gerichtet.
Der Roboter bemerkte Gucky und Gesil nicht.
Der Lebensbrunnen war etwa fünfzig Meter von den beiden entfernt, und er lag deutlich tiefer als ihr Versteck. Mittlerweile war er freigeräumt worden, so daß Gesil und der Ilt sogar die abgestorbene Masse Ordobans erkennen konnten.
Über dem Brunnen spannte sich ein schimmernder Energiebogen. In diesem hielt sich offenbar die für die Aytos notwendige Atemluft, denn die Vierarmigen kamen nun mit Nachor aus der Tiefe herauf. Sie hatten dem Armadaprinzen eine Atemmaske über das Gesicht geschoben, brauchten aber selbst keine Geräte dieser Art. Sie konnten sich frei bewegen.
Nachor hatte jeden Widerstand aufgegeben. Offenbar willenlos ließ er sich von den Aytos zum Lebensbrunnen führen. An seinem Rand blieb er stehen.
Gucky versuchte abermals, zu ihm zu kommen. Er konzentrierte sich auf die Teleportation und sprang, als er sicher zu sein glaubte, daß er es schaffen würde. Doch schon im nächsten Moment war er wieder an der Seite Gesils. Diese hörte ihn schreien, und dann schwebte er in seinem SERUN davon. Sie folgte ihm, griff nach ihm und zog ihn nach unten. Vergeblich sprach sie ihn an. Der Ilt hatte das Bewußtsein verloren.
Gesil blickte zum Lebensbrunnen hinüber.
Sie erstarrte. Sie glaubte, ihren Augen nicht trauen zu dürfen, denn sie sah, daß Nachor von dem Loolandre unbedrängt von den Aytos in den Brunnen sprang und in der abgestorbenen Masse Ordobans verschwand.
Er wird darin ersticken! fuhr es ihr durch den Kopf. Er kann es unmöglich überleben.
Die Masse Ordobans reagierte.
Sie verfärbte sich plötzlich, und ein geheimnisvolles rotes Licht ging von ihr aus. Es breitete sich mehr und mehr aus, bis es schließlich eine Art Lichtdom über dem Lebensbrunnen bildete.
*
Auf den Gängen zur Hauptleitzentrale standen zahlreiche Männer und Frauen zusammen und diskutierten über die bevorstehende Show, die angeblich die größte des Universums werden sollte, und von der sich niemand so recht vorstellen konnte, wie und vor allem Wo sie veranstaltet werden sollte.
Perry Rhodan zuckte mit den Schultern, als ihn einer der Männer daraufhin ansprach.
„Tut mir leid", erwiderte er. „Ich habe auch keine Ahnung."
Er betrat die Hauptleitzentrale, in der sich die wichtigsten Persönlichkeiten der BASIS eingefunden hatten.
Taurec und Vishna standen zusammen am Hauptschott:. Sie blickten auf, als Rhodan kam.
„Die BASIS scheint sich mittlerweile in ein Tollhaus zu verwandeln", sagte Rhodan. „Ich habe von sprechenden Türen und Wänden, Augen auf Tellern, albernen Robotern und allerlei Unsinn mehr gehört."
„Typisch Tiryk", entgegnete Taurec abfällig.
Damit gab er dem Terraner eine weitere Bestätigung dafür, daß sie es mit einem Kosmokraten zu tun hatten, und er bestärkte ihn in seiner Überzeugung, daß von diesem keine Gefahr für die BASIS ausgehen konnte.
„Ist es nicht an der Zeit, daß du uns etwas mehr über Tiryk erzählst?" fragte er.
„Ich wüßte nicht, was", erwiderte der Kosmokrat.
„Ich bitte dich, Taurec. Wir brauchen Informationen. Du solltest dich nicht wieder verschließen."
„Es ist lange her, daß ich Tiryk begegnet bin", wich Taurec aus, „Ich habe keine aktuellen Informationen."
„Und du, Vishna?"
„Tut mir leid, über Tiryk weiß ich so gut wie nichts."
Rhodan fühlte, daß beide nicht die Wahrheit sagten, und er fragte sich, warum sie sich so verhielten. War in der Vergangenheit irgend etwas zwischen ihnen und Tiryk vorgefallen?
Plötzlich ertönte eine Musik, die an einen Fanfarenstoß erinnerte. Sie brach aus allen Lautsprechern der Zentrale, und auf den Bildschirmen erschien eine rötliche Sonne, die heftig pulsierte. Silbrig glänzende Strahlen gingen von ihr aus.
„Männer und Frauen der BASIS", hallte eine angenehm klingende Stimme.
In der Hauptleitzentrale wurde es still. Rhodan blickte Taurec an. Er bemerkte, daß sich dessen Mund abfällig verzog. Es
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