Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1213 - Comeback des Grusel-Stars

1213 - Comeback des Grusel-Stars

Titel: 1213 - Comeback des Grusel-Stars Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
keinen Kontakt zu den Dorfbewohnern.«
    »Hat niemand das Kloster besucht?«
    »Doch, das schon. Mal hineingegangen, aber nicht besichtigt. Sie kamen immer nur bis zu einer bestimmten Stelle, dann war Schluss. So hielt sich die Mär, dass die Personen dort etwas zu verbergen haben.«
    »Das mag stimmen, Lilian. Aber ist es auch ein Grund, deine Schwester zu entführen?«
    »Nein, das ist es nicht, John. Wie gesagt, ich habe keine Beweise. Ich gehe nur meinen Gefühlen nach. Und die sagen mir, sie kann nur dort sein.«
    »War sie schon mal bei den kranken und alten Geistlichen?«
    »Klar. Eva ist sehr sozial eingestellt. Da sucht sie natürlich Menschen, die auf ihrer Linie liegen. Im Kloster wurde auch gepflegt. Eva hat sich dafür interessiert. Sie schaute nach, sie…«, Lilian winkte ab. »Ist auch egal, John. Ich möchte darüber nicht reden, sonst rege ich mich noch mehr auf. Bisher ist auch alles Theorie. Ich benötige Beweise, und die muss man sich einfach besorgen. Ich bin gespannt, wie die Leute reagieren werden, wenn wir plötzlich an ihre Tür klopfen.«
    Das war ich auch. Noch mussten wir eine Strecke zurücklegen, um das Ziel zu erreichen. In der Dunkelheit war die Entfernung zwischen dem Gebäude und uns beiden schlecht zu schätzen, doch das Mondlicht sorgte dafür, dass wir den Umriss und auch die wenigen erleuchteten Fenster sahen, die sich auf den unteren Bereich verteilten. In den oberen Etagen schimmerte kein Licht.
    Lilian sagte nichts mehr. Sie ließ mich stehen und trat einige Schritte nach vorn. Sie interessierte sich für den Himmel, der durch den Vollmond wirklich eine ungewöhnliche Farbe angenommen hatte. An manchen Stellen sah er tiefblau aus, an anderen wieder grünlich, und in der Nähe des Mondes leuchtete er in einem schon hellen Gelb.
    »Sind wir nicht etwas spät dran?«, fragte ich Lilian.
    »Nein, das denke ich nicht. Die bleiben immer lange auf.« Sie räusperte sich. »Am liebsten würde ich den inoffiziellen Weg gehen. Du verstehst, was ich meine.«
    »Also heimlich.«
    »Ja.«
    »Das ist Einbruch, Lilian.«
    »Jetzt redest du wie ein Polizist. Sieh es anders. Wir müssen einen Menschen retten, der verschwunden ist.«
    Ich stimmte ihr eigentlich zu, nur stand nicht fest, dass wir ihre Schwester auch hinter den Klostermauern finden würden.
    Dass hier nicht alles geheuer war oder so lief, wie es laufen müsste, war mir inzwischen klar geworden. Die Bewohner von Yerby hatten von einem bösen Fluch gesprochen. Das mochte übertrieben sein. Auf der anderen Seite hatte ich schon des Öfteren die Erfahrungen gemacht, dass gerade die Menschen in einsamen Gegenden und Landstrichen einen besonderen Draht zu irgendwelchen Ereignissen besaßen, über die andere Menschen nur lachten oder die Köpfe schüttelten.
    Der Boden hier oben war hart. Karges Gras umspielte unsere Füße.
    Vom Haus aus waren wir schlecht zu sehen. Und wenn, dann hätte man nur zwei Schatten gesehen, die sich über eine freie Fläche bewegten und den Schutz der Steine nicht ausnutzten, die einfach zu niedrig waren.
    Der Wind hatte auch freie Bahn. Er erwischte uns an der linken Seite.
    Die Nähe des Wassers war zu riechen. Ein paar Meilen entfernt fanden wir die Ufer des Flusses.
    »Spürst du nichts, John?«
    »Was sollte ich spüren?«
    Sie winkte ab. »Ach nichts.«
    »Doch, rede.«
    »Ich habe das Gefühl, beobachtet zu werden. Aber ich sehe keinen Menschen. Und genau das ist so schlimm für mich. Ich fühle mich wie auf dem Präsentierteller. Ich merke, wie es auf meinem Rücken kribbelt. Da liegt was in der Luft, sage ich dir.« Sie räusperte sich. »Egal, das ziehen wir durch.«
    Ich enthielt mich einer Antwort. Dafür sah ich, dass das Kloster allmählich näher rückte. Nur als Kloster hätte ich es nie angesehen.
    Dieser Bau machte auf mich eher den Eindruck eines Herrenhauses, das vergessen in dieser einsamen Landschaft stand. Es war recht breit, und in diesem breiten Bau verteilten sich die Zimmer mit den manchmal erhellten Fenstern.
    Ich hörte nichts. Nur der Wind umsäuselte unsere Köpfe. Das kalte Mondlicht wurde auf dem Boden zu einem leicht silbrigen Teppich. Für Vampire war diese Konstellation ideal, und ich dachte an meinen letzten Fall, der mich mit diesen Blutsaugern zusammengeführt hatte. Suko und ich hatten soeben noch verhindern können, dass sich die Wiedergänger Opfer suchten, aber wir wussten auch, dass diese Angriffe nur ein erster Versuch gewesen waren, denn es war der Name einer

Weitere Kostenlose Bücher