1213 - Comeback des Grusel-Stars
Warum suchen Sie diese Person ausgerechnet bei mir hier im Kloster?«
»Weil es keine andere Möglichkeit gibt. Meine Schwester ist verschwunden. Da passt der Begriff spurlos. Auf einmal war sie weg. Abgetaucht oder abgetaucht worden. Ich tendiere mehr zur letzten Möglichkeit. Also entführt. Verschleppt hinter diese Mauern. So, jetzt kennen Sie meine Meinung.«
Ich wäre nicht so mit der Tür ins Haus gefallen, aber ich ließ die Dinge laufen und mischte mich nicht ein. Auf Rosettis Reaktion war ich gespannt. Doch wie nicht anders zu erwarten, verhielt er sich recht locker und rieb sein Kinn, wobei er lächelte und mich anschaute. »Mr. Sinclair, ich weiß nicht, weshalb Sie sich mit dieser Person abgeben…«
Lilian schnaufte. Sie stand dicht vor dem Platzen. Ich drückte ihr meine Hand auf den Arm, um sie zu beruhigen. Rosetti sah es, lächelte wieder mokant und gab erst danach die Antwort.
»Wissen Sie, Lilian, Sie müssen noch verdammt viel lernen. Wenn man etwas behauptet, muss man sich zunächst darum kümmern, ob auch alles richtig ist. Ich muss Ihnen leider sagen, dass Sie Unrecht haben. In diesem Rest House gibt es keine Frauen. Es wird einzig und allein von Männern betreut.«
»Ach. Und das soll ich glauben?«
»Ja, natürlich. Es stimmt. Sie müssen es mir glauben. Es ist alles okay.«
»Nie!«
Rosetti hob die Schultern. »Ich kann Ihnen gern eine Durchsuchung des Heims anbieten, damit Sie sich selbst von meinen Worten überzeugen können. Alles andere würde Sie nur noch mehr frustrieren, meine Liebe.«
»Ich bin nicht Ihre Liebe!«, blaffte sie Rosetti an. »Merken Sie sich das.«
»Natürlich.«
»Es gibt also keine Frauen hier, sagten Sie?«
»So ist es«, erwiderte Rosetti amüsiert.
»Und dann gibt es auch keine riesigen Fledermäuse, die hier ihr Unwesen treiben - oder?«
Rosetti gönnte sich wieder einen Schluck. Auch ich trank und wartete noch ab. Rosetti legte seinen Kopf zurück und schnalzte mit der Zunge.
»Ich denke, dass es in dieser Gegend schon einige Fledermäuse gibt. Wenn mich nicht alles täuscht, existieren nicht weit entfernt auch Höhlen. Das ist schon wahr. Aber sprachen Sie nicht von riesigen Fledermäusen?«
»Sie haben gut zugehört.«
Rosetti legte den Kopf schief und die Stirn in Falten. »Die wollen Sie gesehen haben?«
»Fragen Sie John Sinclair!«
»Das tue ich gern.«
Bevor er die Frage stellen konnte, übernahm ich das Wort.
»Lilian Sardis hat Recht. Wir beide sind in der Nähe des Hauses von übergroßen Fledermäusen angegriffen worden. Man kann sie schon als regelrechte Monster bezeichnen.«
»Davon weiß ich nichts. Ich bin auch kein Experte. Aber wenn Sie das ebenfalls sagen, muss es ja stimmen, Mr. Sinclair. Ich werde mich darum kümmern.«
»Solange sie draußen bleiben, ist das wohl nicht tragisch. Kommen wir wieder zum Thema, Mr. Rosetti. Lilian Sardis sucht tatsächlich ihre Schwester, und sie geht davon aus, Eva hier hinter diesen Mauern zu finden.«
»Niemals.«
»Gut, akzeptiert. Aber auch mir scheint es so zu sein, dass das Kloster schon recht leer ist. In einem Heim sieht man Menschen, und nicht nur einen. Okay, wir haben hinter den Fenstern das Licht schimmern sehen, doch…«
»Reden Sie nicht lange herum, Mr. Sinclair. Sie möchten einen Beweis haben.«
»So ist es.«
»Eine Führung?«
»Das wäre am besten.«
Carlo Rosetti lehnte sich zurück. »Gut, ich kann sie Ihnen nicht verwehren. Abgesehen davon, dass ich dies auch gar nicht will. Sie sollen erleben, wie das Rest House aussieht und…«
Wie zur Bestätigung seiner Worte hörten wir plötzlich das scharfe Lachen. Es war nicht in unserer Nähe aufgeklungen, sondern weiter oben, jenseits der Treppe. Ein scharfes, hartes und auch abgehackt klingendes Geräusch, das wir keinesfalls als ein freundliches Lachen einstuften. Dann schlug oben eine Tür heftig zu, und danach wurde es wieder beklemmend still.
Die Augen des Mannes glänzten, als er mich anschaute. Es fiel ihm schwer, seinen Triumph zu verbergen. »Nun, brauchen Sie noch weitere Beweise?«
»Jemand hat gelacht«, sagte Lilian.
»Ja, das hörten Sie doch.«
»Wir sind ja auch der Meinung, dass dieser Bau nicht menschenleer ist. Wir gehen nur davon aus, dass einiges nicht stimmt. Verstehen Sie das endlich. Sie sind etwas anderes als das, was Sie vorgeben. Nicht mehr und nicht weniger.«
»Ich könnte Ihre Worte als Anschuldigung verstehen, Lady.«
»Das ist mir egal.« Sie warf einen Blick auf ihr fast
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