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1213 - Der Superkämpfer

Titel: 1213 - Der Superkämpfer
Autoren: Unbekannt
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Ahnung mich nicht trog, dann hatten die aus den Speichern entwichenen fünf dimensionalen Strukturen ein Eigenleben entwickelt und standen mir als Bundesgenossen zur Verfügung.
    Ich zuckte zusammen, denn durch den emotionalen Sturm, der mich durchtobte, hatte ich zu spät gemerkt, daß jemand vor meiner Nullzeitsphäre aufgetaucht war und mich musterte.
    Ich konnte natürlich nicht zurückstarren, aber die fünfdimensionalen Strukturen ermöglichten mir, ihn zu sehen wie mit meinen eigenen Augen.
    Nenne mich Psi-Bruder! wisperte es in meinem Bewußtsein.
    Na, schön! dachte ich zurück; Aber sobald Hilda wieder aktiviert ist, werde ich sie fragen, welchen Namen wir dir geben sollen. Psi-Bruder ist nämlich kein richtiger Name.
    Das Wesen, das vor meiner Nullzeitsphäre stand, war ein Mensch. Nun, ja, nicht gerade ein Adonis, sondern eher eine Wohlstandsbirne! Die schmalen Schultern und die Speckhüften sowie das Bäuchlein kontrastierten unästhetisch miteinander, zudem bestand die Kleidung dieses unmöglichen Menschen nur aus einem schmuddeligen Morgenrock und einer zerknitterten Schlafanzughose.
    Der Kopf, der auf allem saß, paßte zu dieser Type. Er war ungewöhnlich groß, so daß der Verdacht auf einen Wasserkopf eigentlich nahe lag. Außerdem stand das altersbleiche Haar in wirren Strähnen von ihm ab. Es sah aus, als hätte er es sich gerade erst gerauft.
    Nur das Gesicht paßte nicht dazu!
    Es war kein hartes Gesicht und auch kein durchgeistigtes, sondern eher das Gesicht eines widerspenstigen Internatszöglings. In den Augen stand ein verschmitztes Lächeln, so, als machte sich ihr Besitzer ständig über Gott und die Welt lustig. Der große, die Oberlippe verdeckende Schnauzbart verlieh dem Wesen dagegen ein fast melancholisches Flair.
    Eine eigenwillige Persönlichkeit!
    Irgendwie kam mir das Gesicht bekannt vor, als hätte ich es schon einmal gesehen. Aber ich hatte in meinem Leben schon so viele Gesichter gesehen, daß es unmöglich gewesen wäre, mir alle dazugehörigen Namen merken zu wollen.
    „Wie heißt du?" fragte ich.
    Erst, als es heraus war, wurde mir klar, daß ich zu dem Menschen wirklich gesprochen hatte, obwohl ich in meinem Zeitgefängnis gar nicht dazu fähig war.
    Der Mensch wölbte die dichten schwarzen Brauen und sah sich bedächtig um, dann blickte er wieder in meine Richtung.
    „Ich bin Albert Einstein", erklärte er. „Wenn ich mich nicht sehr irre, dann hast du eben zu mir gesprochen, Shaggy."
    Albert Einstein!
    Der Bursche trug ziemlich dick auf. Natürlich kannte ich den Namen, und der Mensch hatte sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Vater der Relativitätstheorie - zumindest im Gesicht -, aber Albert Einstein war seit über zweitausend Jahren tot.
    „Hast du zu mir gesprochen, Shaggy?" bohrte der Mensch weiter.
    „Ja, ja", gab ich zu. „Jedenfalls indirekt. Aber wieso nennst du dich Albert Einstein? Dieser Mensch ist doch längst tot."
    Er schmunzelte.
    „Das stimmt", erklärte er. „Dennoch darf ich mich zu Recht Albert Einstein nennen, denn ich besitze seine, wenn auch nur synthetisierte, ÜBSEF-Konstante."
    „Tatsächlich?" staunte ich. „Wie macht man das?"
    „Wie macht man was?" erkundigte sich Einstein.
    „Eine ÜBSEF-Konstante synthetisieren", sagte ich ungeduldig. „Das dürfte ein wenig schwerer sein als die Synthese belebter Materie aus unbelebter."
    „Allerdings", gab Einstein zu. „Doch du mußt bedenken, daß alles ..."
    „... relativ ist", unterbrach ich ihn verärgert. „Hör mal! Nur weil du wie Einstein aussiehst und eine ÜBSEF-Prothese besitzt, die der Konstante von Einstein nachgemacht ist, mußt du dich nicht mit Einsteins Sprüchen aufspielen! Offenbar hast du selber keine Ahnung, wie man ÜBSEF-Konstanten synthetisiert."
    „Nun, genau weiß ich es nicht", erwiderte Einstein. „Aber wir können uns bei 1-1-Helm danach erkundigen."
    „Laß den Kerl aus dem Spiel, der mich hier eingesperrt hat!" erklärte ich. „Er braucht nicht zu wissen, daß ich seine Supertechnik überlistet habe."
    „Hm!" brummte er. „Das ist gar keine so schlechte Idee. Sie könnte direkt aus dem eidgenössischen Patentamt in Bern stammen." Er sah mich prüfend an, dann meinte er unwillig: „Du hast überhaupt nicht reagiert, Shaggy. Anscheinend weiß man heutzutage nicht mehr viel über mich."
    „Du identifizierst dich wirklich mit Albert Einstein", stellte ich amüsiert fest. „Was sagt denn dein famoser Helm dazu?"
    „Er ist nicht mein Helm - und
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