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1214 - Draculas Rivalin?

1214 - Draculas Rivalin?

Titel: 1214 - Draculas Rivalin? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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flatternden Körpern umgeben. Die Fledermäuse zuckten immer wieder auf die Frau zu. Sie rammten ihre Zähne in die Haut. Sie bissen, sie rissen das Fleisch hervor. Sie ließen das Blut strömen, sie leckten es weg, und Eva, die ihren Körper innerhalb der Fesseln von einer Seite zur anderen schleuderte, schaffte es nicht, aus den Klammern herauszukommen.
    Lilian griff ein. Sie rannte, und trotzdem ging sie langsam. Es war nur eine geringe Distanz. Schon längst hätte sie bei Eva sein müssen. Sie wollte es auch. Mit den bloßen Händen wollte sie die verdammten Tiere zur Seite räumen.
    Sie lief und lief. Sie musste bei Eva sein. Lilian schrie den Namen ihrer Schwester. Sie wollte, dass Eva sie hörte. So konnte sie vielleicht noch Mut schöpfen.
    Ich bin doch bei ihr, dachte Lilian. Ich bin doch da. Ich kann sie sehen.
    Warum kann ich sie nicht anfassen? Mein Gott, was ist denn los?
    Lilian Sardis begriff die Welt nicht mehr. Sie war wie gefangen, obwohl sie sich bewegen konnte. Vor ihr schwebte plötzlich eine Fledermaus in die Höhe. Deutlich sah Lilian die blutige Schnauze. Sie war darauf gefasst, dass sich der Sauger auf sie stürzen würde, und riss beide Arme in die Höhe, um den Kopf zu schützen.
    Die flatternde Bestie stieß auf sie nieder - und war weg.
    Durch sie hindurchgeflogen, um dann in der Dunkelheit zu verschwinden und nicht wieder aufzutauchen.
    Sie wankte zur Seite. Ihr schwindelte. Im Kopf überschlugen sich die Gedanken. Lilian suchte nach Erklärungen. Sie wusste, dass es da etwas gab oder geben musste. Das konnte einfach nicht so hingenommen werden, aber sie bewegte sich in einem Vakuum und war nicht mehr in der Lage, klar zu denken.
    Eva lag noch gefesselt auf dem Boden. Lilian, die sich wieder gedreht hatte, schaute ihre Schwester an. Noch schwebten einige der flattrigen Gestalten über den fast nackten Körper.
    Mit den Rändern der Schwingen berührten sie Eva, als wollten sie die dunkelhaarige Frau zum Abschluss streicheln.
    Dann flogen sie weg.
    Lilian begriff es nicht. Sie konnte ihnen nur nachschauen. Die dunklen Körper segelten in das Licht hinein und auf die mächtige Gestalt im Hintergrund zu. Dann hatte sie den Eindruck, als wäre ein Nebel da, der alles schluckte. Die Körper der dunklen Tiere glitten hinein in die grauen Wolken, und auch das glatte und hässliche Gesicht der Gestalt zerlief vor ihren Augen.
    Überhaupt tauchte die gesamte Szene ab. Dann entstand so etwas wie ein Sog, der alles mit sich zerrte. Lilian, die keinen Schritt mehr ging, spürte auch die fremde Macht an ihrem Körper. Zwar blieb sie noch stehen, aber ihr Denken war ausgeschaltet. Leere im Kopf, Schwäche in den Gliedern, sodass sie Mühe hatte, sich noch auf den Beinen zu halten.
    Lilian sackte zusammen. Sie fiel auf den Boden, legte sich auf den Rücken und schloss die Augen.
    »Lieber Gott, lass das alles nicht wahr sein«, flüsterte sie.
    »Bitte, lass es nicht wahr sein…«
    ***
    Sehr lange hatte Lilian Sardis in ihrem erschöpften Zustand nicht auf dem harten Steinboden gelegen. Sie fand wieder in die Wirklichkeit zurück und dachte zunächst daran, dass sie ein Mensch war, und dass Menschen auch atmen müssen.
    Das tat sie.
    Ruhig bleiben, sagte sie sich.
    Nicht nervös werden.
    Alles so hinnehmen, wie es ist.
    Keine Panik aufkommen lassen.
    Nachdenken.
    Ihre Gedanken drehten sich um das, was sie erlebt hatte. Es war nicht zum Lachen, auch wenn es fast lächerlich klang, weil sie keine Erklärung wusste.
    Lilian öffnete die Augen. Sie suchte nach einer Lichtquelle, denn diese fremde Helligkeit gab es nicht mehr. Überhaupt war die gesamte Szene verschwunden. Kein Gesicht mehr, keine Fledermäuse, keine Wände, auch nicht ihre Schwester.
    Sollte das Erlebte alles ein Traum gewesen sein, den sie sehr intensiv gespürt hatte?
    Lilian konnte sich die Antwort nicht geben. Aber was sie erlebt hatte, war kein Traum gewesen. So intensiv konnte niemand träumen. Es lag auch nicht an dem verdammten Wein, in den Rosetti etwas gemischt hatte. Hier ging es um andere Dinge, die auch für sie bestimmend waren.
    Es war für Lilian schlimm, dass sie nicht wusste, wo sie sich befand. Und sie konnte auch nichts sehen. Diese pechschwarze Finsternis glich einem Sack, der über ihren Kopf gestülpt worden war und ihr jegliches Licht genommen hatte. Menschen, die lebendig begraben waren, mussten das ebenfalls so erleben.
    Nur besaß sie den Vorteil, dass sie atmen und sich bewegen konnte. Ob es nun dunkel war

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