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1215 - Mich jagte die blonde Bestie

1215 - Mich jagte die blonde Bestie

Titel: 1215 - Mich jagte die blonde Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Innern tobten die Gefühle. Er sträubte sich auch nicht, als Suko ihn zu der Bank führte.
    Jack Maidon setzte sich. Die Hände legte er auf die Oberschenkel. Er schaute nach vorn, die Lippen hatte er fest zusammengekniffen und atmete schnaufend durch die Nase.
    Suko, der sich neben Maidon gesetzt hatte, gönnte ihm die Pause. Nach einer Weile fragte er: »Fühlen Sie sich in der Lage, mir einige Fragen zu beantworten, Mr. Maidon?«
    »Versuchen Sie es einfach.«
    »Ja, danke.« Suko hatte sich die Worte schon zurechtgelegt.
    »Es ist schlimm genug, was mit Ihrem Sohn passiert ist, Mr. Maidon. Das wissen wir alle. Wir können es nicht ändern, aber es passiert nichts grundlos. Sie verstehen, worauf ich hinauswill?«
    »Ja, ich denke schon.«
    »Wissen Sie, weshalb ich hierher gekommen bin?«
    Maidon schüttelte den Kopf. »Wie sollte ich?«
    »Der Grund besteht eigentlich aus zwei Teilen. Da ist zum einen mein Freund und Kollege John Sinclair, den ich suche. Er kam von London her nach Yerby, und er hatte dafür einen verdammt guten Grund. Er wollte dem Rest House einen Besuch abstatten. Sie wissen, wovon ich spreche?«
    »Klar.«
    »Wie gut kennen Sie es?«
    Suko war gespannt auf die Antwort, die allerdings noch auf sich warten ließ. Jack Maidon runzelte die Stirn. Er schien mit seinen Gedanken nicht bei der Sache zu sein. Schließlich lachte er leise auf. »Wenn Sie jetzt von mir eine große Aufklärung erwarten,- Inspektor, muss ich Sie leider enttäuschen. Ich weiß, dass es dieses Heim gibt. Ich weiß auch, wo Sie es finden können, aber ich kann Ihnen leider nicht genau sagen, was dort abgeht.«
    »Hat das einen Grund?«
    »Natürlich. Die Insassen dort haben sich sehr zurückgehalten. Sie versteckten sich hinter ihren Mauern. Sie wollen nicht, dass wir Kontakt aufnahmen. So müssen Sie das sehen. Sie sind Männer, die sich unfreiwillig zurückgezogen haben. Denn wer wird schon freiwillig alt? So müssen Sie das sehen, Inspektor. Sie sind nicht mehr in der Lage, ihrem Beruf nachzugehen, und deshalb werden sie im Rest House gepflegt.«
    »Sehr gut.«
    »Meine ich auch.«
    »Und was wissen Sie noch darüber?«
    Jack Maidon drehte den Kopf mit einer müden Bewegung und sah Suko an. »Ich weiß nichts darüber. Ich weiß ebenso wenig wie die anderen Bewohner hier. Das Rest House war nichts für uns. Wir haben uns fern gehalten. Ich weiß auch nicht, wie ich Ihnen das so genau erklären soll, Inspektor. Es ist nun mal so, tut mir Leid. Niemand aus Yerby hat sich getraut, das Rest House zu besuchen. Wir hatten damit zudem nichts zu tun. Es lebte ja keiner von uns darin. Wir haben es akzeptiert, und damit fertig. Mehr kann ich Ihnen dazu auch nicht sagen.«
    »Sie haben demnach Ihre Neugierde bekämpft?«
    »Neugierde?«
    »Natürlich. Jeder Mensch ist neugierig. Hier in Yerby wird das nicht anders gewesen sein, kann ich mir denken.«
    Maidon überlegte. Er senkte den Kopf und schaute zu Boden, wo das Licht der Sonne helle Flecken hinterlassen hatte. »Sie geben wohl nie auf, wie?«
    »Hin und wieder schon.«
    »Und warum nicht hier?«
    »Weil ich noch eine winzige Chance sehe, an Informationen zu gelangen.«
    »Die kann ich Ihnen nicht geben, weil sich keiner von uns im Innern des Heims auskennt. Wir hatten damit nichts zu tun. Die Verpflegung wurde von außerhalb gebracht. Ich weiß nicht mal, ob die ehemaligen Geistlichen jemals Besuch bekamen. Sie haben völlig für sich gelebt. Kein Beerdigungsunternehmer hat je einen Toten aus dem Haus geholt. Das haben die dort alles für sich geregelt. Ist schon komisch.«
    »Mehr nicht?«
    »Doch, Inspektor. Komisch und zugleich unheimlich«, gab Maidon flüsternd zu. »Keiner von uns ist jemals dort hingegangen.« Er knetete nervös seine Hände. »Alle hatten Angst. Uns war das Rest House nicht geheuer.«
    »Gab es Gründe? Besondere, meine ich.«
    »Nein, Inspektor, keine besonderen. Es war einfach die Furcht vor dem Unbekannten und einer Macht, die man nicht sehen kann. Wir alle hatten das Gefühl, dass etwas Böses in diesem Haus passiert. Wir konnten es nicht fassen, aber es war vorhanden. Das müssen Sie mir glauben.« Er räusperte sich.
    »Mehr kann ich Ihnen auch nicht sagen.«
    »Aber Ihr Sohn wurde zu einem Vampir.«
    »Ich weiß.«
    »Haben Sie sich über die Gründe noch keine Gedanken gemacht?«
    Maidon legte den Kopf zurück und lachte scharf. »Ja, in dieser kurzen Zeit so gut wie möglich. Wir haben ihn ja aufgegriffen. Wir haben es hingenommen. Wir

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