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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kreationen gehörten Geschöpfte, die metabolisch von einem Tiziden außerordentlich verschieden waren, darunter sogar einige Nutz^ pflanzen, die danach im ganzen Gebiet Verbreitung gefunden hatten.
    Daß das Kunstgeschöpf seine eigenen Gesichtszüge trug, wenn auch nur im Kleinformat, störte den Tiziden nicht. Allerdings machte er sich etwas Sorgen wegen des Ausdrucks auf diesem Gesicht Es wirkte maskenhaft starr, aber in den Augen loderte ein Feuer, das Meister Dovhan ein wenig erschreckte. Außerdem hatte er bemerkt daß aller Vorsicht zum Trotz beim Programmieren des Brut-Gens ein Fehler passiert war. Entgegen Meister Dovhans Absicht hatte sein Miniaturzwilling ein Gebiß bekommen, wie man es üblicherweise nur bei gefährlichen Raubtieren erwartete. Aber solange das gesamte Experiment unter der Kontrolle des Tiziden blieb, war dieser Fehler vernachlässigbar gering. Meister Dovhan jedenfalls empfand ihn nicht als Beeinträchtigung.
    Er hatte gerade eine Gewebeprobe unter dem Mikroskop und vertiefte sich in die Feinstruktur des Präparats, als sich einer der zahlreichen Robots bei ihm meldete. Der Tizide befehligte eine ganze Schar nützlicher Maschinen, die ihm von Lord Mhuthan zur Verfügung gestellt worden waren. Sie verrichteten die groben Arbeiten und sollten außerdem für den Schutz von Meister Dovhan sorgen. Allerdings fragte sich der Tizide immer wieder, vor wem oder was ihn diese Roboter zu beschützen hatten, schließlich war weit und breit kein Feind zu sehen.
    Der Tizide sah kurz auf.
    „Was gibt es?" fragte er knapp.
    „Abaker", antwortete der Robot mit schnarrender Stimme. Jedes mal, wenn Meister Dovhan dieses rostige Organ hörte, amüsierte er sich und war stolz auf seine Arbeit.
    Einem Gen-Techniker von seinem Format wäre eine solche Panne nicht passiert, aber natürlich kamen sich die Schöpfer von leblosen Maschinen als etwas ganz Besonderes vor. Sollten sie, Meister Dovhan wußte es schließlich besser.
    „Schick ihn weg", sagte der Tizide unwillig. „Ich habe jetzt zu tun und will nicht gestört werden."
    „Es sind mehrere", informierte ihn der Robot.
    „Jemand, den wir kennen?" wollte Meister Dovhan beiläufig wissen.
    „Die Kreatur Frobo, und er wird begleitet von einer ganzen Schar. Ich habe vierhundertsechsundneunzig gezählt, aufgeschlüsselt..."
    „Die Gesamtzahl genügt", sagte Meister Dovhan schnell. Wenn er den Robot gewähren ließ, bekam er einen endlos langen statistischen Vortrag zu hören, eine Folge des Programms, das der Tizide ihm eingegeben hatte. Bei komplexen Experimenten mochte es nützlich sein, wenn der Robot auch über die nebensächlichsten Kleinigkeiten referieren konnte, aber im Alltagsleben war die Gründlichkeit entnervend.
    „Was wollen sie?"
    Er stellte die Frage mehr, um Zeit zu gewinnen, denn aus Neugierde. Fünfhundert Abaker, ein ganzer Sippenverband also. Das war mehr als verwunderlich. Es sah gerade so aus, als hätten die Abaker schwerwiegende Probleme oder gar Forderungen.
    „Einer, höchstens zwei können eintreten, der Rest soll draußen warten."
    Der Robot machte kehrt und verließ den Raum. Seufzend schaltete Meister Dovhan die Versuchsanordnung aus, danach gab er seinem Zwilling zu fressen und starrte noch einmal das gefährlich aussehende Gebiß an, mit dem der knospende Zwilling über die Nahrungsmittel herfiel.
    In dem Raum, der für Besuch reserviert war, warteten zwei Abaker auf den Tiziden.
    Meister Dovhan entsann sich sofort des Älteren der beiden, es war Frobo, der ihn schon einige Male trotz des weiten Weges vom Unterland her aufgesucht hatte, mal als Abgesandter seines Stammes, mal in eigener Sache. Neben ihm stand ein Junge, Meister Dovhan schätzte ihn auf knapp dreißig Tiefenjahre, ein aufgewecktes Kerlchen, gut gewachsen für einen Abaker und mit hellwachen, flinken Augen.
    „Mein Sohn Bonsin, Meister", begann Frobo nach einigem Zögern.
    „Hmm", machte Meister Dovhan. „Dein Sohn. Langsam erinnere ich mich."
    Eine schnelle Geste des Abakers rief die Erinnerung in Meister Dovhan wach. Richtig, das war jener Frobo, der von ihm eine Hilfe erbeten hatte, weil er eines von Meister Dovhans empfängnisverhütenden Mitteln genommen hatte und die Wirkung bereute.
    Meister Dovhan entsann sich, was er damals angeregt hatte. Der Knabe Bonsin war offenkundig das Ergebnis dieser Bemühungen. Einmal mehr war Meister Dovhan mit sich und seiner Arbeit zufrieden.
    Frobos Geste erklärte sich Meister Dovhan damit, daß Bonsin von den

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