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1217 - Abenteuer im Grauland

Titel: 1217 - Abenteuer im Grauland Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sind. Schließlich kennen wir noch nicht alle Bereiche des Lebens im Tiefenland. Und vergeßt nicht, wir sind es gewesen, die sie hierher eingeschleppt haben. Daß sie im Tiefenland ungeahnt gute Lebensmöglichkeiten finden und sich so rasend vermehren würden, konnten wir nicht wissen."
    „Wenn dies aber nicht der angestammte Lebensraum der Abaker ist, warum rotten wir sie nicht ganz einfach aus? Nach so kurzer Zeit können sie einfach noch keine nützliche Wirkung entwickelt haben."
    Meister Ghanthior hatte einen anderen Vorschlag.
    „Wir versuchen es mit einem Minimalprogramm", entschied er. „Als erstes werden wir sie ein wenig größer machen, damit sie leicht zu entdecken sind. Außerdem werden wir ihre Vermehrungsrate entscheidend drücken."
    „Und wie?" erkundigte sich Geselle Ivther.
    Meister Ghanthior machte eine Geste der Geringschätzung.
    „Das Verfahren ist zwar uralt, nicht einmal von uns entwickelt, aber es ist einfach anzuwenden und funktioniert. Wir werden als erstes Abaker züchten und dabei ihre Fruchtbarkeit genetisch abschwächen. Diese gezüchteten Abaker werden wir anschließend freilassen."
    Ein Gemurmel verriet, daß nicht jedem der Gen-Techniker dieses uralte Verfahren geläufig war. Die Vorstellung, eine vorhandene Landplage durch Züchtung noch zu vergrößern, schockierte sie. Allerdings waren es nur die Adepten und Gesellen, die solch Gemurmel von sich gaben. Die Meister, sechs an der Zahl, schwiegen und horten Meister Ghanthior zu, der seinen Plan fortentwickelte.
    „Sie werden sich mit der Standardform der Abaker vermischen und ihr verändertes Erbgut weitertragen. Auf diese Weise wird die geringere Vermehrungsrate der Abaker im Lauf der Zeit allgemeines Merkmal dieser Spezies werden, von vereinzelten Exemplaren einmal abgesehen."
    „Und da diese Einzelexemplare, genau die, die wir nicht gebrauchen können, sich rascher vermehren, haben wir die Plage dann immer noch."
    Meister Ghanthior lächelte verhalten.
    „Nein", widersprach er. „Wir werden den Abakern noch ein weiteres Geschenk machen, und das wird dem Übel ein für allemal ein Ende bereiten."
    Er legte eine Kunstpause ein und genoß es, daß die anderen ihn wie gebannt anstarrten. Bedächtig fuhr Meister Ghanthior fort: „Wir werden ihre Intelligenz steigern, wenigstens bis auf das Niveau domestizierter Geschöpfe, vielleicht sogar noch höher. In jedem Fall so hoch, daß sich neue Verhaltensweisen ausprägen werden."
    „Und das soll helfen? Intelligenz als Mittel gegen eine Ungezieferplage?"
    „Wenn diese Intelligenz ausreicht, Bigriffe wie Sitte und Moral zu entwickeln, dann ist sie effektiver als alles, was wir genetisch einpflanzen können. Wir dürfen natürlich die Intelligenz der Abaker nicht so Welt steigern, daß sie fähig werden zu erkennen, wie sehr ihre Moral oder Gesellschaftslehre ihren natürlichen Bedürfnissen und Veranlagungen widerspricht. Das zu tun, wäre ein Verbrechen."
    „Es wäre mehr als das", warf Datrider ein, Großmeister und der ränghöchste Tizide im Raum, „es wäre ein Fehler."
    Meister Ghanthior zeigte sich zufrieden. Die Billigung des Großmeisters hatte er; danach konnte mit der Arbeit begonnen werden.
     
    *
     
    Frobo mußte sich festhalten, um nicht umzufallen. Er wollte nicht glauben, was Meister Dovhan ihm da eröffnen ließ, aber die Bilder auf der Wand waren eindeutig: Es waren Abaker, die sich dort tummelten, handspannengroße Geschöpfe, du allerdings nur bei genauem Hinsehen als Abaker zu erkennen waren. Nur die Grundmerkmale der Körper stimmten mit dem jetzigen Erscheinungsbild der Abaker überein.
    „Das war die erste Stufe", klang die Stimme von Meister Dovhan durch den Raum.
    Auf der Wand waren die veränderten Abaker zu sehen. Sie waren größer geworden, ein wenig schwerfälliger in den Bewegungen. Sie turnten auf dem Land herum, fraßen, wie die vorzüglichen Bilder berichteten, kleinere Schädlinge, Und einigen Tiziden war es offenbar gelungen, die possierlichen Abaker sogar ein wenig zu zähmen. Die typischen Hängeohren waren bereits zu erkennen, und von den acht Beinen, auf denen die Abaker früher gelaufen waren, entwickelten sich die vordersten beiden allmählich zu Greifwerkzeugen aus, mit denen die mutierten Abaker ihre Beute fangen und festhalten konnten.
    „Die nächste Stufe", fuhr Meister Dovhan fort.
    Inzwischen waren Generationen vergangen. Offenbar hatten sich die Tiziden, aus welchen Gründen auch immer, mit den ersten erfolgreichen

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