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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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abzulesen, wie sehr er es genoss, seinen Todfeind endlich unter Kontrolle zu haben.
    Beide schauten sich direkt in die Augen. Bloch hätte sie schließen können, was er jedoch nicht tat. Er hielt dem Blick stand, denn er wollte nicht feige sein.
    »So habe ich es mir gewünscht, Bloch. So habe ich es mir immer ausgemalt. Endlich meinen Todfeind in der Gewalt zu wissen. Es gibt für dich kein Zurück. Das ist vorbei, verstehst du? Du wirst und kannst es nicht schaffen, und ich habe mir für dich eine besondere Todesart ausgedacht.« Er legte eine Pause ein, weil er auf eine Frage des Abbé lauerte. Bloch tat ihm diesen Gefallen nicht. Er blieb stumm und hielt den Mund geschlossen.
    »Willst du es nicht wissen?«
    »Nein.«
    »Dann werde ich es dir sagen. Ich werde dir das Genick brechen. Nicht mehr und nicht weniger. So einfach ist das. Ich habe üben können. Ich besitze die Kraft. Es ist ein schäbiger und kein ehrenvoller Tod, aber er ist äußerst wirksam. Und schäbig bist du in meinen Augen. Schäbig und feige. Du hast es versäumt, den richtigen Weg zu gehen. Der Gewinner ist die Hölle und ich…«
    »Nie, van Akkeren. Niemals.« Bloch riss sich zusammen, um weitersprechen zu können. »Glaube mir, ich weiß, wovon ich rede. Die Hölle kann und darf nicht gewinnen. Zu Beginn der Zeiten sind die Zeichen gesetzt worden. Da wurde der Engel Luzifer in die ewige Finsternis gestürzt, und dabei ist es geblieben. Das Böse war damit nicht zerstört, aber es ist seitdem nie richtig hoch gekommen, und das wird auch in der Zukunft so bleiben.«
    »Du bist noch immer der Meinung?« Van Akkeren regte sich auf. »Du hast noch immer diese verdammte Arroganz an dir, Bloch? Eine Arroganz, die ich so gehasst habe?«
    »Wenn du die Wahrheit nicht vertragen kannst, ist das dein Problem. Aber ich denke so.«
    Van Akkeren sagte nichts. Er knurrte nur. Die Laute drangen aus seinem fast verschlossenen Mund, und seine Augen funkelten noch intensiver. Er verstärkte zudem seinen Griff und legte die Hände so an, dass er das Genick des Abbé brechen konnte.
    »Nein, Bloch, nein, nicht mehr bei dir. Du hast den großen Kampf verloren. Du bist keiner dieser verfluchten Erzengel, auf die du gebaut hast. Die Zeiten sind andere geworden. Ich werde dieses Kloster hier übernehmen. Ich werde deine Templer auf meine Seite ziehen, das kann ich dir schon jetzt versprechen, und du wirst nichts mehr dagegen unternehmen können.«
    Bloch wusste, dass van Akkeren Recht behielt. Dessen Griff hatte sich noch verstärkt. Der Abbé wollte auch nicht mehr sprechen. Für ihn lagen die Dinge klar.
    »Du bist tot!«, sagte van Akkeren. »Du wirst langsam sterben, aber du bist schon jetzt tot. Das Vergnügen lasse ich mir nicht nehmen, Bloch, und ich werde…«
    »Nein, das wirst du nicht!«
    Van Akkeren hielt plötzlich inne. Mit dieser Antwort hatte er nicht gerechnet.
    Er hielt in seinen Bemühungen inne und flüsterte nach einer Weile: »Was macht dich so sicher?«
    »Vielleicht ich!«, sagte Godwin de Salier…
    ***
    Es war ihm tatsächlich gelungen, weiterhin lautlos zu gehen.
    Zudem hatte er Glück gehabt, dass der Grusel-Star durch die Worte des Templers stark abgelenkt worden war und nicht auf seine Umgebung geachtet hatte.
    Besser hätte es für Godwin nicht laufen können. Auf Zehe nspitzen war er auf den Tisch zugeschlichen, auf dem der Würfel noch immer stand. Er hatte gesehen, dass sich in seinem Innern etwas verändert hatte. Da war einiges in Bewegung geraten. Er konnte sich vorstellen, dass die Angst des Abbé eine Brücke gebildet hatte, denn er und der Würfel gehörten zusammen.
    De Salier trug ihn wie einen wertvollen Schatz zwischen seinen Händen. Die letzten Schritte hatten ihn tatsächlich große Überwindung gekostet. Er zitterte und musste sich gewaltsam zusammenreißen. Nichts in seinem Gesicht bewegte sich. Die Augen blieben starr, und er ließ beide Männer nicht aus dem Blick. Er spürte die Wärme des Würfels und sah, dass sich seine tiefrote Farbe, die einen Stich ins Violette bekommen hatte, in Wolken verwandelte, die wie schwerer Dampf träge hin und her glitten, wobei sie den gesamten Würfel erfüllten.
    Ein Kreuz hing vor seiner Brust. Es war geweiht, es bestand aus Holz, aber es war nicht mit dem Kreuz eines John Sinclair zu vergleichen, das er sich in diesen schrecklich langen Sekunden herbeisehnte. Nur war niemand da, der ihm diesen Wunsch erfüllte.
    Er trat noch einen Schritt näher und wunderte sich, dass der

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