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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Grusel-Star nicht reagierte. Er saß auf dem Bett, ohne seine Haltung zu verändern. Das Licht der Kerzen erreichte ihn mit schwachem Schein, der den Körper zu einem regelrechten Schattenriss machte.
    »Willst du ihn retten, de Salier?«, fragte van Akkeren.
    »Ja!«
    »Willst du ebenfalls sterben?«
    »Das hatte ich nicht vor!«
    »Dann geh und sei froh, dass du noch lebst. Sieh deine Niederlage ein. Auch wenn es noch nicht so aussieht, aber ich habe dieses Kloster übernommen. Merk dir eines. Wer nicht für mich ist, der ist gegen mich. Und wer nicht an meiner Seite steht, den werde ich auf meine Art und Weise vernichten!«
    De Salier kannte die Rhetorik der Dämonen. Sie war irgendwie immer gleich, denn sie bestand zumeist aus finsteren Drohungen, die mit der Todesdrohung abschlossen. Die meisten Menschen, die damit konfrontiert wurden, gehorchten aus Angst, aber de Salier nicht. Er würde nicht aufgeben. Und wenn es ihn das Leben kostete.
    »Ich werde nicht zu dir gehören - niemals!«
    Die Antwort reichte van Akkeren. Er gab einen Wutschrei von sich, ließ den Abbé los und sprang mit einer Drehbewegung in die Höhe. Plötzlich schauten sich die beiden an, wobei de Salier ihm den Würfel entgegenstreckte.
    Das Erschrecken über das Aussehen des Grusel-Stars kompensierte er. Er musste jetzt auf den Würfel vertrauen, der sich immer stärker erwärmte, aber keine Bilder zeigte, die auf eine Rettung hingedeutet hätten. Zu stark war die Gegenkraft, die von der anderen Seite aufgebaut wurde.
    Van Akkeren sah den Würfel. Er amüsierte sich, was er durch eine abfällige Handbewegung andeutete. Aus seinem Mund flossen die Worte wie ein Zischen. »Mach dich nicht lächerlich, de Salier. Was willst du mit ihm erreichen! Soll er mich vernichten?«
    »Vielleicht.«
    »Hör auf. Du träumst. Er kann mich nicht vernichten. Niemals. Ich bin besser als du. Ich bin…«
    De Salier hörte nicht mehr zu. Er wusste genau, was er tat, und er bewegte sich plötzlich schneller, weil er van Akkeren keine Chance zum Eingreifen geben wollte.
    Und es gelang ihm tatsächlich, ihn zu überraschen. Der Würfel gehörte nicht ihm, sondern dem Abbé, und genau der sollte ihn auch bekommen.
    De Salier sagte kein einziges Wort. Er handelte nur, und hatte mit zwei schnellen Schritten das Bett erreicht. Bevor sich der Abbé versah, stand der Würfel vor ihm.
    »Nimm ihn!«
    Automatisch umfasste Bloch ihn. Er konnte nicht sprechen und schaute seinen Nachfolger nur staunend an.
    De Salier hatte getan, was getan werden musste. Jetzt lag es an ihm, ob van Akkeren das Kommando hier übernahm und alle Templer auf seine Seite zog.
    Das Kreuz auf seiner Brust schwang mit einer heftigen Bewegung hin und her, als sich der junge Templer drehte und plötzlich vor dem Grusel-Star stand.
    Van Akkeren hatte nichts getan. Er nahm alles hin. Er schien nur ein Beobachter zu sein, und in seinen Augen funkelte bereits der Spott. Er sah, wie de Salier nach dem Kreuz griff und das Band über seinen Kopf streifte.
    Plötzlich hielt er es in der rechten Hand. Er dachte dabei an John Sinclair und stellte sich vor, das Gleiche erreichen zu können wie der Geisterjäger.
    »Stirb durch das Kreuz!«, brüllte de Salier und griff den Grusel-Star an…
    ***
    Ich war weg. Ich war nicht mehr da. Ich trieb dahin. Ich hatte mich aufgelöst, aber ich war trotzdem noch vorhanden. Nur fühlte ich mich nicht mehr als Ganzes, und das zu begreifen fiel mir verdammt schwer. Man hatte mich gepackt, man hatte mich weggetrieben, man hatte mich geholt. Die Kräfte des Knochensessels waren über mich gekommen und sorgten dafür, dass ich mir vorkam wie eine Person auf der Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits.
    Derartige Zustände waren mir bekannt. Dimensionsreisen zu erleben, war für mich nichts Neues, und auch der Knochensessel hatte sich mir gegenüber nicht feindlich gezeigt. Aber diesmal war ich davon nicht so überzeugt. Zudem glich mein Verschwinden mehr einer Flucht. Ich machte mir Vorwürfe, Freunde allein gelassen zu haben, und das wollte mir einfach nicht in den Kopf, weil es nicht zu mir passte.
    Dass ich diese Gedanken in allen Einzelheiten erlebte, bewies mir, wie gut ich noch drauf war. Ich war nicht verloren, auch wenn ich mich so fühlte. Ich konnte denken, es gab den Geist noch, obwohl ich mich selbst nicht sah und auch nicht wusste, wie viel Zeit mittlerweile vergangen war. Und ich wusste auch nicht, wo ich landen würde. Normalerweise war der Knoche nsessel

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