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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schauer auf dem Rücken begleitete mich, und ich dachte daran, dass selbst der Dunkle Gral nicht allmächtig war.
    Das Flackern der Kerzen kam mir jetzt vor wie ein unheimliches Totenlicht. Mich durchströmten ähnliche Gefühle wie beim Tod meiner Eltern, und ich musste hart schlucken.
    Godwin de Salier hatte mich gehört. Er saß auf dem Bett und drehte mir sein Gesicht zu, als ich auf der Schwelle stand. Es war zerschlagen worden, aber die Tränen sah ich trotzdem.
    »Er ist tot, John«, sagte er mit einer Stimme, die gar keine richtige war. »Verstehst du? Er… er… ist tot. Van Akkeren hat ihm das Genick gebrochen…«
    Dann ließ der Tränenstrom seine Stimme versiegen…
    ***
    Erst als ich den Dunklen Gral wieder auf den Knochensessel gestellt hatte und das Gefäß in die andere Welt geschafft worden war, ging ich zurück in das Schlafzimmer.
    Ich musste mir einen Weg bahnen, denn die anderen Templer hatten den Raum ebenfalls betreten. Sie umstanden das Bett.
    Sie schwiegen, aber ich hörte ihr leises Weinen.
    Es herrschte eine Stimmung, die kaum beschrieben werden konnte. Auch in mir war etwas zerbrochen, denn ich dachte daran, was mir der Abbé all die Jahre bedeutet hatte.
    Jetzt lag er tot auf dem Bett!
    Jemand hatte ihn auf den Rücken gedreht. Sein Kopf stand in einem unnatürlichen Winkel vom Körper ab, doch auf seinem Gesicht zeigte sich kein Ausdruck des Schmerzes. In den letzten Augenblicken seines Lebens schien er in den Himmel geschaut zu haben.
    Wäre ich nur eine halbe Minute früher erschienen! Nur Sekunden, und alles wäre anders gelaufen. Das Schicksal hatte es nicht gewollt, und ich war kein Mensch, der das Schicksal beeinflussen konnte, damit es mir günstig gestimmt war.
    »Er hat es geahnt, John«, flüsterte Godwin de Salier. »Er hat es wirklich geahnt oder sogar gewusst.« Der Templer hob die Schultern. »Es ist auch meine Schuld. Ich hätte seine Worte ernster nehmen sollen, aber ich habe es nicht getan.« Er senkte den Kopf und schlug die Hand vor die Augen.
    »Niemand von uns hat Schuld. Es ist das Leben, Godwin. Der eine geht, der andere kommt. Daran müssen wir uns gewöhnen, denn auch wir sind nicht unsterblich.«
    »Trotzdem«, flüsterte Godwin.
    »Der Kampf geht weiter«, sagte ich. »Van Akkeren ist zurück. Und er wird das nachholen, was er sich in all den Jahren ausgedacht hat. Der Kampf geht weiter.«
    »Stimmt, John, und ich werde mich ihm stellen. Das bin ich und sind wir alle dem Abbé schuldig…«
    ENDE

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