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1218 - Dämonenflucht

1218 - Dämonenflucht

Titel: 1218 - Dämonenflucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste mich mit der Gegenwart beschäftigen, und die wurde vor meinen Augen in der Gestalt meiner Verbündeten Nadine Berger wieder sichtbar, denn sie kehrte zurück.
    Abermals überkam mich der Eindruck, als wäre sie dabei, durch das hohe Gras zu schweben. Sie glitt einfach dahin. Es sah wie ein kleines Wunder aus, und ich lächelte ihr entgegen, je näher sie kam, denn sie trug ihn tatsächlich bei sich.
    Als sie dicht vor mir stehen blieb, da konnte ich das Zittern doch nicht vermeiden. Sie kam mir in diesem Augenblick wie ein Engel vor, der mir eine Gabe überreicht, auch wenn dieser Vergleich leicht kitschig klingt, aber es war so.
    »Nimm ihn an dich, John. Er gehört jetzt wieder dir.«
    Ich tat noch nichts, sondern schaute sie nur skeptisch und auch fragend an.
    »Bitte…«
    »Aber…«
    »Nein, kein Aber.«
    »Doch, Nadine. Wenn ich ihn jetzt an mich nehme, werde ich ihn auch zurückbringen müssen und…«
    »Darüber brauchst du dir wirklich keine Sorgen zu machen, John. Sollte er dir geholfen haben, dann stelle ihn einfach wieder zurück auf den Knochensessel. Es ist der Weg. Mehr brauche ich dir wohl nicht zu sagen - oder?«
    »Nein, das ist nicht nötig.«
    »Dann gehört er jetzt dir.«
    O verdammt, ich ärgerte mich über den Schweiß auf meinen Handflächen, weil ich das Gefühl hatte, den Gral damit zu beschmutzen. Da hatte ich so viel erlebt, war durch viele Höllen gegangen, und nun kam ich mir vor wie ein kleiner Junge, der ein Spielzeug geschenkt bekommt, das er sich schon immer gewünscht hat, es aber nicht fassen kann, dass sein Wunsch in Erfüllung gegangen ist.
    Ich fasste ihn an. Er schimmerte im Licht dieser Welt noch heller und goldener. Es war einfach wunderbar. Ich sah die eingravierten Zeichen an seinen Seiten, die für mich ein Rätsel waren, doch ich wollte darüber nicht nachdenken.
    »Es wird Zeit, John, die andere Seite wartet bestimmt nicht. Du solltest diese Welt jetzt verlassen.«
    »Klar.« Noch immer fühlte ich mich wie neben mir stehend.
    »Aber wie soll ich…«
    Sie schüttelte den Kopf über so viel Zweifel. »Vergiss bitte nicht, wo wir hier sind, John. Es gibt auch hier Gesetze, aber die sind anders als in deiner Welt.«
    Klar, sie hatte damit Recht. Aber ich hatte es leider vergessen.
    Ich wollte mich auch nicht entschuldigen. Ich gab mich einfach dem hin, was Nadine mit mir machte.
    Den Gral hielt ich fest, als Nadine ihre Hände auf meine Schultern legte. »Wir sehen uns bestimmt wieder, John. Irgendwann einmal. In deiner Zeit, vielleicht in meiner…«
    Ihre Worte wurden leiser und leiser.
    Dann verklangen sie ganz, als hätte der sanfte Wind sie verschluckt.
    Ich fühlte mich wie jemand, dem der Boden allmählich unter den Füßen weggezogen wird. Ich schwamm in der Luft. Ich sah, dass sich die Welt veränderte, und wie im Krampf hielt ich das wertvolle Gefäß fest, das mir niemand nehmen sollte.
    Hoffentlich half der Gral - hoffentlich…
    ***
    Van Akkeren blieb stehen!
    Für einen Moment schöpfte de Salier Hoffnung, es geschafft zu haben. Er hatte auf die Kraft des Kreuzes vertraut, ebenso wie es John Sinclair getan hatte.
    Geschafft?
    Nein, er hatte es nicht geschafft. Alles war anders geworden, denn van Akkeren hatte nur geblufft. Er wollte die Situation auskosten und hatte sich dabei bewusst Zeit gelassen. So wie er stand, so blieb er auch stehen und legte dabei den Kopf zurück, um sofort danach ein hässliches Lachen gegen die Decke zu schicken. Er lachte aus voller Brust, und es war ihm einfach ein Bedürfnis, es zu tun.
    De Salier fühlte sich durch dieses Lachen gedemütigt. Es war für ihn einfach nur schlimm. Er hatte getan, was er konnte, und musste sich nun auf diese Art und Weise verspotten lassen.
    Abrupt stellte van Akkeren sein Gelächter ein. Dann schüttelte er den Kopf und stellte dabei eine Frage, in der der Spott nicht zu überhören war. »Hast du tatsächlich gedacht, mich mit diesem lächerlichen Ding von meinen Aufgaben abhalten zu können, de Salier? Hast du das tatsächlich gedacht?«
    »Ja, ich…«
    »Hör auf. Was immer du dir gedacht hast, es ist einfach nicht richtig. Du hast das Kreuz, dieses einfach lächerliche Symbol. Denn du hast vergessen, dass Kreuz nicht gleich Kreuz ist. Oder wolltest du dich auf eine Stufe mit dem verdammten Geisterjäger stellen? Wolltest du das wirklich?«
    »Nein, aber…«
    »Hör auf mit deinem Aber. Du gehörst ebenso mir wie der alte Mann dort im Bett. Auch der Würfel kann ihn nicht retten.

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