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1219 - Der blockierte Mutant

Titel: 1219 - Der blockierte Mutant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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es ausschließlich ihm überlassen?" Terakdschan legte Bonsin die Hand auf einen seiner Arme.
    Bonsin wischte sich verstohlen die Tränen aus den Augen.
    „Ich wollte, wir hätten dieses Lager nicht entdeckt. Ich hasse den Grauen Lord."
    „Es genügt nicht, ihn zu hassen. Wir müssen dafür sorgen, daß ihm das Handwerk gelegt wird."
    „Du hast recht. Und sollte ich nach meinem Tod entdecken, daß es keinen Himmel gibt, in dem das Gute belohnt wird, so werde ich enttäuscht sein. Der Graue Lord ist davon überzeugt, daß es keine Hölle gibt, in der seine Taten bestraft werden. Wenn er nach seinem Tod herausfindet, daß es doch so ist, dann ist dieser Irrtum für ihn auf jeden Fall viel unangenehmer als meiner für mich!"
    Lethos-Terakdschan lachte.
    „Ich glaube, daß Lord Mhuthan für jede seiner Taten büßen wird", entgegnete er.
    „Hoffentlich wird er bald auf uns aufmerksam."
    „Das wird nicht mehr lange dauern. Wir stören seine Pläne. Darauf wird er ganz sicher reagieren."
    „Je früher er aus der Haut fährt, desto lieber ist es mir."
    Terakdschan lachte erneut.
    „Wünsch es dir nur nicht zu sehr", erwiderte er. „Noch wissen wir nicht, ob wir den Gegenschlag von Lord Mhuthan überstehen."
    „Ich habe keine Angst", behauptete Twirl. „Der Graue soll nur kommen. Wir werden schon dafür sorgen, daß er seine Taten bereut."
    Aus dem grauen Nebel taumelte eine bizarre Gestalt heran. Sie streckte ihre dornigen Arme nach dem Roboter aus.
    Lethos feuerte erbarmungslos. Er hatte keine andere Wahl. Das Leben des Wesens, das wie eine riesige Dornenkrone aussah, stand gegen das Leben der Hätterer-Kinder.
    Und es griff mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln an.
    Immer wieder schlugen harte Gegenstände prasselnd auf den Roboter herab, dornenbesetzte Arme schlangen sich um den Körper des Automaten und hielten ihn fest, bis das Energiefeuer aus den Strahlwaffen ihn wieder befreite.
    Terakdschan steuerte den Porleyter-PALADIN voran. Nach den Berechnungen der Positronik umkreiste er nun innerhalb des Dornenkranzes den Turm im Zentrum des Lagers. Allmählich verringerte sich der Widerstand. Immer seltener gelang es dem Dornenwesen, den Roboter mit seinen Ranken festzuhalten.
    „Sie flüchten", rief Bonsin, als sie das Lager halb umrundet hatten.
    Auf dem Monitorschirm zeichneten sich Dutzende von zwergenhaften, humanoiden Gestalten ab, die sich in großer Hast vom Lager entfernten und ihr Heil in dem unübersichtlichen Vorgelände suchten. Sie stellten offenbar den intelligenten Teil des Dornenwesens dar, das nun nichts weiter war als ein zuckender Torso. Terakdschan tötete ihn mit einigen Schüssen aus dem Desintegrator ab, bis einige Ranken sich aus dem Restwall lösten und schlangengleich davon krochen.
    „Ich muß nach draußen", rief Bonsin und teleportierte, bevor Lethos ihn aufhalten konnte.
    Wenige Sekunden später war der junge Abaker zurück. Niedergeschlagen ließ er den Kopf hängen.
    „Was ist los?" fragte Terakdschan.
    „Die Kinder freuen sich nicht."
    „Was hast du erwartet? Sie sind zu Grauleben geworden. Sie haben noch gar nicht begriffen, was überhaupt geschehen ist. Wir werden sie zu ihren Eltern zurückbringen.
    Danach wird alles gut werden."
    Er lenkte den Kampfroboter in das Lager hinein, bis er die Kinder sehen konnte, die in flachen Mulden kauerten und schicksalsergeben auf das warteten, was auf sie zukam.
    Nun verließ auch Lethos den Roboter. Ätzender Qualm umgab ihn, als er ins Freie hinaustrat. Die Dornenkrone brannte.
    Das Feuer muß kilometerweit zu sehen sein, dachte Terakdschan. Es wird auch Lord Mhuthan nicht entgehen.
    Die Hätterer-Kinder blickten ihn mit ihren Stielaugen teilnahmslos an. Ihre Körper waren grau wie ihre Umgebung. Einige husteten, weil sie den Rauch eingeatmet hatten. Das war die einzige Reaktion auf die veränderte Umgebung.
    „Wo sind deine Eltern?" fragte Bonsin und beugte sich zu einem der Kinder herab. Es dauerte lange, bis er eine Antwort erhielt. Er mußte die Frage einige Male wiederholen.
    Dann fing er einen Gedanken auf, der ihm weiterhalf.
    „Es ist nicht weit", sagte er zu Terakdschan. „Bringen wir sie hin?"
    „Selbstverständlich. Wir können sie nicht sich selbst überlassen." Die gefährlichste Phase des Unternehmens begann. Die beiden ungleichen Freunde scheuchten die Kinder mit sanfter Gewalt hoch und trieben sie aus dem Lager zu der Ruine ein großen Kuppel hinüber, die etwa zwei Kilometer entfernt war. Lethos setzte

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