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1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gekommen ist, Sendrine?«
    Das konnte sie und formulierte ihre Gedanken in Worte.
    »Wurde er ermordet?«
    »Ja.«
    Sie fragte nicht mehr weiter. In dem einzigen Wort hatte all der Hass gelegen, zu dem van Akkeren fähig war.
    Sie wusste jetzt, dass ihr ein Mörder gegenübersaß.
    »Ich habe ihn umgebracht!«, gestand er noch. »Ich habe ihm das Genick gebrochen!«
    ***
    Sendrine blieb stumm. Das Entsetzen hatte ihr wie ein unsichtbares Band die Kehle zugeschnürt. Sie hatte soeben ein Mordgeständnis gehört.
    Das Genick gebrochen!
    Sie fasste es nicht, aber die Angst blieb. Auch die Angst davor, dass ihr unter Umständen das Gleiche widerfahren konnte, wenn sie nicht Acht gab. Auf keinen Fall durfte sie den Mörder provozieren. Weder durch eine Handlung noch durch eine Tat.
    »Hast du es gehört?«, flüsterte ihr van Akkeren zu. Seine Stimme kam ihr vor wie durch einen dicken Filter geschwächt.
    »Habe ich.«
    In van Akkerens Augen schimmerte es. Jetzt machte es ihm richtig Spaß, die junge Frau zu beobachten, wie sie in ihrer Furcht vor ihm hockte. Er hob die Hände an und spreizte die Finger schon genüsslich. »Damit habe ich ihn getötet. Er hat es verdient, und ich habe mich darüber gefreut.«
    »Über einen Mord?«, flüsterte Sendrine.
    »Sicher.«
    »Wie kann man sich darüber freuen?«
    Vincent van Akkeren lachte gegen die Decke. »Wer so lange wie ich auf seine Rache gewartet hat, der freut sich eben darüber. Dafür habe ich existiert. Man hat mich daran hindern wollen, doch ich habe es geschafft. Selbst seine Freunde, die verdammt stark sind, konnten mich davon nicht abhalten. Aber damit ist mein Plan noch nicht beendet. Es geht weiter.«
    Sendrine erwartete, dass er noch mehr sagen würde, aber das tat er nicht. Er schaute sie unverwandt an, und plötzlich hatte sie den Eindruck, dass sie in seinen weiteren Plänen eine große Rolle spielte, obwohl sie ihren Onkel wissentlich nicht gekannt hatte. Er war ein Phantom aus ihrer Kindheit gewesen.
    Sie musste eine Frage stellen. »Warum blicken Sie mich so an?«
    »Weil du für mich wichtig bist.«
    »Ich?«
    Er nickte. »Ja, du bist wichtig. Deshalb bin ich zu dir gekommen. Oder meinst du, ich hätte dich nur aus Spaß besucht, weil du eine so nette Person bist?«
    Sendrine knetete ihre Hände und schüttelte den Kopf. »Nein«, brachte sie mühsam hervor. »Ich will nicht. Ich kann mich damit nicht abfinden. Ich habe auch keinen Kontakt zu meinem Onkel gehabt. Er hat für mich bis heute überhaupt nicht existiert. Das sollten Sie endlich begreifen. Sie haben sich die Falsche ausgesucht.«
    »Ich irre mich nie!«
    Der eine Satz traf sie hart. Natürlich, er hatte Recht. Ich bin naiv, dachte Sendrine. Er ist nicht gekommen, um nur ein Geständnis abzulegen.
    Van Akkeren beobachtete die Frau. Er sah amüsiert aus. Als er seine Hände bewegte, zuckte sie zusammen. Bestimmt dachte sie daran, was er damit getan hatte.
    »Wollen Sie noch jemanden umbringen?« Die Frage musste einfach heraus. Sie fürchtete sich selbst vor der Antwort und wartete trotzdem mit Spannung darauf.
    Van Akkeren überlegte nicht lange. »Nein, ich werde keinen umbringen. Außerdem gefällt mir der Ausdruck ›jemanden‹ nicht, denn er trifft auf keinen Fall zu. Wenn, dann musst du die Einzahl vergessen, denn das werden einige sein, die zur Hölle fahren. Gewissermaßen der Rest auf einen Schlag.«
    Jedes Wort prägte sich bei Sendrine ein. Sie war kein dummer Mensch. Sie konnte logisch denken, aber hier versagte ihre Vorstellungskraft. Möglicherweise gab es bei ihr auch eine Sperre, die es ihr ermöglichte, dass sie an so etwas einfach nicht glauben konnte und wollte.
    »Warum sagst du nichts?«
    Sendrine schüttelte den Kopf.
    »Hat es dir die Sprache verschlagen?«, erkundigte sich van Akkeren amüsiert.
    »Bitte, ich…« Sie wusste wirklich nicht weiter und wollte es auch nicht, denn allmählich hatte sie den Eindruck, dass sie tatsächlich begriff, was in der nahen Zukunft als zweiter Teil des Racheplans ablaufen sollte.
    Van Akkeren übernahm wieder das Wort. »Der Abbé ist erst der Anfang gewesen. Sozusagen die berühmte Spitze des Eisbergs. Für mich geht es weiter, denn ich lasse nicht von meinem Ziel ab. Ich bin wieder da, aus der Hölle zurück und habe jetzt die Chance, meinen Plan bis zum Ende durchzuziehen. Ich hasse die Templer. Ich habe nicht nur Bloch gehasst, ich hasse auch diejenigen, die mit ihm zusammenlebten. Ich muss sie als Feinde ansehen, und jetzt liegt

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