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1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gesagt.
    »Nun…?«
    »Ich weiß nicht«, flüsterte sie. »Mein Vater hat eigentlich nie über seine Verwandtschaft gesprochen…«
    »Und hat er nie einen Bruder erwähnt?«
    Sendrine senkte den Kopf. Sie gab sich wirklich große Mühe, nachzudenken und forschte in der Vergangenheit nach.
    Van Akkeren ließ sie in Ruhe. Er merkte genau, wenn jemand ihm Theater vorspielen wollte. In diesem Fall war das nicht so.
    Sendrine gab sich echt Mühe, und deshalb wartete er auch ab, bis sie eine Antwort gefunden hatte.
    »Ja«, gab sie mit leiser Stimme zu und strich dabei mit zwei Fingern mehrmals über ihre Stirn hinweg. »Da ist schon was gewesen, wenn ich mich recht erinnere. Damals, es liegt lange zurück. Da… da… bin ich noch ein Kind gewesen.«
    »Und?«
    Sendrine hob den Blick. Sie wollte van Akkeren jetzt anschauen, damit er sah, dass sie es ehrlich meinte. Das konnte er am Ausdruck ihrer Augen ablesen.
    »Du hast dich erinnert?«
    Sie nickte sehr langsam. »Nicht genau, aber ich glaube, dass da etwas gewesen ist.«
    »Was genau?«
    »Genau weiß ich das nicht.«
    »Sag mir, was du weißt.«
    Sendrine presste für einen Moment noch die Lippen zusammen. Sie musste sich fassen und wollte auch nichts Falsches sagen, denn sie war nicht darüber informiert, was van Akkeren schon wusste und ob er sie nicht auf die Probe stellen wollte.
    »Ja, da war etwas«, flüsterte sie. »Ich erinnere mich. Aber nicht sehr deutlich. Ich bin noch ein Kind gewesen, als meine Eltern über einen Onkel sprachen, der allerdings einen anderen Weg gegangen ist als sie.«
    »Welchen denn?«, erkundigte sich van Akkeren lauernd.
    »Das kann ich nicht sagen. Meine Eltern waren damit aber nicht einverstanden. Jedenfalls hatten sie mit dem Bruder meines Vaters keinen Kontakt mehr. Dass er allerdings ein Priester geworden ist, habe ich nicht gewusst.«
    Van Akkeren drehte fast durch. Beide Hände ballte er zu Fäusten und schlug damit gegen die Sessellehnen.
    »Priester!«, brüllte er Sendrine an. »Ich will dieses verdammte Wort nicht hören. Ich kann es nicht hören. Ich hasse Priester. Sie gehören auf den Scheiterhaufen.« In seinem Gesicht zuckte es. Es erhielt eine rote Farbe, die immer mehr eindunkelte und bis ins Violette hineinging. An der Stirn beulte sich die Haut aus. Es hatte den Anschein, als würde sie wachsen oder etwas aus ihr hervordringen, aber die beiden Beulen zogen sich wieder zurück, und van Akkeren saß wieder normal vor ihr.
    Sendrine war noch blasser geworden. Wie eine Tote, die man festgebunden hatte, saß sie in ihrem Sessel. Sie konnte den Wutausbrauch des Mannes nicht begreifen, musste allerdings zugeben, dass der Begriff »Priester« diesen Ausbruch ausgelöst hatte.
    Langsam nur kehrte wieder die normale Farbe in van Akkerens Gesicht zurück. Auch die Farbe der Augen normalisierte sich wieder, nur die Stimme blieb scharf, als er Sendrine ansprach.
    »Eines sage ich dir! Sprich in meiner Gegenwart nie mehr von einem Priester!«
    Sie nickte.
    »Gut.« Er konnte wieder lächeln. »Kommen wir zurück zu deinem Onkel. Du hast also nichts mehr von ihm gehört?«
    »Nein.«
    »Dann weißt du auch nicht, was er in der Zwischenzeit alles getan und auf sich genommen hat?«
    »Wir hatten ja keinen Kontakt mehr.«
    Van Akkeren drückte sich in den Sessel zurück. Er legte eine Pause ein, um über die folgenden Worte nachdenken zu können. »Aber ich habe Kontakt gehabt. Mehr als mir lieb sein konnte. Unsere Wege sind so verschieden gewesen wie Feuer und Wasser. Ich habe unter ihm und seinen Freunden gelitten! Aber der Satan hatte ein Einsehen mit mir. Er erlöste mich von meinen Höllenqualen. Ich bin wieder da, und ich habe mich rächen können!«
    Hinter seinen letzten Worten steckten so starke Emotionen, dass Sendrine zusammenschrak und sich in ihrem Sessel verkrampfte. Wieder fiel ihr ein, dass van Akkeren in der Vergangenheitsform von ihrem Onkel gesprochen hatte.
    »Ich kehrte zurück, und ich kannte nur die Rache. Ich hatte Zeit genug, mir einen Plan auszudenken. Das habe ich jetzt geschafft. Mein Plan steht nicht nur, ich habe ihn sogar bereits zur Hälfte erfüllt. Dein Onkel ist tot!«
    Jetzt wusste Sendrine endgültig Bescheid. Obwohl er für sie ein Fremder gewesen war, erfüllte sie das Geständnis des Mannes mit Schaudern, und sie hob die Schultern an wie jemand, der friert.
    Van Akkerens Gesicht bekam einen lauernden Ausdruck, der zu seiner nächsten Frage passte. »Kannst du dir denken, wie er ums Leben

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