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1219 - Die Abrechnung

1219 - Die Abrechnung

Titel: 1219 - Die Abrechnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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drehte sich kein einziges Mal um. Er ging an dem Reklameständer für Eis vorbei und stieg in einen Wagen, der ein deutsches Fabrikat sein musste, ein kleiner BMW.
    Der Chinese startete, fuhr in eine schnelle Kurve und war Augenblicke später ihren Blicken verschwunden.
    Sie atmete auf. Sie schüttelte den Kopf, weil sie sich ihr Verhalten nicht erklären konnte. Es war einfach zu ungewöhnlich gewesen. Normalerweise wäre ihr dieser Mann gleichgü ltig gewesen, und sie konnte sich nicht erklären, weshalb er ihre Aufmerksamkeit erregt hatte. Auch wenn sie weit zurückdachte, sie hatte diesen Mann noch nie in ihrem Leben gesehen.
    Trotzdem baute sich in ihr etwas auf, das sie sich nicht erklären konnte.
    Es war eine gewisse Vorsicht.
    Sendrine schüttelte über sich selbst den Kopf. Sie trank das Glas leer. Der Durst war weg, der Hunger auch, und der restlichen Fahrt stand nichts mehr im Wege.
    Sie verließ das Bistro, um zu ihrem Wagen zu gehen.
    Wenig später fuhr sie wieder in Richtung Süden. Sie war jedoch nicht mehr so locker wie vor der Rast, und sie fragte sich, ob das mit dem fremden Chinesen zusammenhing…
    ***
    Ich hatte meine Waffen wieder!
    Das Kreuz, die Beretta, und Suko hatte sie mir überreicht, als hätte er damit eine heilige Handlung vorgenommen. Er war pünktlich eingetroffen, wir hatten uns umarmt, wir waren beide froh, nach den schrecklichen Ereignissen noch am Leben zu sein, und natürlich hatte mir Suko die besten Grüße meiner Freunde aus London übermittelt.
    Auch Godwin de Salier war froh gewesen, Suko zu sehen. Er hatte uns dann allein gelassen, weil er selbst noch mit seinen Leuten reden musste.
    So hatten Suko und ich uns zurückgezogen. Allerdings saßen wir nicht in meinem kleinen Gästezimmer, sondern in der kleinen Wohnung, die mal dem Abbé gehört hatte.
    »Tja«, sagte Suko und nickte mir zu. »Jetzt sitzen wir hier, und einer fehlt.«
    Ich nickte traurig. »Er wird auch nicht mehr zurückkehren. Ich habe seinen Tod nicht verhindern können. Selbst Raniel schaffte es nicht und Nora Thorn ebenfalls nicht. Sie sind alle entwischt. Mallmann, van Akkeren und Justine Cavallo.«
    »Ich höre«, sagte Suko.
    »Wie?«
    »Die ganze Geschichte.«
    Ich winkte ab. »Lieber nicht. Wir haben ja am Telefon kurz darüber gesprochen. Ich kann nur sagen, dass ich verdammt viel Glück gehabt habe. Wäre Nora Thorh nicht gewesen…«, ich hob die Schultern, »dann würde ich jetzt nicht mehr leben, sondern nur noch existieren und als Vampir dem Blut der Menschen nachjagen.«
    »Weißt du jetzt mehr über Nora?«
    »Nein, Suko. Sie ist mir noch immer ein Rätsel. Aber ich weiß, dass sie von Außerirdischen entführt worden ist. Als sie dann wieder in ihre Welt zurückgeschickt wurde, besaß sie Kräfte, von denen ein normaler Mensch nur träumen kann. Man hat sie wohl zu einer Superfrau gemacht. Du hättest sehen müssen, wie sie gegen Justine Cavallo gekämpft hat. Da wäre dir nichts mehr eingefallen, und eine Vampirin ist nicht eben schwach, wie du selbst weißt.«
    »Das stimmt allerdings.« Suko lehnte sich zurück und reckte seine Arme. Sicherlich nicht ganz ohne Hintergedanken sagte er: »Diese Ruhe hier tut wirklich gut. Man kann sich kaum vorstellen, was hier wirklich passiert ist.«
    »Es war leider so.«
    »Aber jetzt ist es vorbei…«
    Wieder hörte ich den Unterton aus der Stimme. »Du fragst das so seltsam, Suko. Warum?«
    Er lächelte etwas bitter. »Weil ich einfach nicht glauben kann, dass es wirklich vorbei ist. Einer wie van Akkeren wird nicht aufgeben.«
    »Stimmt!«
    Suko runzelte die Stirn, als er mich anschaute. »Das hört sich an, als wüsstest du mehr.«
    »Möglich.«
    Mein Freund schaute mich weiterhin an. Er wartete auf eine Antwort und war leicht ärgerlich, als er sie nicht bekam. »John, bitte, was ist mit dir?«
    »Ich weiß nichts Konkretes.«
    »Aha.«
    »Dafür habe ich eine Botschaft erhalten.«
    »Durch den Gral?«
    »Nein, nein, der ist wieder in Avalon. Es war ein Anderer, der sich mit mir in Verbindung gesetzt hat.«
    »Wer denn?«
    »Der Abbé.«
    Suko starrte mich an, als hätte ich ihm die größte Lüge der Welt aufgetischt. »Ich habe doch richtig gehört, John? Es war der Abbé. Das hast du gesagt.«
    »Sehr richtig.«
    »Und weiter?«
    »Nichts weiter. Er ist tot. Godwin und ich wollten noch von ihm Abschied nehmen. Wir standen vor seinem Sarg, und Godwin holte den Würfel hervor…«
    Ich berichtete Suko in allen Einzelheiten, was abgelaufen war,

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