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122 - Der Geisterwolf

122 - Der Geisterwolf

Titel: 122 - Der Geisterwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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geschleudert Er hatte Claudette O’Hara verloren.
    Clark Dern war schuld daran. Es war nur recht und billig gewesen, diesen Halunken zur Hölle zu schicken. Ich bereue nichts, dachte Wannamaker trotzig, Ich habe richtig gehandelt, wenngleich ich das auch keinem klarmachen kann. Ich weiß, daß richtig war, was ich getan habe.
    Er wollte wieder trinken, aber sein Glas war leer. Er stellte es auf die Kommode neben sich und begab sich in die Küche, denn der Gin hatte ihn hungrig gemacht.
    Er aß ein Stück Weißbrot, Wurst und Käse dazu, und hinterher verdrückte er noch eine Banane, Als er satt ins Wohnzimmer zurückkehrte, beschlich ihn ein eigenartiges Gefühl, Was hatte sich während seiner Abwesenheit geändert? Er machte Licht und wußte es.
    ***
    Ich hatte den Riegel der Terrassentür mit meinem Taschenmesser hochgekitzelt und war in Wannamakers Wohnzimmer getreten. Ich hörte ihn in der Küche rumoren, und wenig später trat er durch die Tür.
    Ich merkte, wie er stutzte. Hatte ich eine so starke Ausstrahlung? Wohl kaum. Wannamaker mußte die Kälte gespürt haben, die ich mit in den Raum gebracht hatte.
    Jetzt machte er Licht, und dann starrte er mich perplex an. Er erkannte mich wieder, und ich konnte ihm ansehen, daß sich in seinem Kopf die Gedanken überschlugen.
    »Wie kommen Sie hier rein?« krächzte er, »Durch die Tür«, antwortete ich.
    »Das ist… das ist… ich habe sie nicht beschädigt.«
    »Es ist trotzdem Hausfriedensbruch!« sagte Wannamaker entrüstet.
    »Wollen Sie Anzeige erstatten, Mr. Wannamaker?«
    »Woher kennen Sie meinen Namen?«
    »Er steht an Ihrer Haustür.«
    »Das tut er nicht.«
    Ich zuckte gleichgültig mit den Schultern. »Dann muß er mir irgendwann zu Ohren gekommen sein.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Wer sind Sie?«
    »Mein Name ist Tony Ballard. Ich bin Privatdetektiv.«
    »Wollen Sie mich verhaften?« fragte Wannamaker bebend.
    »Das kann ich nicht. Aber da Sie ohnedies Anzeige gegen mich erstatten möchten, begleite ich Sie aufs nächste Revier.«
    »Ich werde keinen Schritt mit Ihnen gehen, Ballard.«
    »Wenn es für Sie bequemer ist, kann ich die Polizei auch anrufen und in Ihr Haus bitten.« Ich begab mich zum Telefon. Was Wannamaker tun würde, glaubte ich zu wissen, und ich irrte mich nicht.
    Als ich den Hörer abhob, stürzte der Mann zum Sofa und packte seinen Revolver mit beiden Händen. Nun schien er sich besser zu fühlen, weil er dachte, mich mit dem Ballermann einschüchtern zu können, doch er befand sich mit dieser Hoffnung auf dem Holzweg.
    Er machte einen energischen Schritt vorwärts. »Auflegen! Sofort, Ballard!« Ich hatte ihm halb den Rücken zugekehrt. Jetzt drehte ich mich um und ließ den Hörer sinken, aber ich legte ihn nicht in die Gabel zurück.
    »Auflegen!« fauchte Jack Wannamaker.
    Ich schenkte ihm ein mitleidiges Lächeln. »Sie können mich nicht einschüchtern, Wannamaker,«
    »Ich warne Sie! Ich spaße nicht!«
    »Ich auch nicht«, gab ich zurück, »Übrigens, Ihr Schießeisen ist leer. Die Patronen befinden sich in meiner Tasche. Ich habe mir erlaubt, sie herauszunehmen.«
    Er richtete die Waffe auf den Boden, schien vor meinen Schuhspitzen ein Loch in den Teppich schießen zu wollen, drückte ab, und die Waffe reagierte darauf mit keinem ohrenbetäubenden Knall,, sondern lediglich mit einem metallischen Klicken.
    Das brachte den Mann so sehr aus der Fassung, daß ich keine Mühe hatte, ihn mit dem Telefonhörer niederzuschlagen. Als er auf dem Boden landete, schrie er auf und warf sich gegen meine Beine, Er brachte mich zu Fall und wollte mir an die Kehle gehen, doch ich wehrte seine Hände ab, richtete mich auf, und als er sich gegen mich wuchtete, schaltete ich ihn mit einem Schwinger aus.
    Wannamaker war schwer benommen, beinahe ohnmächtig, das erkannte ich an seinem glasigen Blick. Außerdem zeigte er überhaupt keine Reaktion mehr.
    Ich konnte alles mit ihm machen, er ließ es geschehen. Ich zerrte ihn hoch, drehte mich mit ihm, hielt ihn fest, holte mit dem Fuß einen Sessel heran und ließ Wannamaker hineinplumpsen.
    Jetzt hätte ich die Polizei anrufen können. Wannamaker hätte mich bestimmt nicht mehr daran gehindert, aber das eilte nicht. Ich wollte mich zuerst mit dem. Mann unterhalten.
    Ich hob den Telefonhörer auf und legte ihn auf den Apparat. Dann kehrte ich zu Wannamaker zurück, »Warum haben Sie diesen Mord verübt?« fragte ich schneidend.
    Hörte mich Wannamaker nicht? Wollte er nicht antworten? Er

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